Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kennen Sie den?: „Wenn einer von uns zwei stirbt, dann zieh ich nach Freiburg!“ Diesen Spruch bekommt man im Badischen heute immer noch zu hören; ich kenne ihn von meiner Mutter, die aus der Nähe von Freiburg stammt.

Es scheint eine große Anziehungskraft zu haben, dieses Freiburg im Breisgau. Und das wohl nicht nur wegen der Sonne und des Weins. Nein, die Badener sind ein kluges, humorvolles, aber auch aufständisches Völkchen. Wir erinnern uns an die Bundschuh-Bewegung: das waren die aufständischen Bauern, die in den Jahren 1493 bis 1517 in Südwestdeutschland so genannt wurden und die Wurzeln des deutschen Bauernkrieges darstellten.

Dann gab es die Bewegung um Friedrich Hecker. Der Revolutionär war in Baden der populärste Redner der Revolution von 1848/49. Der sogenannte Heckerhut wurde von ihm getragen und gilt als eines der Symbole der Revolutionäre. Eigentlich war der Hut ein „Kalabreser“, also ein breitkrempiger Filzhut mit spitz zulaufendem Kopf. Ein Hut, mit dem Zimmerergesellen übrigens heute noch auf die Walz gehen.

Aber auch die erfolgreichen Proteste um das Atomkraftwerk in Wyhl am Kaiserstuhl in den 1970er Jahren zeigten, dass die Badener nicht alles mit sich machen lassen, gleichzeitig aber Ideen haben, es besser zu tun. So wurde schon Mitte der 1980er Jahre in Freiburg ein Energieeinsparungskonzept beschlossen, das der Nutzung regenerativer Energiequellen bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Atomkraft einen zentralen Stellenwert einräumte. Der fast autofreie Freiburger Stadtteil Vauban zieht viele Familien an, zudem zeigen hier die Häuser in Niedrigenergie- beziehungsweise Passivhausstandard und sogar Plus-Energie-Konzepte schon lange, dass ein anderes, intelligentes Bauen (mit Holz) möglich ist.

Und nun kommen die Zimmerer und Dachdecker zum vierten Bundeskongress genau dorthin, nach Freiburg – und das zu Recht, denn Freiburg wurde 2012 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis als „nachhaltigste Großstadt Deutschlands“ ausgezeichnet. Und natürlich tragen auch Sie als Dachdecker und Zimmermann mit Ihrem Wissen und Können dazu bei, dass das so gekommen ist und Freiburg Vorbild für andere Kommunen werden konnte.

Auf dem Bundeskongress erwartet Sie neben fachlichen Vorträgen und einer Exkursion zu einem herausragenden Holzbauprojekt auch ein buntes Rahmenprogramm. Und wenn Sie dann noch Zeit haben, dann genießen Sie doch einfach die südlichste und sonnigste Großstadt Deutschlands und begeben Sie sich ein wenig auf Erkundungstour. Vielleicht auch in den Schwarzwald, das ist dort, wo unser Holz wächst!

Viel Freude dort und frohes Schaffen wünscht Ihnen

Freiburg ist die „nachhaltigste Großstadt Deutschlands“ – überzeugen Sie sich davon auf dem Bundeskongress