Mit „Goldfarben“ erzielten Maler einen metallischen Effekt

Metallische Effekte wurden früher mit „Goldbronze“ erzielt. Deren Hauptbestandteil war geschliffenes Messing, das sehr schnell oxidierte. Neue Pigmente und fertige Anstrichsysteme von Farbher­stellern haben diesen Nachteil abgestellt und ermöglichen „glänzende“ Ergebnisse.

Mit „Goldfarben“ erzielten Maler früher einen metallischen Effekt der Oberfläche. Mit Zaponlack – einem nicht vergilbenden Klarlack – versuchten sie, die Oxydation der „Goldbronze“ hinauszuschieben. Oder sie verwendeten Schlagmetall, mit dem wie mit echtem Blattgold gearbeitet wird. Bei den neuen „Iriodin“-Pigmenten von Merck entfallen viele Nachteile. Für Kupferimitation bietet sich der Typ „500 Bronze“ an, mit „307 Star Gold“ kann man wetterfeste Goldanstriche herstellen und mit „103 Rutile Sterling Silber“ einen Silbereffekt, der eleganter wirkt als ein Anstrich aus Alu-Bronze. Für größere Arbeiten an der Fassade liefert Caparol „Capa-Gold“-Fassadenfarbe, bei Zero-Lack heißt die goldene Fassadenfarbe „Reno-Top“.

Farbe ist nur kurze Zeit lagerstabil

Wichtig ist ein gutes Vorschleifen der Flächen. An Fassaden dürfen sich Fehlstellen in der Flächenstruktur nicht markieren. Für jede Arbeit sollte nur die benötigte Menge Farbe angemischt werden, denn die fertige Farbe ist nur kurze Zeit lagerstabil. „Iriodin“-Farben sind durchscheinend, deshalb müssen die Grundierungen immer im Farbton passend  sein. Bei Gold ist das RAL 1004, bei Kupfer/Bronze RAL 8004 und bei Sterling Silber RAL 9010. Es sollten immer zwei Deckanstriche ausgeführt werden. Zum Mischen sind farblose Reinacryllacke sehr gut geeignet, für Gold und Silber sollten hochglänzende und für Kupfer/Bronze seidenglänzende verwendet werden. Für die Wetterfestigkeit sollte der Pigmentanteil 15 Prozent nicht überschreiten. Der Goldfarbton kann geringfügig nach Wunsch geändert werden. Das kann der Maler durch geringe Zusätze von Sterling Silber oder Kupfer/Bronze erreichen. Der Auftrag muss immer nass in nass und sowohl mit der Rolle als auch mit der Bürste beim Schlussanstrich immer nur in einer Richtung – horizontal oder vertikal – ausgeführt werden.

Autor
Hans Jürgen Ronicke ist Malermeister, Innenarchitekt WKS, Restaurator im Handwerk und freier Autor unter anderem der Zeitschrift bauhandwerk. Er lebt und arbeitet in Lutherstadt Wittenberg.
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2024

Fassade und Dachuntersicht eines Einfamilienhauses in Hauzenberg mit Brillux-Farben gestaltet

Natürliche Farbtöne mit einem sanften Charakter: Das Einfamilienhaus in Hauzenberg von Evelyn Unfried und ihrem Ehemann Daniel steht im Einklang mit der ländlichen Umgebung. Damit diese Optik lange...

mehr
Ausgabe 11/2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

betrachtet man heute antike Statuen und Tempel, so erscheinen diese weiß wie der Stein, aus dem sie bestehen. Diese Farblosigkeit kennzeichnet bei vielen noch immer die Vorstellung der Antike. Dabei...

mehr
Ausgabe 09/2023

Design-Fußboden im Metallic-Look von Brillux in einem Friseursalon in Freigericht

F?r die Grundbeschichtung wird „Floortec PU-Bodensiegel ELF 847“ im passenden Grundfarbton eingesetzt

Als Ort der Entspannung, Besinnung und Begegnung ist das Casa del Sol in Freigericht bekannt. Damit das „Haus der Sonne“ auch in Zukunft ein gern besuchter Ort bleibt, wurde es 13 Jahre nach seiner...

mehr
Ausgabe 10/2019

Fassadensanierung an einem Wohnhaus in Recklinghausen mit einem System aus Putz und Farbe auf Silikatbasis

Das in den 1920er Jahren in Recklinghausen erbaute Wohnhaus w?hrend der Fassadensanierungsarbeiten im Mai dieses Jahres

Das Bergbauzeitalter endete in Recklinghausen erst in diesem Jahrtausend: 2001 war mit der Steinkohleförderung Schluss. Kokereien schickten noch bis in die 1970er Jahre schwarzen Ruß in den Himmel...

mehr
Ausgabe 09/2022

Beschichtungssystem von Sigma und Gori für die Fassade eines Weinhauses in Frauenstein

1971 erwarb das Ehepaar Hermann und Lore Sinz ein Restaurant mit Hotel in Wiesbaden-Frauenstein. Sie realisierten zahlreiche Um- und Anbauten, bis das „Weinhaus Sinz“ ihren Vorstellungen entsprach....

mehr