Mit Klima- und Heizplatten saniert

Das Innere eines Herrenhauses im französischen Jura war nach mehrjährigem Leerstand sanierungsbedürftig. Heute sorgen eine mineralische Innendämmung, Geothermie und Heizplatten für ein hervorragendes Raumklima und hohe Wohnqualität.

Historischer Charakter mit modernem Innenleben: So präsentiert sich das Herrenhaus in der Region Franche-Comté nach knapp zweijähriger Sanierungs- und Umbauphase. Mit Sachverstand und Liebe zum Detail entstand ein Wohnhaus mit historischem Flair, das quasi Neubauqualität besitzt –inklusive Fußbodenheizung und Geothermie. Besonders zufrieden sind die Bewohner mit dem Raumklima in ihrem Haus. Es entsteht durch die Kombination aus dickem Natursteinmauerwerk und mineralischen Baustoffen. Verbaut wurden der Renoviermörtel epasit 5 in1, die Wohnklimaplatten epatherm etp sowie die Heizplatten epatherm etp/H. Neben den im Bad verbauten Heizplatten versorgt eine Wärmepumpe das 200 Jahre alte Gemäuer mit wohnlichen Temperaturen.

Gebäude mit Geschichte

Napoleon befand sich 1812 gerade auf dem Rückzug aus Russland, als im französischen Jura neben einer Mühle ein zweigeschossiges Herrenhaus erbaut wurde. 1949 vermachten die damaligen Eigentümerinnen das Gebäude der Kirche, die im 5,80 m hohen Salon einen Kino- und Theatersaal mit Bühne und Zuschauergalerie einrichtete. Durch diesen Schritt mauserte sich der zugehörige kleine Ort in den 1950er Jahren zeitweise zu einem überregionalen kulturellen Zentrum. Doch wurde das Kino schon nach einigen Jahren geschlossen und das Haus stand leer. Anfang der 1990er begannen die neuen Eigentümer, einen Teil des Obergeschosses als Ferienwohnung zu nutzen.

Wandbegradigung im ehemaligen Kino

2010 begannen die Besitzer erneut mit einem Umbau und zogen im ehemaligen Kino in der nördlichen Haushälfte eine Zwischendecke ein. Dadurch entstand im Obergeschoss ein 76 m² großer Wohn- und Essbereich mit einer Raumhöhe von 3,50 m. Die Innenwände des Hauses sollten mit Wohnklima- und teilweise mit Heizplatten versehen werden. Zunächst wurde der Altputz – darunter auch Kunstharzputz – abgeschlagen. Dabei stellten die Handwerker fest, dass die massiven Wandflächen sich spürbar verjüngten. Um eine senkrechte Wandfläche als Grundlage für das epatherm-System zu erhalten, mussten sie die Wände zunächst mit mineralischem Mörtel verputzen – stellenweise bis zu 4 cm dick.

Innendämmung: Gut für die Bausubstanz und das Klima

Weit über 100 m² Klimaplatten mit einer Dicke von 60 mm wurden im gesamten Innenraum des Herrenhauses verbaut. Diese lassen sich vor Ort einfach zuschneiden und werden vom Boden beginnend mit dem zugehörigen Kleber an der Wand montiert. Das System ist bauaufsichtlich zugelassen und wird häufig in denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt. Es dämmt, reguliert das Wohnklima und verhindert Kondenswasser und Schimmel.

Wie im französischen Herrenhaus ist es in Bestandsgebäuden häufig nötig, ursprünglich unbeheizte Räume zu Wohnräumen umzugestalten. Mit dem epatherm-System  können solche Räume gleichzeitig gedämmt und beheizt werden: Die Wohnklimaplatten übernehmen die Innendämmung, die dazu passenden Wandheizplatten ermöglichen das einfache und effektive Nachrüsten einer Heizung. Die Heizplatten bestehen aus demselben Material wie die Wohnklimaplatten, zeichnen sich jedoch durch eine integrierte elektrische Heizfolie aus. Im Herrenhaus verbauten die Handwerker die Wandheizplatten im Bad. Sie sorgen dort zuverlässig für Wärme, zumal sie deutlich schneller reagieren als die Fußbodenheizung.


Autorin

Dipl.-Betriebswirtin Peggy Wandel ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma epasit in Ammerbuch-Altingen verantwortlich.

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