Rindenrelief

Mit der Rindenrelief-Struktur holt sich der Bewohner ein Stück Natur in die eigenen vier Wände. Die Technik „glänzt“ durch ihre Farbigkeit und durch die einzigartigen Strukturmöglichkeiten der Oberfläche. Was man als Handwerker dazu braucht sind Traufel, Pinsel, passender Putz und natürlich handwerkliches Geschick.

Für diese Kreativtechnik ist ein ebener, sauberer und tragfähiger Untergrund notwendig. Eine Haftbrücke muss zuvor aufgebracht werden. Der Putz wird anschließend mit einer Traufel gleichmäßig aufgetragen. Je höher die Schichtdicke, desto deutlicher ist die Struktur nach Fertigstellung erkennbar. Eine Mindestschichtdicke von 3 mm sollte hierbei nicht unterschritten werden. Bei Flächen über 8 m² sollte nicht alleine sondern im Team gearbeitet werden, da die Oberfläche direkt nach dem Auftragen weiter bearbeitet werden muss.

Die Oberfläche wird sofort nach dem Auftragen weiter bearbeitet. Hierfür wird der Putz mit einem Ringpinsel, je nach Wunsch waagerecht oder senkrecht, mit unterschiedlichem Druck und Länge strukturiert. Der Handwerker sollte dabei darauf achten, dass die Struktur gerade bleibt. Die Verarbeitungsrichtung muss hin und wieder geändert werden, um die Strukturbeschaffenheit zu erhöhen. Tipp: Bei größeren Flächen einfach mehrere Ringpinsel an einer Holzleiste befestigen. Einzelne Erhebungen und Grade können einfach stehen gelassen werden.

Sobald die Oberfläche komplett getrocknet ist, wird das überschüssige Material mit einem Staubbesen oder Ähnlichen Werkzeugen abgebürstet. Mit einem angefeuchteten Schwamm oder Pinsel wird die Lasur dann dünn auf die Oberfläche aufgetragen. Sobald die gesamte Oberfläche lasiert ist, wird die noch frische Lasur an den erhöhten Stellen wieder leicht abgetragen, um die typische Maserung zu erhalten. Bei größeren Flächen sollte nicht zu weit vorgearbeitet werden, da sich ansonsten Abzeichnungen in der Lasur bilden können. Einzelne Akzente können mit etwas dunkleren Lasuren gesetzt weden. Überschüssiges Material wird hier wiederum mit einem Schwamm abgetragen.

 

Autor

Sven Bronner ist als Anwendungstechniker bei der Firma Baumit in Bad Hindelang tätig.

Bei größeren Flächen einfach mehrere Ring-pinsel an einer Holzleiste befestigen

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2018

Putztechnik "Karakorum" – Berge an der Wand

Gro?es Foto: Die fertige Oberfl?che Karakorum erinnert an eine Berglandschaft aus der Vogelperspektive

Um diese Kreativtechnik ausführen zu können, ist ein ebener, sauberer und tragfähiger Untergrund notwendig. Dazu wird zunächst eine Haftbrücke – zum Beispiel „PremiumPrimer DG 27“ –...

mehr
Ausgabe 04/2016

Baumrindenoptik im Wandputz

Zuallererst braucht der Handwerker einen festen, trockenen, sauberen und tragfähig vorbereiteten Unter­grund. Eine entsprechende Haftbrücke wird vorher aufgetragen. Dann benötigt er natürlich...

mehr
Ausgabe 11/2017

Mit Putz fugenlose Flächen gestalten

Kreative Wandflächen können Handwerker in leichten Arbeitsschritten mit wenig Aufwand innen und außen gestalten. Hierzu benötigen sie gewohnte Werkzeuge wie Kelle und Traufel, Bürste und Schwamm,...

mehr
Ausgabe 03/2019

Kreative Oberfläche mit Putz: Weidengeflecht-Optik

Putz etwas ?ber Kornst?rke ausziehen

Für die Ausführung dieser Technik sind auf mineralischer Basis ein Haftmörtel, Kalk- und Edelputze geeignet, bei den pastösen Materialien eignen sich Hand- und Spritzspachtel sowie Innenputze auf...

mehr
Ausgabe 09/2016

Kellenschlag im Putz

Wie bei allen Putzstrukturen ist es wichtig, dass der Untergrund sauber, trocken, fest und tragfähig ist. Bei glatten oder wenig saugenden Untergründen wie Beton sollte eine Haftbrücke aufgetragen...

mehr