„Wir wollen Marktführer werden“

Frage 4 aus einem Knauf AMF-Fragebogen für Journalisten: „Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Bedeutung von AMF Deckensystemen auf dem deutschen Markt?“ Die Frage ist gut, finden wir, und haben sie einfach mal zurück gestellt – an den Bereichsleiter Vertrieb für Deutschland, Österreich, Schweiz und Skandinavien.

Carsten Pohl hat diesen Posten seit zweieinhalb Jahren bei der Knauf AMF GmbH & Co. KG inne, und er hat natürlich auch eine Antwort parat. Nicht für die Gegenwart, das kann man in jeder Pressemitteilung schon nachlesen: „Knauf AMF gehört zu den führenden europäischen Herstellern von Deckensystemen … “. Carsten Pohl hat ein klares Ziel für die Zukunft: „Im Bereich der abgehängten Rasterdecken wollen wir in Deutschland Marktführer werden.“

Im bauhandwerk-Interview, das wir bei einem Besuch des niederbayrischen Produktionsstandortes Grafenau führten, erläuterte uns Pohl auch den Weg zur Marktführerschaft, dessen erste wichtige Schritte bereits getan sind.

Donn und Heradesign gehören zu AMF

Anfang 2013 verkündete die Knauf International GmbH nicht nur den Zuschlag der traditionsreichen Marke Donn Deckenunterkonstruktionen zu AMF aus dem Erwerb des US-amerikanisch geführten Unternehmens USG Deutschland GmbH. Darüber hinaus hat sich AMF mit dem Akustikspezialisten Heradesign zusammengeschlossen – eine Marke der österreichischen Heraklith Dämmstoffgruppe, die bereits seit 2006 zu Knauf gehört. Damit produziert Knauf AMF nun an sechs Standorten in Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und England Komponenten abgehängter Rasterdeckensysteme für Abnehmer in mehr als 90 Ländern.

Vom Komponenten- zum Systemhersteller

Damit ist der Schritt vom Komponenten- zum Systemhersteller endgültig vollzogen. Zusätzlich zur Mineralwolleplattenproduktion der  Thermatex-Platten, zu Deckensegeln und zu Wandabsorbern fertigt AMF zwar schon seit 2011 das eigene Schienensystem Ventatec, aber mit den Produkten der Marktgröße Donn kann die Firma nun auch systemoffene Schienen für Platten jedes Herstellers anbieten. Und mit den mag-
nesitgebundenen Holzwolle-Akustikplatten von Heradesign wurde das vielseitige Sortiment um eine derzeit äußerst erfolgreiche Produktspezialität erweitert: „Die Architekten sind sehr überzeugt von den natürlichen Materialien, deshalb ist Heradesign in diesem Segment auch Marktführer und performt zweistellig über Plan“, freut sich Pohl. Donn und Heradesign vergrößern die Bandbreite von Knauf AMF auf mehr als 5000 Produkte. „Die Vielseitigkeit ist eine unserer Stärken, denn die Halbwertzeiten von Erfolgskonzepten haben sich in den letzten Jahren drastisch reduziert“, erläutert Carsten Pohl. „Wir können unseren Kunden jetzt sagen: Du kannst alle Deine Deckenherausforderungen mit unseren Produkten lösen!“

Die Identität der Marken

Während das Vertriebsteam von Heradesign unverändert geblieben ist, wurde der Vertrieb der Marke Donn von Knauf AMF übernommen. „Wir haben uns mit unseren eigenen Strukturen beschäftigt und die Abläufe harmonisiert und optimiert. Die Markenidentitäten wurden dabei aber klar differenziert und gefördert“, erklärt Pohl. So wie es Knauf schon in der Vergangenheit mit AMF gehandhabt hat: Die Firma gehört schließlich auch erst seit 2005 vollständig zu Knauf. „Wenn durch fehlende Identität nämlich die Mitarbeiter orientierungslos sind, da sind es die Kunden erst recht und das ist letztlich für kein Unternehmen von Vorteil“, sagt Carsten Pohl.

Die Decke als Designobjekt

Die Kapazität aller Plattenwerke unter dem Dach von Knauf AMF beträgt 65 Millionen m² pro Jahr (Kapazität Schienen: 220 Millionen lfd. m), die Kapazität für Deutschland 18 Millionen m² (Kapazität Schienen:
60 bis 70 Millionen lfd. m). Eine steigende Nachfrage in Deutschland könne jederzeit abgedeckt werden, sagt  Carsten Pohl. Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 hatte AMF schon mehrfach die Kapazitätsgrenze erreicht und 2008 einen Absatz- und Umsatzrekord aufgestellt. Aber die Menge allein macht es nicht: „Natürlich wollen wir Umsatz machen, aber im Kern muss es letztlich immer um den Kunden gehen. Kundenzufriedenheit ist für mich jedenfalls kein Erfolgsmaßstab. Das bedeutet nämlich, dass der Kunde nur das bekommt, was er erwartet. Ideal ist, wenn wir den Kunden begeistern können“, sagt Pohl. Und womit er den Kunden begeistern will, dass weiß der deutsche Vertriebs-Chef  ganz genau: „Wir wollen, dass die Decke in die Designplanung des Raumes mit einbezogen wird.“

Neben Akustikdecken mit optimierter Schallabsorption für verschiedene Anwendungen, Brandschutzdeckensystemen und Hygienedecken (zum Beispiel für Krankenhäuser), hat AMF mit der Thermatex Varioline seit Anfang 2012 auch Designdecken im Sortiment. Das sind Mineralwolldeckenelemente mit einem bedruckbaren Akustikvlies. „Damit können wir Holz imitieren mit einem rasterunabhängigen Furnierbild. Mit aufgedruckten Punktmustern mit hohem Kontrast erreichen wir auch die Ästhetik von Metalldecken“, erzählt Carsten Pohl. „Sie können das nicht von einer echten Metalldecke unterscheiden, das garantiere ich Ihnen.“

Die Königsklasse, das ist für ihn allerdings die individuelle Deckengestaltung mit der Varioline Motiv. „Damit bieten sich unbegrenzte Designmöglichkeiten: Wir bekommen ein hochauflösendes Motiv vom Kunden, und das bringen wir dann unter die Decke. Wir sorgen für die technischen Möglichkeiten, und die Architekten und Planer haben die volle Gestaltungsfreiheit.“ Mit Hilfe eines nummerierten Verlegeplans verschwindet das Raster hinter dem Design. Und wie sieht es mit der Druckqualität aus, mit der Dauerhaftigkeit der Leuchtkraft der Kundenmotive? „Die Haltbarkeit? Eigentlich viel zu lang …“, lacht Carsten Pohl. „Seit zwei Jahren werden die Motiv-Platten einem Echtzeittest zur Farbalterung unterzogen. Und wir haben noch keinerlei Änderungen bemerken können.“

Die Marken Donn und Heradesign gehören jetzt zu Knauf AMF, werden aber weiterhin bestehen bleiben

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