Baukasten
Auszubildende des HBZ Bielefeld-Brackwede bauen das "Final Wooden House" des japanischen Architekten Sou Fujimoto

Von Juni bis September widmet die Kunsthalle Bielefeld dem japanischen Architekten Sou Fujimoto eine Ausstellung. Für diese bauten Auszubildende des HBZ Bielefeld-Brackwede das „Final Wooden House“ des Architekten im Skulpturenpark der Kunsthalle nach.

Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass die Bielefelder Kunsthalle dem jungen japanischen Architekten Sou Fujimoto von Juni bis September dieses Jahres eine eigene Ausstellung widmet, denn es ist die erste Ausstellung zu seinem Werk außerhalb Japans. Neben zahlreichen Modellen und Entwürfen ist im Skulpturenpark der Kunsthalle auch ein Bauwerk des Architekten als Replik im Maßstab 1:1 zu sehen: das „Final Wooden House“, das seit 2008 in der Nähe der Stadt Kumamoto von einem architekturbegeisterten Japaner als Wochenendhaus genutzt wird. Man mag bei dem aus übereinander geschichteten Lärchenholzbalken bestehenden Kubus kaum glauben, dass sich darin sogar eine kleine Küche und eine Toilette unterbringen lässt.

 

Montage durch Auszubildende des HBZ Bielefeld-Brackwede 

Ende April begannen Auszubildende des Handwerkerbildungszentrums (HBZ) Bielefeld-Brackwede mit der Montage der bis zu 4,20 m langen Balken. „Die Montage funktioniert wie bei einem Baukasten mit einem Querschnittsraster der Balken von 35 x 35 cm, bei dem Länge und Höhe der Hölzer aufeinander abgestimmt sind“, erklärt Jörg Hainke, Ausbilder beim HBZ. So ergeben sich Längen von 70, 105 oder 140 cm bis eben maximal 420 cm. Und das sind auch die Abmessungen der Aussparungen, die in dem aus elf Balkenlagen bestehenden Kubus sichtbar werden. „Am liebsten hätten wir die Hölzer handwerklich traditionell über eingefräste Schwalbenschwanznuten mit Hartholzkeilen miteinander verbunden. Da das Haus zum Winter hin aber andernorts aufgestellt werden soll, haben wir die Balken über Appel-Dübel und Gewindestangen miteinander verschraubt“, sagt Zimmerermeister Jörg Hainke. Solche Verbindungen lassen sich leicht lösen, um den 35 m3 großen und rund 30 Tonnen schweren Holzkubus an seinen endgültigen Bestimmungsort zu bringen und dort erneut zu verschrauben. „Schwalbenschwanzverbindungen bekommt man nicht mehr auf“, so Ausbilder Hainke. Trotzdem meint er: „Es war eine schöne und ungewöhnliche Übung für unsere Auszubildenden aus dem ersten und zweiten Lehrjahr.“ Und für Kunsthallenleiter Dr. Friedrich Meschede ist klar: „Ohne dieses Engagement wäre das Projekt nicht zu stemmen gewesen.“ Unterstützt wurde der Bau zudem von den Landesbetrieben Wald und Holz NRW, die das Lärchenholz spendierten, das aus der Nähe von Detmold stammt.

Ein ausführlicher Beitrag über die Montage des „Final Wooden House“ folgt in der Zeitschrift dach+holzbau.

Weitere Infos unter www.kunsthalle-bielefeld.de

Auszubildende des HBZ Bielefeld-Brackwede montierten das Final Wooden House aus bis zu 4,20 m langen Balken

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