Durchatmen 
Kontrollierter Umgang mit Staub auf der Baustelle

Wer als Handwerker zum Beispiel bei einer Badsanierung selbst einmal mit dem Abbruchhammer die im Dickbett verlegten Fliesen von der Wand geschält hat, weiß: Solche Arbeiten wirbeln eine enorme Menge an Staub auf – Dreck, den man seinem Bauherrn lieber ersparen möchte. Abhilfe schaffen hier Staubschutzsysteme – zum Beispiel von den Herstellern Heylo oder Werkzeuge mit Ideen.

Die Sanierung macht den größten Anteil am gesamten Bauvolumen in Deutschland aus. Privateigentümer sanieren vom Keller bis zum Dachboden, bauen neue Bäder und Küchen oder verschönern Wohnzimmer und sonstige Räume. Wohnbaugesellschaften hingegen bringen ihre Bestände auf den neuesten Stand. Anders als im Neubau wohnen in all diesen Baustellen weiterhin Menschen, seien es die Mieter oder die Eigentümer selber. Die beteiligten Handwerksfirmen müssen also darüber nachdenken, wie sie die Staubbelästigung der Be- und Anwohner auf ein Mindestmaß reduzieren können. Ferner gilt es, die Mitarbeiter der Handwerksfirmen vor übermäßiger Staub-einwirkung während der Arbeiten zu schützen. Diese Forderung ergibt sich schon allein aus den Richtlinien des Arbeitsschutzes der Berufsgenossenschaften. Moderne Handwerksfirmen sind hier mit entsprechenden Möglichkeiten zur Staubkontrolle ausgestattet.

 

Mitarbeiter vor Asbest

und Schimmel schützen

 

Das Thema Staubkontrolle am Bau ist in Deutschland nicht neu, ebenso wenig wie die dafür geeigneten Methoden. Bekanntermaßen hat insbesondere die Asbestsanierung bis Ende der 1980er Jahre dazu beigetragen. Seid einigen Jahren ist allerdings die Schimmelpilzsanierung in den Vordergrund gerückt. In beiden Fällen gelten besondere Vorschriften. Zudem ist ein besonderes Know-How der Handwerker notwendig, um vorschriftsgemäß arbeiten zu können. Daher sind hier nur Firmen tätig, deren Mitarbeiter für diese Situationen in besonderer Weise ausgebildet sind.

 

Baustaub geht

jedes Gewerk etwas an

 

Die Kontrolle des normalen Baustaubs geht allerdings jedes Gewerk an, da Auftraggeber und Bewohner Staubbelastungen bei Sanierungsarbeiten heute nicht mehr akzeptieren – vollkommen unabhängig von der gesundheitsgefährdenden Beseitigung von Schimmel oder Asbest.

Staub entsteht in der Hauptsache zu Beginn der Sanierungsarbeiten, wenn Leitungen und Fliesen entfernt, Putz beseitigt oder Fußböden hochgenommen werden – also beim Abbrechen, Flexen, Stemmen und Schleifen. Im weiteren Verlauf entsteht Staub bei den Arbeiten der Ausbaugewerke – also beim Trockenbau – und hier in der Hauptsache beim Schleifen und Bohren.

In jedem Fall ist der Handwerksbetrieb gut beraten, den Mieter oder den im Objekt wohnenden Eigentümer vor den Arbeiten darauf hinzuweisen, dass Staub entstehen, aber durch geeignete Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduziert werden kann.

Schutz der Räume und Bewohner 

 

Vor Beginn der Arbeiten werden die Zugänge zur Baustelle sichergestellt, Bodenbeläge geschützt und die Baustelle mit entsprechenden Systemen gegen Staub abgeschottet. Die Art der Abschottung hängt von der Größe der zu sanierenden Räume ab sowie davon, ob ganze Räume oder nur Teile davon saniert werden sollen. Bei der Sanierung ganzer Räume von bis zu 50 m² Größe wird der Raum mit einer beziehungsweise je nach Anzahl der Türen auch mehreren Staubschutztüren gegen das übrige Gebäude versiegelt. Im zweiten Schritt wird der Raum mit im oder noch besser außerhalb des Raums stehenden Filterventilatoren in eine Unterdruckzone verwandelt. Das heißt, der Filterventilator arbeitet im Fortluftverfahren. Die Anzahl der erforderlichen Filterventilatoren richtet sich nach dem Raumvolumen und dem Umfang der geplanten Arbeiten. Es sollte mindestens ein fünffacher Luftwechsel eingehalten werden. Bei einem 50 m² großen Raum sollte also 1 Filter­ventilator mit mindestens 625 m³/h verwendet werden. Der Handwerker sollte hier möglichst stufenlos regulierbare Filterventilatoren einsetzen, um die Luftleistung des Gerätes vor Ort auf die jeweilige Situation einstellen zu können. Steht der Filterventilator außerhalb des Raums – was wie gesagt angestrebt werden sollte – muss man darauf achten, dass die Ansaugöffnung maximal 6 m vom weitesten Punkt des Raums entfernt ist, damit sich noch eine ausreichende Staubabsaugung ergibt. Sollte die Entfernung jedoch aufgrund eines ungünstigen Grundrisses größer sein, sollten im Raum selber zur Unterstützung noch Filterventilatoren aufgestellt werden, die im Umluftverfahren arbeiten. Die Schlauchführung vom Raum durch die Staubschutztür nach draußen sollte so ausgebildet werden, dass durch den Durchlass kein Staub nach draußen dringen kann. Dafür sollten Staubschutztüren verwendet werden, die bereits eine Vorrichtung für den Durchlass besitzen.

