Innendämmung Schritt für Schritt

Erfurt-KlimaTec bietet energetische Lösungen für einzelne Räume, Wohnungen oder auch ganze Gebäude.

Dabei eignen sich die Glasschaumgranulatplatten für die Innendämmung von Außenwänden, in Gebäuden mit fehlendem Dachvorsprung oder eben dort, wo eine Dämmung der Fassade von außen unwirtschaftlich wäre.

Die Verarbeitung der Innendämmplatten „KlimaTec IP 2500+“ beziehungsweise „KlimaTec IP 3500+“ ist ohne Spezialwerkzeug ausführbar. Die Glasschaumgranulatplatten können auf allen Putzmörtelgruppen – Innenputze nach DIN V 18 550 – eingesetzt werden. Wichtig ist es zunächst, einen Untergrund zu schaffen, der glatt, trocken, sauber, fest tragfähig und eben ist. Dafür müssen alte Wandbeläge, nicht haftende sowie dampfdichte Beschichtungen oder Verunreinigungen vorher entfernt werden. Ebenso sollte ein stark saugender, kreidender oder sandender Untergrund zunächst mit lösemittelfreien Grundierungen behandelt werden. Weist die Wand Schäden, Risse, Abplatzungen oder starke Unebenheiten auf, lassen sich diese mit dem Systemkleber „Erfurt-KlimaTec SR 6“ beseitigen. Wichtig: Alle geplanten Elektroinstallationen müssen vor der Dämmung ausgeführt werden.

Erste Schritte: prüfen, ausmessen, zuschneiden

Die „KlimaTec“-Platten verlegt man von unten nach oben, in einer Raumecke beginnend und mit einer Überlappung von mindestens 25 cm im Verband. Dieser Versatz muss man schon bei der Einteilung und dem Zuschnitt der Platte unbedingt berücksichtigen. Die erste Lage wird waagerecht ausgelotet. Für Ecken oder an Fensterlaibungen lässt sich das Material passend zuschneiden. Dies erfolgt durch Ausmessen, Markieren und Anzeichnen auf der „KlimaTec“-Platte. Der Zuschnitt, der mit Fuchsschwanz, einer japanischen Zugsäge oder einer elektrische Stichsäge erfolgen kann, sollte für Anschlüsse im Boden, Raumecken und für Wandabschlüsse gerade und ohne Anfasung durchgeführt werden. Stoßfugen zu angrenzenden Platten müssen vom Handwerker hingegen angefast werden, zum Beispiel mit einem Kantenhobel.

Verarbeitung auf der freien Wand

Nach der Vorbereitung des Untergrundes und der Zuschnitte, kann der Handwerker mit der eigentlichen Dämmung der Fläche beginnen. Im ersten Schritt wird der pulverförmige Systemkleber „KlimaTec SR 6“ nach Maßgabe des Herstellers mit Wasser maschinell aufgerührt. Im Anschluss legt man das Schaumstoff-Entkopplungsband aus. Es dient zur Schallentkopplung an Wandanschlüssen und an allen beweglichen Bauteilen, wie schwimmender Estrich und Fenster. Danach wird der Kleber mit einem Zahnspachtel oder einer Zahnkelle gleichmäßig auf den Platten verteilt. Die Kammbetthöhe muss hierbei mindestens 8 mm und der Verbrauch des Klebers je nach Untergrund etwa 1,8 bis 2,2 kg/m2 betragen. Die Innendämmplatte presst man nun mit mäßigem Druck an die ausgewählte Fläche an und schwimmt sie sorgfältig ein. Danach sollte der Handwerker in jedem Fall überprüfen, ob die Platte lotrecht beziehungsweise waagerecht montiert ist und bei Bedarf nachjustieren. Die weiteren Innendämmplatten werden auf dieselbe Weise von unten nach oben im Versatz und ohne Kreuzfugen angebracht.

Verarbeitung an Nischen und Fensterlaibungen

An Nischen und Fensterlaibungen können einbindende und flankierende Bauteile mit dem Dämmkeil „KlimaTec DK 2“, mit der Laibungsplatte „KlimaTec LP 1000+“ oder auch mit den Innendämmplatten „IP 2500+“ oder „IP 3500+“ gedämmt werden. Diese müssten für diesen Zweck angepasst und maßgenau zugeschnitten werden. Welche Dämmdicke gewählt wird, hängt vom zur Verfügung stehenden Platz ab. Natürlich muss ein Fenster danach noch zu öffnen sein. Die Verlegung erfolgt rechtwinklig auf Stoß, die Verarbeitung an sich wie bisher: rückseitig Klebermörtel auftragen, Platten ansetzen, einschwimmen und fixieren.

Verarbeitung bei Steckdosen, Schaltern und Co.

Im Bereich elektrischer Anschlüsse ist Exaktheit besonders gefragt. Um die Position von Steckdose oder Lichtschalter zu bestimmen, drückt man die Platte leicht dagegen und markiert auf ihr die entscheidende Stelle, bevor der Systemkleber aufgetragen wird. Anschließend schneidet man sie zu und passt sie exakt an. Entsprechende Unterputzdosen gewährleisten dabei die Funktionssicherheit des Innendämmsystems.

Fugen spachteln,

schleifen und grundieren

Sind alle Platten verlegt und ist alles gedämmt werden zunächst die Plattenfugen (V-Fugen) und die Anschlüsse an angrenzende Bauteile mit dem Systemkleber „KlimaTec SR 6“ plan beigespachtelt und noch überstehendes Entkopplungsband abgeschnitten. Nach Trocknung des Klebers beseitigt ein Zwischenschliff unerwünschte Spachtelgrate. Durch Trocknung geringfügig eingefallene Fugen spachtelt man noch einmal nach.

Sollen die frisch gedämmten Wände nun tapeziert werden, muss die Fläche vorher mit einer Kleistergrundierung nach Herstellerangaben gestrichen und die bereits mit SR 6 gespachtelten Fugen zusätzlich mit einer zementhaltigen Spachtelmasse planeben gespachtelt werden. Generell kann man die KlimaTec-Platten mit allen rissüberbrückenden, diffusionsoffenen Wandbelägen bekleben, wobei der jeweils vorgeschriebene Kleber verwendet werden sollte.

Autor

Josef Pritzl ist Produktmanager und Leiter des Kundenservice bei der Erfurt & Sohn KG in Wuppertal.

Anschlüsse gerade ausführen – Stoßfugen mit einem Kantenhobel anfasen

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