Seit 30 Jahren lässt Eclisse Schiebetüren in der Wand verschwinden

Vor 30 Jahren entwickelte Luigi De Faveri ein System, durch das Schiebetüren in, statt vor der Wand laufen können. Heute zählt sein Unternehmen Eclisse dank kontinuierlicher Weiterentwicklung und Perfektionierung weltweit zu den führenden Anbietern von Schiebetürkästen für Trockenbau und massive Wände.

„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, lautet ein Zitat, das dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zugeschrieben wird. Angesichts der aktuellen Wohnungsknappheit in Deutschland könnte das auf eine Idee zutreffen, die Luigi De Faveri vor 30 Jahren entwickelt hat: die in der Wand laufende Schiebetür. Durch dieses Konstruktionsprinzip lassen sich selbst kleine Grundrisse optimal ausnutzen, ohne dass Platz für vor der Wand laufende Schiebetüren verschwendet wird. Ganz zu schweigen vom Platzbedarf, den eine Drehflügeltür nicht nur an der Wand, sondern auch im Schwenkbereich innerhalb eines Raumes für sich beansprucht. Die Ausgangsidee der wandintegrierten Schiebtür haben mittlerweile auch andere Hersteller kopiert. Dass in Deutschland aber immer noch viel weniger Schiebe- als Drehflügeltüren verbaut werden, hat viel damit zu tun, dass sich in diesem eher konservativen Markt noch nicht genug herumgesprochen hat, wie montage- und wartungsfreundlich sowie Dauerhaft die Systeme des italienischen Originals von Eclisse sind.

Begnadeter Konstrukteur und Kommunikator

Motor für die stetige Verbesserung und Perfektionierung selbst scheinbar unbedeutender Details ist Firmengründer Luigi De Faveri. Selbst in einem Alter, in dem die meisten ihren Ruhestand genießen, arbeitet der 79-Jährige täglich in seinem Unternehmen und an der Entwicklung der Produkte. Lediglich samstags sieht man ihn nicht in der Fabrik, die in der kleinen Stadt Pieve di Soligo, im Herzen der Prosecco-Region Treviso liegt. Selbst sonntags tüftelt der gelernte Schmied nach dem Kirchgang am Zeichenbrett über Verbesserungen der Produkte oder der Produktion. Die Stärke des begnadeten Konstrukteurs ist dabei nicht nur sein Erfindergeist, sondern auch die Fähigkeit, genau zuzuhören. So entstand beispielsweise eine der wichtigsten Ideen für die Konstruktion des Eclisse-Schiebetürelements im Gespräch mit einer der ersten Kundinnen: „Sie fragte mich: Was ist denn, wenn an der in der Wand liegenden Laufschiene mal etwas repariert werden muss? Muss man dann die Wand kaputt machen, um da ranzukommen? So kam ich auf die Idee, die Laufschiene mit einem Bajonettverschluss zu befestigen und nur in dem Durchgangsbereich der Tür zu schrauben“, erinnert sich der Erfinder, dessen erste drei Prototypen eines Schiebetürsystems in einem Haus in seiner Nachbarschaft verbaut wurden und die bis heute tadellos funktionieren. Durch dieses Konstruktionsprinzip kann man nicht nur zerstörungsfrei Wartungs- oder Reparaturarbeiten an der Laufschiene ausführen, sondern auch auf einfache Weise Zubehör wie Einzugsdämpfer oder automatische Antriebe nachrüsten. Auch Details wie die Riffelung des Putzträgernetzes, die das Verputzen erleichtert oder die automatische Zentrierung des Systems gehen auf Anregungen von Außenstehenden zurück – in diesem Fall auf Gespräche mit Monteuren.

Reibungslos laufende Schiebetüren und Finanzen

Insgesamt sind auf den Namen von Luigi De Faveri mehr als 40 Patente angemeldet (Und eine große Zahl von Ideen hat er nicht patentieren lassen, da dadurch kein Schutz vor Nachahmern gewährleistet sei), nicht alle im Zusammenhang mit Schiebetürkästen. Eines der ersten Patente betrifft beispielsweise einen extrem robusten Mechanismus für Rollläden. Denn bevor er die Firma Eclisse gründete, hatte er bereits zusammen mit seinem Bruder Antonio eine Metall verarbeitende Firma, die vor allem Fenster- und Türrahmen produzierte.

