So werden Brandschutztüren fachgerecht eingebaut

Soll eine Tür Anforderungen an den Brandschutz erfüllen, kann eine fehlerhafte Montage schwerwiegende Folgen haben. Dieser Beitrag zeigt, was speziell beim Einbau von Brandschutztüren beachtet werden muss, und wo potenzielle Fehler liegen können.

Für eine fachgerechte Montage von Brandschutztüren lassen sich vier wichtige Aspekte ausmachen, die vor jeder Montage überprüft werden sollten.

Wandart

Zunächst spielt die Wandart eine wichtige Rolle, also ob es sich um Mauerwerk, Porenbeton, Ständerwerk oder Beton handelt. Gerade in Objektbauten können, abhängig von der späteren Gebäudenutzung, in den unterschiedlichen Geschossen verschiedene Wandarten vorzufinden sein. Hier ist eine genaue Absprache mit den Architekten, Planern oder Betreibern notwendig.

Montageart

Außerdem muss geklärt werden, welche Montageart zweckmäßig ist, also welches Befestigungsmaterial, das heißt Schrauben, Dübel oder Ankerlaschen, zum Einsatz kommen kann.

Eignung der Wand

Vor jeder Montage muss drittens überprüft werden, ob die Wand für die Anforderung der geplanten Türanlage geeignet ist. Hat die Tür neben der Anforderung an den Brandschutz auch noch Anforderungen an den Einbruchschutz zu erfüllen, muss die Wand auch der DIN EN 1627 „Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse – Einbruchhemmung – Anforderungen und Klassifizierung“ entsprechen.

Montageanleitung

Viertens gilt es, die Montageanleitungen des jeweiligen Herstellers zu beachten. Sie zeigt die geprüften Wandanschlüsse der bauaufsichtlichen Zulassung auf.

Montage von Aluminium-Rohrrahmenelementen

Brandschutztüren können aus Stahl, Aluminium oder Holz bestehen. Um die funktionalen Aspekte mit einem transparenten Design zu verbinden, werden oft großflächig verglaste Türelemente eingesetzt. Gerade in Flur- oder Durchgangsbereichen kommen Aluminium- oder Stahl-Rohrrahmenelemente zum Einsatz – Türen mit schmalen Profilen und einer großen Glasfläche – die T30, T60, T90, Schall- oder Rauchschutz- sowie Sicherheitsanforderungen erfüllen können. Diese Funktionen werden jedoch nur wirksam gewährleistet, wenn das Rohrrahmenelement fachgerecht montiert wurde. Türblatt und Wand werden prinzipiell durch die Zarge miteinander verbunden, bei Rohrrahmenelementen spricht man von einem Rahmen. Ein- und zweiflügelige T30, T60 und T90 Rohrrahmenelemente sowie F30, F60 und F90 Festverglasungen des Herstellers Hörmann können beispielsweise in Mauerwerk, Porenbeton, Ständerwerk und Beton mit Anker-, Anschweiß-, Anschraub- oder Dübelmontage eingesetzt werden. Entscheidend für den Halt der Zarge in der Wand sind Anzahl und Position der Ankerpunkte sowie die sach- und fachgerechte Ausführung der Montage. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) schreibt die Verwendung von bauaufsichtlich zugelassenen Schrauben und Dübeln vor, um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen.

Weiterhin muss die Bauanschlussfuge, der Hohlraum zwischen Wand und Rahmen, mit zugelassenem Material der Baustoffklasse A1 ausgefüllt werden. Um den gewünschten Brandschutz zu erreichen, muss der Rahmen mit Mineralwolle hinterfüllt werden. Alternativ dazu kann für T30 Aluminium-Rohrrahmenelemente der „Brandschutz-Montageschaum HFS“ genutzt werden. Da so nicht aufwendig kleinteilige Mineralwolle in die Fuge gestopft werden muss, reduziert sich die Zeit zum Ausfüllen wesentlich. Bei der Verwendung von Montageschaum ist zwingend darauf zu achten, dass es sich um einen vom Hersteller zugelassenen Schaum handelt, da ansonsten die bauaufsichtliche Zulassung nicht mehr gegeben ist. Werden die Aluminium-Rohrrahmenelemente nicht nur für den Feuer-, sondern auch für den Rauchschutz eingesetzt, muss zusätzlich eine einseitige dauerelastische Abdichtung zwischen Türrahmen und Wand erfolgen. Diese Versiegelung kann aus Silikon oder Acryl bestehen.

Typische Fehler vermeiden

Potenzielle Fehlerquellen bei der Montage von Brandschutztüren sind häufig beim Einbau der Zarge auszumachen. Dazu zählt unter anderem eine fehlerhafte oder eine komplett fehlende Hinterklotzung des Türrahmens. Damit der Türrahmen nicht nur unter Normallast (Torsionsbewegung durch den Drehflügel), sondern auch im Brandfall mit der Wand verankert bleibt und sich nicht verdreht, müssen die Einschraubbereiche der Befestigungspunkte zwischen Türrahmen und Baukörper druckfest hinterklotzt werden. Je nach Leistungseigenschaften der Tür kann das Hinterklotzungsmaterial aus Kunststoff, Hartholz, Stahl oder Silikatplatten bestehen, wobei darauf zu achten ist, dass nur zugelassenes Material genutzt wird. Des Weiteren kann es vorkommen, dass die Zarge nicht lotgerecht montiert wurde und somit der Türflügel nicht planeben am Schloßstab anliegt. Deswegen muss während der Montage beachtet werden, dass zunächst der Rahmen auf der Bandseite lot- und fluchtgerecht ausgerichtet wird. Danach wird der Türflügel eingehängt und einer Funktionsprüfung unterzogen. Falls erforderlich, kann der Rahmen dann nach dem Türflügel ausgerichtet werden.

Autor

Harald Bermes ist Produktmanager für Aluminium-Rohrrahmenelemente und Aluminium-Haustüren bei der Hörmann KG in Steinhagen.

Montageschulungen

Um seine Partner bei der Montage von Türen zu
unterstützen und auf potenzielle Fehler hinzuweisen, führt Hörmann umfangreiche Seminare und Schulungen im Rahmen des Weiterbildungsangebots der Hörmann Akademie durch. So werden beispielsweise Montagetrainings oder Produktschulungen für Feuer- und Rauchschutzelemente angeboten. Die Schulungen finden deutschlandweit in den Hörmann Vertriebsniederlassungen oder in den Werken statt. Hörmann Partner können sich unter www.hoermann-akademie.de anmelden

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