Lösungen für kritische Untergründe

Bei Sanierungen werden häufig die veralteten Grundrisse geändert und ganze Wände entfernt. Das hat oft einen Flickenteppich von verschiedenen Untergründen mit unterschiedlichem Höhenniveau zur Folge. PCI hat für die Bodenrenovierung von und auf kritischen Untergründen ein abgestimmtes System entwickelt.

Sanierungen und Renovierung haben für Handwerker viele anspruchsvolle Herausforderungen zur Folge. Oft werden bei Haussanierungen die veralteten Grundrisse nicht mehr gewünscht. Die Wohnungen sollen auf die heutigen, eher offenen Wohnbedürfnisse umgebaut und modernisiert werden. Bei diesen planerischen Umbaumaßnahmen werden oft ganze Wände entfernt, und auch die alten Beläge werden aus technischen oder optischen Gründen nicht weiter genutzt. So entsteht in der Regel ein Flickenteppich von unterschiedlichen Untergründen mit häufig auch noch unterschiedlichem Höhenniveau. Nach der Sanierung soll jedoch wieder ein Untergrund zur Verfügung stehen, der es ermöglicht, moderne Beläge wie großformatige Platten, Parkett oder PVC-Designbeläge sicher und reklamationsfrei zu verlegen. Gerade für derartige Sanierungsmaßnahmen hat PCI maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, die funktionieren und schnell sowie wirtschaftlich zu realisieren sind.

Mit der aufeinander abgestimmten Systemlösung, bestehend aus den speziellen Armiermatten GFM und GFS und den faserarmierten Bodenausgleichsmassen „Periplan Extra“ und „HSP 34“ unter Oberbelägen sowie „Zemtec 1K“ für direkt genutzte Flächen lässt sich

auf mineralischen Estrichen mit vorhandenen Rissen und Scheinfugen,
auf rissgefährdeten Untergründen,
auf Mischuntergründen,
auf durchbiegungsgefährdeten Untergründen (zum Beispiel Holzdielenkonstruktionen) ganz unproblematisch ein verstärkter Verbundausgleich herstellen.

Rissüberbrückung und Stabilisierung

Zum einen werden durch die hohen Zugfestigkeiten dieser Systemlösung Risse beziehungsweise zu erwartende Risse bis 3 mm Rissbreite – zusätzlich mit Armiermatte GFS sogar bis 5 mm – „überbrückt“ beziehungsweise „neutralisiert“. Zum anderen werden gleichzeitig tadellose, ebene und rissfreie Untergründe für die Verlegung von Fliesen- und anderen Bodenbelägen geschaffen.

Damit entfällt das – sehr aufwändige – kraftschlüssige Schließen von Rissen mit Reaktionsharzen oder gar der Ausbau der geschädigten Estriche. Zudem kann der PCI-System-Verbundausgleich nicht nur Risse „überbrücken“ und Spannungen „in sich“ verteilen, sondern hat zusätzlich noch eine stabilisierende Wirkung auf den vorgeschädigten Untergrund.

Der besondere Clou der Armiermatte GFM: Das spezielle Bindemittel, welches die alkaliresistenten Glasfasern der Armiermatte  im Lieferzustand in Mattenform zusammenhält, löst sich bei Kontakt mit der frischen geeigneten Bodenausgleichsmasse ohne störende Wirkung auf. Die Armierungsfasern verbleiben hoch konzentriert – und flächig in alle waagerechten Richtungen wirkend – im unteren Grenzflächenbereich und können von der Bodenausgleichsmasse vollständig umhüllt werden.

Einfach und schnell: der Einbau

Der PCI-System-Verbundausgleich kann auf allen Untergrundarten eingesetzt werden, für die auch die verwendete PCI Bodenausgleichsmasse geeignet ist. Die Untergrundvorbehandlung umfasst die üblichen Maßnahmen, wie sie bei jedem Bodenausgleich erforderlich sind. Die Untergründe müssen fest, sauber, tragfähig und trocken sein. Lose, nicht festhaftende Teile sowie haftungsmindernde Schichten (Öle, Wachs) müssen entfernt werden.

Vorhandene Belagskleberreste werden sorgfältig abgeschliffen. Konstruktiv angeordnete Bauwerks- und Bewegungsfugen müssen selbstverständlich bis in den Ober­belag übernommen werden. Aber: Vorhandene Risse müssen nicht kraftschlüssig geschlossen werden.

Grundierung

Die Grundierung erfolgt in der Regel mit „Gisogrund 404“ unter Beachtung der Verarbeitungshinweise im Tech­nischen Merkblatt. Je nach Untergrund und Saug­fähigkeit des Untergrundes muss der Handwerker darauf achten, die richtige Verdünnung zu wählen. Auch kann – abhängig von der Art des Untergrundes – eine zweimalige Grundierung notwendig werden.

Verlegung der Armiermatten

Bei Untergründen mit Rissbreiten über 3 mm und zu erwartenden horizontalen Bewegungen werden zusätzlich zunächst Armiermatten GFS über den Rissen des vorbereiteten grundierten Untergrundes verlegt. Die Glasfaserstränge der Armiermatte müssen quer zum Riss verlegt werden! Die Armiermatten werden nicht überlappend, sondern eng aneinander stoßend verlegt, und zwar so, dass der Abstand der aneinander grenzenden Faserstränge in etwa dem Abstand entspricht, mit dem die Faserstränge auf der Matte fixiert sind. Die Mindestbreite bei der Verlegung muss 60 cm (dabei mindestens 30 cm auf beiden Seiten des Risses) betragen.

Der grundierte und abgetrocknete Untergrund wird entlang des Rissverlaufs im Bereich der zu verlegenden Armiermatte GFS mit der Bodenausgleichsmasse dünn vorgespachtelt. Dann die passend abgeschnittenen Stücke der Armiermatte mit der Folienseite nach oben in die frische Vorspachtelung einlegen und flächig andrücken (zum Beispiel mit einer schräggestellten Glättkelle). Danach kann man die Trägerfolie nach kurzer Wirkzeit zur Anhaftung der Faserstränge in der Vorspachtelung abziehen, dabei zunächst die Faserstränge kurz gegenhalten. Danach werden die Armiermatten GFM sowohl über die Armiermatten GFS wie auch auf die restlichen Flächenanteile entsprechend den Raumabmessungen zugeschnitten und auf den vorbereiteten, grundierten und abgetrockneten Untergrund mit etwa 1 cm Überlappung vollflächig ausgelegt.

Bodenausgleich

Im nächsten Schritt wird die faserarmierte Bodenausgleichsmasse „Periplan Extra“ (oder „HSP 34“ unter Oberbelägen sowie „Zemtec 1K“ für direkt genutzte Flächen) angemischt und in einer Schichtdicke von mindestens 5 mm auf die vorbereitete, grundierte Fläche und den darauf verlegten Armiermatten ausgegossen. Bei Holzuntergründen mit nachfolgender Belegung von Keramik- und Naturwerksteinbelägen muss eine Mindestschichtdicke von 10 mm eingehalten werden. Mit einer Glättkelle beziehungsweise einem Glättschwert oder einer Kufenrakel (keine Stiftrakel verwenden!) wird die Masse in der erforderlichen Schichtdicke verteilt und mit der Stachelwalze sorgfältig entlüftet.

Auf den so hergestellten verstärkten Verbundausgleich können anschließend moderne Beläge wie großformatige Platten, Parkett, PVC-Designbeläge sicher und reklamationsfrei verlegt werden.

Autor

Reinhard Hübner ist Bautechniker und Maurermeister und arbeitet als Anwendungstechniker bei PCI Süd.
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