Europas größte Passivhaussiedlung: Urbanes Quartier in Frankfurt fertig

Rund um das ehemalige Straßenbahndepot in Frank­furt-Bornheim entstand auf Grundlage einer städtebau­lichen Studie des Architektur­büros Albert Speer & Partner (AS & P) aus Frankfurt Europas größte Passivhaussiedlung – bestehend aus 11 Stadthäusern mit insgesamt 140 Wohnungen. Daran beteiligten sind außer AS & P die Frankfurter Büros Stefan Forster Architekten und Scheffler + Partner. Nach dem Vorbild mediterraner Stadträume entstand auf einer innerstädtischen Industriebrache das „Campo am Bornheimer Depot“ – ein neues urbanes Quartier, das hochwertigen Geschosswoh­nungsbau, Einkaufen und Gastronomie miteinander verbindet. Im Blockinneren entstanden Freiräume mit privaten Gärten und halböffentlichen Grünflä­chen. Die denkmalgeschützte dreischiffige Halle des Straßenbahn­betriebshofs wurde restauriert und über der Tiefgarage neu errichtet.

Die drei Frankfurter Architekturbüros haben im Auftrag des Bauherrn, der ABG Frankfurt Holding, jeweils einen Teil des modernen Passivhausprojektes entworfen und geplant. Die klare Gliederung der verputzten Fassaden mit Loggien und Balkonen sowie die zurückgesetzten und teilweise geneigten Staffelgeschos­se sind eine zeitgemäße Interpretation der gründerzeitlichen Gestal­tungsprinzipien. Sämtliche Häuser erfüllen außerdem den Passivhausstandard. Die Außenwände bestehen zum Teil aus Stahlbeton mit WDVS (U = 0,09 bis 0,13 W/m²K), zum Teil aus Holzrahmenbauwänden mit WDVS und stellenweise Klinkervormauerung (U = 0,11 bis 0,12 W/m²K). Die Kellerdecke beziehungsweise Bodenplatte ist mit einem 40 cm dicken unterseitigen WDVS versehen. Das hölzerne Dachtragwerk wurde aus TJI-Trägern mit Gefälledämmung konstruiert.

Als Fenster für die neuen Gebäude wurden wärmegedämmte Kunststofffenster mit einer dreifachen Wärmeschutzverglasung, Kryptonfüllung und einem thermisch getrennten Randverbund gewählt (Uw = 0,75 W/m²K). Für die Abdichtung der Fensteranschlussfugen verwendeten die Handwerker die Folie TwinAktiv von Tremco illbruck.

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