Schaumglas-Perimeterdämmung
Wasser- und dampfdichtes Glasschaumgefüge für dauerhafte  Wärmedämmung

Bei der Ausführung einer Perimeterdämmung – also einer Wärmedämmung außerhalb der Bauwerksabdichtung – ist besondere Sorgfalt geboten, weil es sich dabei um ein Bauteil handelt, das nachträglich nicht mehr zugänglich ist. Als dauerhafter erdangrenzender Dämmstoff ist Schaumglas dafür besonders gut geeignet.

Das wasser- und dampfdichte, geschlossenzellige Gefüge von Schaumglas behält seine Eigenschaften – an erster Stelle die Wärmedämmfunktion – dauerhaft. Zudem lässt sich die baupraktisch stauchungsfreie Dämmung auch lastabtragend unter Gründungsplatten in das statische Konzept integrieren. Entsprechende bauaufsichtliche Zulassungen liegen vor.

Sowohl unkaschierte Schaumglas-Platten als auch beschichtete Schaumglas-Boards behalten in der Perimeterdämmung bei jeder Wasserbelastung und beliebigen Bodenverhältnissen unvermindert ihre Wärmedämm-eigenschaften über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude bei. Schaumglas ist die einzige Dämmstoffgat-tung, welche die Eigenschaft „wasserdampfdicht, sd > 1500 m“ für sich in Anspruch nehmen darf. Auch ein Feuchtefilm zu beiden Seiten der Dämmplatten – zum Beispiel durch unvollständige Verklebung in den Stoßfugen oder an der Wandseite – löst keine Diffusionsprozesse aus. Der Wärmeschutz kann nicht durch Feuchteeinlagerung im Zellgerüst vermindert werden. Die Anwendungsvielfalt von Schaumglas reicht über sämtliche Bodenverhältnisse bis hin zur Grundwassertauglichkeit in 12 m Tiefe.

Für Schaumglasplatten (üblich in der Perimeterdämmung sind Schaumglas-Platten T4+) gilt der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von λ   =  0,042 W/mK. Die Platten sind in beliebiger Dicke verfügbar, so dass selbst die strengsten Anforderungen – beispielsweise von Passivhäusern – erfüllt werden können.


Lastabtragende Wärmedämmung unter Gründungsplatten

Bei dieser Konstruktion werden an die Druckfestigkeit /Druckspannung und das Stauchungsverhalten der verwendeten Dämmstoffe höhere Anforderungen gestellt. Bauaufsichtlich geregelt sind nur die Dämmstoffgattungen Schaumglas, XPS-Hartschaum sowie Schaumglassplitt. Die Standsicherheit sowie Bettungsverhältnisse, das heißt die Statik des Gebäudes, können durch den Einsatz von Dämmstoffen mehr oder weniger deutlich beeinflusst werden.


Schaumglas: Spitzenposition im Bemessungskonzept

Schaumglas behauptet in den Bestimmungen für Entwurf und Bemessung eine besondere Position. Wortlaut der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung: „Ein Steifemodul wird für den in dieser Zulassung vorgesehenen Anwendungsbereich nicht angegeben, da das Material steifer als der unter der Gründungsplatte liegende Baugrund ist.“ Folglich muss nur der Nachweis geführt werden, ob die durch die Gebäudelast entstehenden Flächenpressungen mit den zulässigen Druckspannungen der Schaumglas-Dämmplatten übereinstimmen.

Mit einem Werksstandard von je nach Produkttyp
0,7 bis 1,7 N/mm² stauchungsfreier Druckfestigkeit und Druckspannung (unter der zusätzlichen Berücksichtigung des globalen Sicherheitsbeiwertes fc von 0,19 bis 0,38 N/mm²) liegen damit höchste Materialkennwerte vor. Die im Zulassungsverfahren eingeflossenen Sicherheitsbeiwerte führen je nach Produkttyp bis zu 0,38 N/mm² zulässiger Druckspannung für den Nachweis der Standsicherheit.


Verlegung auf Stahlbeton

Schaumglas-Dämmplatten werden mit Kaltbitumenkleber PC 56 vollflächig und vollfugig auf die Wandflächen oder die Bauwerksabdichtung geklebt. Die Dämmplatten werden wärmebrückenfrei und lückenlos, vom Fundamentvorsprung ausgehend, einfach im Verband aufgebaut. Sofern mit Schaumglas-Platten gearbeitet wird, erhält die Dämmung in einem abschließenden Arbeitsgang einen zellfüllenden Deckabstrich mit Klebe- und Beschichtungsmasse PC 56.


Abdichtung auf der Dämmung

Bei dieser Ausführung werden Foamglas Ready Blocks, die werkseitig mit einer Bitumenkaschierung versehen sind, nach dem gleichen Prinzip vollflächig und vollfugig auf die Wandfläche oder die Bauwerksabdichtung mit dem Kaltkleber PC 56 aufgeklebt. Jedoch kann der Handwerker hier eine (zusätzliche) Bauwerksabdichtung mit einer Bitumenbahn auf den Dämmstoff vollflächig aufschweißen.

Rissüberbrückung

Durch Untersuchungen an der Universität Dortmund nachgewiesen, können mit PC 56 WU auf Beton aufgeklebte Schaumglasplatten sich öffnende Risse überbrücken.

So wird erreicht, dass bei einer Rissbildung – bei Einhaltung einer maximalen Rissweite von 0,2 mm im WU-Beton – die Dämmschicht mit dem Kleber den Riss dreifach sicher wasserundurchlässig macht.


Randabsteller als Schalungselement

Der PC Perisave Randabsteller dient als Schalungselement im Betonbau. Die Kosten für Transport, Einbau, Säubern und Ausbau von üblichen Schalungsmaterialien werden dadurch eingespart. Die werkseitig aufgebrachte bituminöse Kaschierung auf der Außenseite ermöglicht das direkte Aufschweißen einer erfor-derlichen Abdichtungsbahn. Die Randabsteller werden vollflächig und vollfugig auf der Bodendämmung aus Foamglas Platten oder Board verklebt.


Autor


Dirk Vogt ist Leiter Marketing und Technik bei der Deutschen
Foamglas GmbH in Erkrath.

Das wasser- und dampfdichte Glasschaumgefüge garantiert eine dauerhaft gleichbleibende Wärmedämmung

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