 

Abschottung

von Raumteilen

 

Sollen nur Teile eines Raumes saniert werden, kann auf Staubschutztüren verzichtet werden. In diesen Fällen sollten die Raumteile durch entsprechende Wand-Systeme abgeschottet werden, wobei wiederum genau wie bei der Sanierung von Gesamträumen durch den Einsatz von Filter­ven­tilatoren eine Unter­druck­zone erzeugt werden muss.

Sobald die Vorbereitungen zur Staubabschottung abgeschlossen sind, kann die eigentliche Sanierungsarbeit beginnen. Während der staubigen Arbeiten sollten die Filterventilatoren eingeschaltet sein. Dadurch geben sie dem Staub eine Richtung und halten die Luft im Arbeitsbereich sauber. Die Standzeit der Filter richtet sich nach dem Staubanfall. Hochwertige Filterventilatoren schalten unter Anzeigen eines Signals ab, sobald die Filter voll sind. In diesem Fall sollten die Arbeiten unterbrochen, die Filter ausgebaut, durch Ausklopfen gereinigt und wieder eingesetzt werden. Das gesamte Staubschutz-System sollte solange genutzt werden, bis die letzten staubbelasteten Arbeiten abgeschlossen sind. Das bedeutet, dass das vom ersten Gewerk installierte System von den nachfolgenden Gewerken ebenfalls genutzt wird.

Saubere Baustelle

 

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten muss zunächst das erste Gewerk das von ihm installierte Staubschutz-System wieder abbauen. Die Filterventilatoren müssen staubsicher verschlossen aus dem Haus transportiert werden. Danach sollte das letzte Gewerk darauf achten, dass die Baustelle – und gegebenenfalls angrenzende Räume – zumindest besenrein verlassen werden. Jeder Handwerksbetrieb sollte zu diesem Zweck mit den entsprechenden Putzutensilien ausgestattet sein. Da sich bei der Sanierung von Bädern und Küchen in der Regel Restwasser aus de-installierten Leitungen mit Staub verbunden hat, gehören leistungsstarke Nass-Trocken-Sauger zur Standardausrüstung eines jeden modernen Handwerksunternehmens. Der letzte Eindruck auf der Baustelle prägt das Gesamtbild, und das letzte Gewerk auf der Baustelle hat die Chance, dieses Gesamtbild positiv erscheinen zu lassen. Weitere Informationen zu den Staubschutzsystemen der Firma Heylo Drying Solutions GmbH aus Achim finden Sie auch im Internet unter www.staubschutz.heylo.de

 

Praxisbeispiel: Staubfreie

Badmodernisierung

 

Vor allem Badsanierungen wirbeln extrem viel Staub auf: Die alten Fliesen werden abgestemmt, Decke und Fußboden herausgerissen, Schlitze hergestellt und machmal ganze Wandabschnitte abgebrochen. Für den Kunden ist das solange in Ordnung, wie der Staub nicht in die Wohnräume gelangt. Deshalb sollte Staub am besten gleich dort eliminiert werden, wo er entsteht. Hierzu bietet sich das „roomclean-Duo“ oder „-Trio“ von „Werkzeuge mit Ideen“ an. Die wichtigsten Komponenten sind dabei:

a) der „Staubfresser“, ein transportables Absauggerät, das den Staub mit einem handlichen Schlauch aufsaugt und in einem Wasserbad auswäscht

b) eine Staubschutz-Schwingtüre und

c) ein Folien-Baufenster

Zusätzlich sollten die Handwerker den Weg von der Haustür bis zum Bad mit einem Schutzvlies auslegen und die Türrahmen mit einem aufsteckbaren Türrahmenschutz versehen. Die Wirkung dieser Anti-Staub-Strategie war am Beispiel einer Bad­sanierung in einem Einfa­milienhaus gut zu sehen, dessen Eigentümer großen Wert darauf gelegt hatte, dass nicht das gesamte Haus zur Baustelle wurde. Immerhin war hier der Abbruch einer ganzen Wand geplant. Dem Wohnraum vor der Badezimmertür des Einfamilienhauses war aber nicht anzusehen, dass die Handwerker im Bad stemmten und bohrten. Der Hausbesitzer vertraute dem leise surrenden Blechkasten im Flur, den ein kurzer, flexi­bler Absaugschlauch mit einer durchsichtigen Staubschutztür verband. Dahinter zeigte sich das Bad im Rohbauzustand, mit freigelegtem Mauerwerk und aufgebrochenem Estrich.

