Balkonsystem an Vakuum-Dämmung angepasst

Unterschiedliche Sanierungsansätze werden in der Großsiedlung Rintheimer Feld in Karlsruhe erprobt. Das bereits prämierte Konzept zielt langfristig auf eine städtebauliche Werterhöhung, Minimierung des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Emissionen sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung ab. Insgesamt umfasst die Siedlung, die zum größten Teil im Besitz der Volkswohnung GmbH ist, 30 Wohnhäuser mit rund 1000 Wohnungen, die in den Jahren 1954 bis 1974 erbaut wurden. Diese sollen, je nach Dringlichkeit, energieeffizient saniert und an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Die Sanierung umfasst auch die Dämmung der Gebäudehülle. Hierbei kam erstmals auch eine neuartige Vakuum-Dämmung zum Einsatz. Die Schöck Balkonsysteme GmbH passte dazu das neue Balkonsystem an diese Dämmung an.

Da die Stahlbeton-Balkone mit nur zwei Stützen an den Bestand angebracht werden sollten, entschied man sich bei der Planung für das Schöck-System. Es ermöglicht mit einem speziellen Verbindungsmodul, das die Balkone kraftschlüssig mit der Altsubstanz verbindet, das statisch sichere Anbringen. Die Balkonplatten werden dabei in das Modul eingehängt und seitlich von zwei Stützen getragen. Durch die Integration der bewährten Isokorb-Technologie gewährleistet es zudem die thermische Entkoppelung der Bauteile vom Altbestand und reduziert damit den Wärmeabfluss aus dem warmen Innenraum nach außen. Ein zusätzlicher Vorteil: Das Verbindungselement schaut nach Fertigstellung der Dämmarbeiten nur noch dezent aus der Fassade heraus.

Da es sich bei der Dämmung nicht um eine klassische Dämmschicht handelte, wurde das Verbindungsmodul für den Balkonschluss von den Ingenieuren der Schöck Balkonsysteme GmbH auf die Vakuum-Dämmung abgestimmt. Die Wärmedämm-eigenschaften wurden dabei nicht beeinflusst und auch die statische Tragfähigkeit der gesamten Konstruktion aus Stützen und Verbindungsmodul ist gewährleistet. Lediglich die Dicke des Elements wurde angepasst. „Bei der nachträglichen Montage von Balkonen handelt es sich immer um eine passgenaue Lösung: Neben der reinen Zustandsanalyse des Gebäudes müssen alle Faktoren der Statik und Wärmedämmung berücksichtigt werden. Das war auch beim Mehrfamilienhaus in der Mannheimer Straße der Fall. „Wir haben das Verbindungsmodul an den Gebäudevorgaben und der Dämmstoffdicke von 10 cm ausgerichtet“, erläutert Dr. Peter Kaiser, Leiter Marketing und Systemmanagement bei Schöck. Mit dem Balkonsystem stellt somit kein Einzelbauteil dar, sondern ein Gesamtkonzept an, das einen hohen Anteil an Ingenieursleistung beinhaltet.

Der Abschluss der Arbeiten in der Mannheimer Straße ist für Ende des Jahres anvisiert. Das gesamten Projekt „Rintheimer Feld“ soll allerdings erst im Jahr 2017 abgeschlossen sein.

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