Natürliche Lüftung mit Lamellenfenstern

Die Bildungslandschaft Altstadt Nord entsteht im nörd­lichen Teil der Stadt Köln – rund um den Klingelpützpark. Im Rahmen des Projekts werden bauliche Räume geschaffen, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsames Lernen und Leben ermöglichen. Das Büro gernot schulz : architektur aus Köln gewann mit einem besonderen architektonischen Konzept den Wettbewerb um die Gestaltung des Kernbereichs.

Im Inneren sollen optimale Lern- und Lebensbedingungen vorherrschen. Einen wesentlichen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden der jungen Menschen hat das Raumklima. Wichtig ist in diesem Kontext ein regelmäßiger Austausch von verbrauchter gegen frische Luft. Die Planer entschieden sich dafür, die Gebäude möglichst natürlich zu be- und entlüften – auch um die Aufwendungen für die Gebäudetechnik so gering wie möglich zu halten.

Zur natürlichen Lüftung und Belichtung kommt das Lamellenfenster „FLW 40“ der Fieger Lamellenfenster GmbH zum Einsatz. Es besteht aus mehreren komplett umrahmten Glaslamellen, die sich stufenlos öffnen und schließen lassen. Das Fenster besitzt thermisch getrennte Profile und eine Verglasung aus Dreifach-Isolierglas. Es erreicht so einen Wärmedurchgangskoeffizient von bis zu 0,9 W/m²K. Das Schalldämmmaß nach DIN EN 20 140-03 beträgt RW= 41 dB. Neben den technischen Vorzügen weist das Fenster auch optische Besonderheiten auf. So setzen etwa die horizontalen Lamellen besondere Akzente in der Fassade.

Die Lamellen lassen sich über Handhebel leicht manuell bewegen. Die Frischluft kann dem Raum somit fensterunabhängig und nach individuellem Bedarf zugeführt werden. Die Lamellenfenster in den Obergeschossen verfügen jeweils über zwei beidseitig angeordnete, manuelle Antriebe. Auf diese Weise lässt sich der obere und untere Teil der Lamellen getrennt voneinander regeln. Das unterste Element ist jeweils feststehend ausgeführt. Vorteilhaft ist auch, dass das Fenster im geöffneten Zustand nicht in den Raum ragt.

Allein für das neue Realschul-Gebäude werden 70 Fenster mit jeweils sieben Lamellen geliefert. Die Fenster ließen sich trotz ihrer Größe – in Abmessungen von bis zu 229,5 mal 228,5 cm – pro­blemlos einbauen. Die Lieferung von Fenstern und Verglasung erfolgte hierbei getrennt. Vor Ort auf der Baustelle wurden dann zunächst die unverglasten Elemente von der Tischlerei Berg aus Overath in den Rohbau gesetzt. Erst im Anschluss erfolgte das Einsetzen der Glasscheiben in das Flügelprofil durch Fieger-Monteure. Dieser Vorgang war leicht zu bewerkstelligen, da die obere Glasumfassung erst nach Einsetzen der Glasscheibe aufgesetzt und verschraubt wird. Der letzte Schritt der Montage bestand darin, die Verglasung innen und außen umlaufend abzudichten. Dazu wurden pro Scheibe acht Glasgummidichtungen eingesetzt.

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