Frische Farbe für die East Side Gallery

Zwei Jahrzehnte sind ins Land gegangen, seit die Mauer in Berlin von der Bildfläche verschwand. Als Symbol blieb sie auf einer Länge von 1300 m zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof stehen. Dort hatten über 100 Künstler unmittelbar nach Öffnung der Mauer ihre Eindrücke zu diesem Thema auf den 3,40 m hohen und 1,20 m breiten Betonsegmenten künstlerischen umgesetzt. So entstand in neun Monaten die „East Side Gallery“, die mit 106 Gemälden die Erinnerung an die deutsche Teilung wach hält. Verwitterung und Emission hatten ihr jedoch in der vergangenen 20 Jahren ebenso zugesetzt wie mutwillige Verschmutzung – eine Sanierung tat dringend Not. Der Erhalt dieses Denkmals setzt sich der 1996 gegründete Künstlerverein „East Side Gallery“ ein. Im Mai 2000 forcierte daher der Verband der Lackindustrie anlässlich seines 100. Jahrestages mit einer Spende die Sanierung. Zahlreiche Unternehmen wie der Farbenhersteller Caparol stellten dafür Material zur Verfügung. Die Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. übernahm die Betreuung der Künstler. Gefragt war hier allerdings nicht etwa eine Auffrischung oder Ausbesserung, sondern vielmehr eine der Authentizität verpflichtete Neuauflage der Bilder, die Anfang November dieses Jahres feierlich eingeweiht werden konnte. Mehr als 90 Künstler hatten die Chance genutzt und die 821 Mauersegmente erneut mit ihren Gedanken zur deutschen Teilung bemalt.

Einen Film über die Sanierungsarbeiten an der East Side Gallery finden Sie hier:

http://www.youtube.com/watch?v=fUneIlEJPvs

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2016

Akustik im Dokumentationszentrum Berliner Mauer verbessert

Als der Berliner Architekt Andreas Zerr von der Architekturgesellschaft ZHN den Auftrag erhielt, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer zu modernisieren, stand er vor einer akustischen...

mehr
Ausgabe 03/2017

Wandbild „Vera“ zieht in Mannheim Blicke auf sich

Seit Spätsommer vergangenen Jahres blickt das Wandbild „Vera“ von einem Hochhaus in Mannheim in die Ferne. Das Wandgemälde zieht sich über 13 Stockwerke und ist 43?m hoch. Hinter dem Werk steckt...

mehr
Ausgabe 12/2014

Arbeiten und Übernachten im Mannheimer Speicher

Der Rheinvorlandspeicher wurde 1957 im Mannheimer Hafen gebaut, um die Bevölkerung während des Kalten Krieges im Notfall mit Getreide zu versorgen. Mit der Wende wurde er entbehrlich und stand leer....

mehr
Ausgabe 11/2013

Größte Fassadenmalerei der Welt In Berlin-Friedrichsfelde befindet sich seit August das größte bewohnte Wandbild der Welt

Trompe-l’œil ist französisch und heißt so viel wie „täusche das Auge“. Gemeint ist damit illusionistische Malerei, die mit Mitteln der Perspektive und dreidimensionaler Darstellung...

mehr
Ausgabe 05/2022

Illusionsmalerei für den Betonkopf einer Müllverbrennungsanlage im Industriepark Premnitz

Ein völlig verblasster Altanstrich auf einem verwitterten Betonuntergrund dominierte den weithin sichtbaren Gebäudekopf. Eine triste Landmarke, 2250 m2 umfassend, in einer Höhe von bis zu 34 m,...

mehr