Systeme für Sicherheit beim Fensteranschluss

Die exakte Ausführung von WDVS-Anschlüssen an Fenstern ist sowohl für die Dichtigkeit als auch für die Leistungsfähigkeit eines Wärmedämm-Verbundsystems von entscheidender Bedeutung. Durchdachte Systeme und Anschlussdetails bieten Planungs- und Ausführungssicherheit.

Bei allen Anschlusspunkten von Fenstern – von der Integration von Sonnenschutz über Laibungen bis hin zu Fensterbänken – ist besonders auf Schlagregen- und Winddichtigkeit zu achten. Das wird durch spezielle Anputzleisten oder Dichtbänder gewährleistet. Beim Austausch empfiehlt es sich, die neuen Fenster mindestens bündig mit der Rohbaukante anzusetzen und den Fensterrahmen 30 mm oder mehr zu überdämmen.

Laibungsdämmung

Für die Ausbildung der Laibungsdämmung bietet Brillux mit der Laibungsplatte „EPS 3858“ oder der Laibungsplatte „MW 3866“ ein hochdämmendes, leicht zu verarbeitendes Element mit integriertem Eckprofil und Gewebestreifen. Werkseitig ist beidseitig eine besandete, mineralische Beschichtung aufgebracht, wodurch die Platte eine fein strukturierte Oberfläche hat und direkt beschichtet werden kann. Das Armieren der Laibungen ist also nicht notwendig. In Kombination mit dem WDVS „Fensteranschlussprofil 3859“ entstehen schlagregen- und winddichte Fensteranschlüsse. Die Laibungsplatten werden objektbezogen in der gewählten Plattendicke und -breite (Laibungstiefe) nach vorgegebener Plattenlänge geliefert.

Anschluss von Fensterbänken

Die Fensterbank hat die Aufgabe, das Oberflächenwasser von Fenster und Fassade kontrolliert abzuleiten und einen Wassereintritt in die Konstruktion dauerhaft zu verhindern. Mit „TwoSafe“ bietet Brillux ein Fensterbanksystem, das zuverlässig Feuchteschäden und Stauchungsrisse verhindert und eine einheitli­che Farb- und Materialgebung ermöglicht. Das Fensterbanksystem erfüllt die geforderte Schlagregendichtigkeit („first safe“) – unter allen Bedingungen und ohne zusätzliche Versiegelungen. Es kompensiert die thermisch bedingten Längenänderungen der Aluminium-Fensterbank („second safe“) durch das spezielle, zweiteilige „TS-Gleitendstück 3800“.

Integration von Sonnenschutz- und Raffstoresystemen

Beschattungsanlagen sollten möglichst oberhalb der Rohbauöffnung in die Dämmung integriert werden. Mit dem WDVS Raffstorekasten können Fenster- und Türstürze zur Anbringung von Jalousieelementen (Raffstore) per Modul hergestellt werden. Der montagefertige Raffstorekasten ist ein Kastenelement aus EPS oder Mineralwolle, das es ermöglicht, Sonnenschutz und Beschattungsanlagen oberhalb der Rohbauöffnung in die Dämmung zu integrieren und den Systemanschluss erheblich zu erleichtern.

Autor

Dirk Pöhlker arbeitet als Produktmanager für WDVS bei der Firma Brillux in Münster.

Raffstorekasten „MD 3862“

Bei dem WDVS Raffstorekasten „MD 3862“ handelt es sich um ein U-förmiges Kastenelement, bestehend aus EPS-Kern mit eingelassener Aluschiene zur sicheren Befestigung der Raffstoreelemente, integrierter Stromanschlussdose sowie Abschlussprofil mit Tropfkante und Gewebestreifen. Er ist wahlweise auch ohne Mauerwerksdämmung erhältlich und wird in der gewünschten Einbaulange individuell angefertigt. Er eignet sich zur optimalen Herstellung von Fenster- und Türstürzen bei anzubringenden Jalousieelementen (Raffstore) in WDVS ab einer Dämmdicke von ≥ 160 mm beziehungsweise ≥ 140 mm ohne Mauerwerksdämmung als integraler Bestandteil in den Brillux WDV-Systemen. Alternativ gibt es den Raffstorekasten auch passend zu jedem anderen System, beispielsweise mit einem Mineralwolle-Kern.


Weitere Informationen unter: https://www.brillux.de/anwendungen/richtig-daemmen/fensteranschluesse/


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