Latentwärmespeicher in Gipsplatten

Latentwärmespeicher sind in der Lage, wenn es warm wird die Wärmeenergie aufzunehmen, um diese wieder abzugeben, wenn es kühler wird. Sie speichern die Wärme also latent: vorübergehend. Sie sind dazu in der Lage, weil sie ihre Phase verändern, die Wärmeenergie also durch Schmelzen „verbrauchen“, indem sie vom festen in den flüssigen Zustand übergehen. Wenn sie dann wieder fest werden, geben sie die Energie in Form von Wärme auch wieder ab, funktionieren im Prinzip also wie eine natürliche Klimaanlage. Meist handelt es sich bei dem Material um ein bei niedrigen Temperaturen schmelzendes Wachs (Parafin).  Ein solches in mikroskopisch kleinen Kunststoffkapseln verpacktes Wachs stellt die BASF unter dem Namen Micronal PCM her – PCM ist eine englische Abkürzung für Phase Change Material, also ein Material, das seine Phase (Aggregatzustand) von fest zu flüssig leicht ändern kann. Micronal PCM schmilzt schon bei 23 Grad Celsius, was einer Raumüberhitzung vorbeugt. Logischer Weise wird es unter 23 Grad Celsius wieder fest, indem es Wärme an den Raum zurück gibt. Latentwärmespeicher lassen sich in viele Baustoffe wie Putze und auch Trockenbauplatten einarbeiten. Die Firma Knauf bringt unter dem Namen Comfortboard 23 nun eine Gipsplatte heraus, die besagten Latentwärmespeicher enthält. Sie kann im Trockenbau wie herkömmliche Gipsplatten verarbeitet werden. Die Wärmekapazität der neuen 12,5 mm dicken Platte ist vergleichbar mit einer 135 mm dicken Schicht Wärmedämmziegel oder 100 mm Holzwolleplatte. Die BASF ist von der Comfortboard 23 so überzeugt, dass sie die Platte bereits bei ihren eigenen Bauprojekten einsetzt, wie dem „LuMit“, dem Mitarbeiterzentrum für Work-Life-Management in Ludwigshafen.

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