Denkmalgerechte Dämmung

Eine denkmalgeschützte Mehrfamilienhausgruppe im Leipziger Stadtteil Mockau wurde im Herbst vergangenen Jahres von Grund auf saniert und entsprechend der EnEV 2009 energetisch mit einem Dämmsystem von innen ertüchtigt.

Unter Denkmalschutz stehende Gebäude zeugen vom Leben und der Architektur vergangener Zeiten. Die Aufgabe des Denkmalschutzes ist es, die originale Bausubstanz und das historische Erscheinungsbild der alten Bauwerke so gut es geht zu erhalten. Dass dabei die Umsetzung aktueller Standards in puncto Energieverbrauch und Sicherheit keinesfalls zu kurz kommen muss, beweist die Sanierung eines Wohnhauskomplexes im Leipziger Norden.

 

Sanierung eines freistehenden Einzeldenkmals

Die freistehende Mehrfamilienhausgruppe wurde um 1920 errichtet und besteht aus drei miteinander verbundenen Wohnhäusern. Im Sinne des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen handelt es sich dabei um ein freistehendes Einzeldenkmal, das in seinem historischen Erscheinungsbild erhalten bleiben soll. Schäden wie zum Beispiel Schwammbefall an Dach und Decken sowie Risse im Außenmauerwerk machten eine Grundsanierung unumgänglich. Die Ausbauarbeiten in den dreigeschossigen Gebäuden, die insgesamt 19 etwa 45 bis 60 m2 große Wohnungen und eine 113 m2 große Arztpraxis umfassen, übernahm die Trockenbau Mosert GmbH aus Oelsnitz.

Aus Gründen des Denkmalschutzes und um das Raumangebot so wenig wie möglich zu beeinflussen, kam für die Dämmung der Außenhülle ausschließlich eine besonders effiziente Innendämmung infrage. Verarbeiter Bernd Mosert entschied sich in Absprache mit dem Architekturbüro für den Einsatz der Rigitherm 032 von Rigips. Die neue Verbundplatte verfügt über eine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit von nur λ = 0,032 W/(mK), womit die verschärften Anforderungen der EnEV 2009 problemlos erfüllt werden konnten. Vorgeschrieben ist hier ein U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von lediglich 0,35 W/(m2K).

 

Optimales Plattenformat für die Sanierungsbaustelle

„Wir haben die Rigitherm 032 schon etliche Male hier in Leipzig, Chemnitz und auch in anderen Städten erfolgreich eingesetzt“, so Bernd Mosert. „Sie kann ganzjährig eingebaut werden, verbraucht flächenmäßig nur wenig Innenraum und lässt sich dank ihres optimierten Formats selbst durch schmale Treppenaufgänge und Flure bequem transportieren.“ Die Dämmplatte ist nur 625 mm breit und als Gipsplatte mit einer rückseitigen Dämmschicht aus 40, 60 oder 80 mm dickem Polystyrol-Hartschaum aufgebaut.

 

Forderungen der EnEV 2009 werden klar eingehalten

„Die neue Verbundplatte kommt aufgrund ihrer hervorragenden Dämmeigenschaften auch bei den Architekten sehr gut an“, weiß Bernd Mosert aus eigener Erfahrung zu berichten. „In diesem Objekt setzen wir die Rigitherm 032 mit einer 60-mm-Dämmschicht ein. Wärmeschutzberechnungen haben ergeben, dass die festgelegten Grenzwerte der EnEV 2009 sowohl hinsichtlich des Transmissionswärmeverlustes als auch des Jahres-Primärenergiebedarfs klar eingehalten werden.“ Zulässig ist ein Wärmedurchgangskoeffizient von 0,35 W/(m2K). Vor der Sanierung lag der Wert bei etwa 1,2 W/(m2K). Für den Jahres-Primärenergiebedarf ergaben die Berechnungen einen Wert von
75,2 kWh/(m2a), der deutlich unter dem ursprünglichen Wert von 238,8 kWh/(m2a) liegt.

Einfacher Zuschnitt der Dämmplatten

In einem ersten Arbeitsschritt sorgte das Ausbauteam in den Leipziger Sanierungsgebäuden für einen sauberen und glatten Wanduntergrund. Risse wurden verpresst, Unebenheiten ausgeglichen und das verputzte Mauerwerk anschließend mit Rikombi Grund vorbereitet. Die Verbundplatten ließen sich mit dem Fuchsschwanz mühelos auf Maß bringen. Als Kleber kam der neue Rifix ThermoPlus zum Einsatz, ein Spezialkleber auf Zementbasis, mit dem sich auch Unebenheiten bis 20 mm problemlos ausgleichen lassen.

 

Konvektion bei der Innendämmung vermeiden

„Um Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung vorzubeugen, müssen die Platten unbedingt so angeklebt werden, dass zwischen dem Untergrund und dem Dämmstoff keine Luft zirkulieren kann“, erläutert Bernd Mosert. „Zum Schutz vor Konvektion empfiehlt Rigips deshalb, die Platten im Punkt-Wulst-Verfahren anzusetzen. Eine sichere Methode, mit der wir nur gute Erfahrungen gemacht haben.“ Die Handwerker rührten zunächst den bauphysikalisch exakt auf das Ansetzen der Verbundplatten ausgerichteten Spezialkleber pastensteif an und trugen ihn anschließend entlang der Plattenränder umlaufend etwa 5 bis
10 cm breit auf. In der Plattenmitte wurden ebenfalls Klebepunkte gesetzt.

Die an die Wand angesetzte Platte wurde anschließend an den Längs- und Querkanten dicht gestoßen. Mit dem Richtscheit klopften die Verarbeiter die Platte an und richteten sie anschließend lot- und fluchtrecht aus. Nach Austrocknen des Klebers wurden die Fugen luftdicht verspachtelt.

 

Einbeziehung wichtiger

Detailpunkte in die Innendämmung

Um Wärmebrücken zu vermeiden, bezogen die Handwerker die an die Außenwände angrenzenden Innenwände mit in die Dämmung ein. Auch die Fensterlaibungen wurden von innen gedämmt. Hier brachten die Handwerker den Spezialkleber Rifix ThermoPlus vollflächig auf die zugeschnittenen Platten auf. „Wie überall passt sich die Rigitherm 032 auch im Laibungsbereich ideal an die Bestandswand an“, resümiert Bernd Mosert. „Dank ihrer wärmedämmenden Schicht aus Polystyrol-Hartschaum und dem sicheren Montageverfahren lassen sich enorme Wärmeverluste vermeiden, Heizkosten senken und das Raumklima entscheidend verbessern.“

Die neue Verbundplatte verfügt als Innendämmung über eine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit

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