 

Fazit

 

Es liegt nicht immer am Preis, dass Hausbesitzer oft längst überfällige Badmodernisierungen scheuen. Oft liegt es an der Angst, dass die ganze Wohnung oder das ganze Haus zu einer staubigen Baustelle wird. Diese Angst kann der Handwerker dem Bauherrn nehmen, indem er statt mit dem Bohrhammer unter dem Arm zunächst mit einer großen, rechteckigen Umhängetasche vor der Tür steht – und darin steckt die Staubschutztüre von „Werkzeuge mit Ideen“. Erst wenn diese eingesetzt und der Staubfresser betriebsbereit ist, kommt das Abbruchwerkzeug zum Einsatz.

Umfassender Schutz von Handwerkern,

Bewohnern und Gebäuden

 

Für Herbert Grundler ist „Werkzeuge mit Ideen“ der Leitsatz, um Profis im Handwerk weiterzubringen. Dazu entwickelt der Unternehmer Werkzeuge, die dem Handwerker die Arbeit erleichtern und Systeme, mit denen sich eine saubere Arbeitsausführung erzielen lässt. Mit dem „roomclean-Konzept“ bietet er ein komplettes Staubschutz-Programm. Es umfasst Staubfresser (Gerät zur Reinigung der staubbelasteten Raumluft in zwei Phasen durch Luftwäsche und Feinstfilterung) Staubschutztüren, Bau- oder Staubschutzfenster sowie Hilfsmittel wie Türrahmenschutz, Schutzvliese, Überziehschuhe und Handschuhe.

 

Staubschutztüren

Die Staubschutz-Schwingtür lässt sich innerhalb von drei Minuten von einer Person allein im Türrahmen mit Einhand-Teleskopstützen fixieren. Im Rahmen aus stabilem Aluminiumprofil ist eine dreiseitig umlaufende, waschbare Textilmanschette angebracht, die für einen staubdichten Abschluss sorgt. Im Türblatt aus durchsichtigem Kunststoff ist oben ein Anschluss für den Saugschlauch des Staubfressers vorgesehen, unten eine Öffnung für die Luftzufuhr in den Arbeitsraum. Im Vergleich zu Staubschutztüren mit Reißverschluss erlaubt die Schwingtür den ungehinderten und schnellen Durchgang. Dies erweist sich besonders bei Installationsarbeiten als Vorteil, wenn der Raum immer wieder für den Materialtransport oder zum Anfertigen von Rohren verlassen werden muss. Für Transport und Aufbewahrung des „roomclean-Trios“ ist im Lieferumfang je eine robuste Tragetasche enthalten.

 

Staubfresser

Der Staubfresser saugt über einen Schlauch (Durchmesser: 200 mm) die staubhaltige Luft aus dem Arbeitsraum ab und reinigt sie in zwei Phasen. Zunächst wird die Luft durch einen Wasserschleier geleitet, wodurch der Grobstaub durch das Wasser gebunden wird. Die zweite Phase dient der Sicherheit, da sich dabei noch Staubpartikel bis 3 µm Größe zu 99 Prozent ausfiltern lassen. Mit einer Breite von 35 cm kann der Handwerker das Gerät einfach transportieren und auch in schmalen Gängen aufstellen. Mit dem mitgelieferten Abluft-Adapter kann die gereinigte Luft über einen 6 m langen Abluftschlauch ins Freie geführt werden.

 

Folien-Fenster

Viele Handwerker stellen den Staubfresser gerne vor das Fenster nach draußen auf die Straße, die Terrasse oder auf den Balkon. Für diesen Fall wurde das Staubschutz-Set um ein Folien-Baufenster ergänzt, das einfach in den Fensterrahmen eingesetzt und mit Klettband fixiert wird (Bilder auf gegenüberliegender Seite). Der 6 m lange Absaugschlauch (Durchmesser: 200 mm) des außerhalb aufgestellten Staubfressers wird an die im Fenster integrierte Schlauchdurchführung angeschlossen. Zum Durchreichen von Material und Werkzeug kann das Fenster jederzeit an der Klettverbindung geöffnet werden. Mit dem „roomclean-Trio“ sind so auch die Nachbarn oder die Hausfassade vor Baustaub geschützt.

Weitere Informationen zu den Staubschutzsystemen von „Werkzeuge mit Ideen“ der Grundler GmbH aus Fellheim bei Memmingen finden Sie im Internet unter www.werkzeuge-mit-ideen.de

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