Obwohl er auf einem Bauernhof aufgewachsen war, hatte sich Luigi De Faveri schon mit 13 Jahren der Metallbearbeitung zugewandt, zunächst in einem heimischen Betrieb, der Hufeisen aufarbeitete, abends besuchte er eine Zeichenschule. Mit 20 Jahren ging er als Gastarbeiter nach Paris und arbeitete dort als Schmied. 1972 trennten sich die beruflichen Wege der De Faveri Brüder, als Luigi seine eigene Firma gründete und dafür gleich eine Blechrundbiegemaschine für damals astronomische 5 000 000 Lire kaufte, eine Summe, die seiner Frau Gabriella schlaflose Nächte bereitete. Noch heute sind beide nicht nur ein Ehepaar, sondern auch beruflich ein Team: Gabriella kümmert sich als „Finanzministerin“ darum, dass nicht nur die Schiebetüren, sondern auch die Finanzen reibungslos laufen. Und dafür hat sie offenbar ein ähnlich großes Talent, wie ihr Mann fürs Konstruieren, denn den kürzlich eingeweihten Neubau des Stammwerkes konnten die De Faveris komplett aus eigenen Mitteln finanzieren.

Wachstumspotenzial in Deutschland

Das hochmoderne Werk ist mit modernsten Produktionsanlagen ausgestattet und bestens auf die zunehmende Digitalisierung vorbereitet. Mit einer Produktionskapazität von rund 3400 Systemkästen und Drehflügeltürzargen täglich will Eclisse so gerüstet verstärkt international expandieren. Vor allem im deutschen Markt sieht Dietmar Kanitz, einer von drei Geschäftsführern der Eclisse Deutschland GmbH, noch erhebliches Potential. „Wir haben uns in Deutschland vor zwei Jahren komplett neu aufgestellt und setzen beim Vertrieb unserer Systeme konsequent auf den Fachhandel.“ Dort erhält der Fachhandwerker, sowohl für den Trockenbau als auch für massive Wände, komplett vormontierte Schiebetürkästen. „Die lassen sich sehr schnell und einfach montieren, so dass es praktisch nie Reklamationen gibt“, erklärt Kanitz. Nachdem Monteuren die Vorteile der montagefertigen, selbsttragenden und selbststehenden Eclisse-Kästen schnell einleuchten – zumal in der Regel sie es sind, die mit den Reklamationen anschließender Gewerke oder Endkunden zu tun haben –, gehe es jetzt verstärkt darum, die Systeme an den ausschreibenden und vergebenden Stellen zu etablieren. „Entscheidend ist nicht allein der Preis des Schiebetürelementes, sondern die Gesamtkosten einschließlich Montage und anschließende Gewerke. Wenn ein Planer oder Handwerker das einkalkuliert, sind unsere Schiebetürkästen nicht nur technisch überlegen, sondern auch das preiswerteste System am Markt“, ist sich Dietmar Kanitz sicher, zumal es bei Eclisse quasi zur DNA gehöre, die Kunden sowohl bei der Planung als auch während der Ausführung zu unterstützen und auch individuelle Lösungen zu erarbeiten.

12 Jahre Garantie

Da man dank einer Fertigungstiefe von 86 Prozent – nur die Alu-Profile der Laufschienen werden zugekauft – eine 12-jährige Garantielaufzeit gewähren könne, ist sich Kanitz sicher, qualitätsbewusste deutsche Bauherren von den Vorteilen von Eclisse-Systemen überzeugen zu können. Zumal Schiebetüren den Wohnraum nicht nur besser ausnutzen, sondern auch Vorteile beim barrierefreien Bauen ausspielen können, was angesichts der deutschen Bauvorschriften zunehmend an Bedeutung gewinne. So hat Eclisse in Zusammenarbeit mit dormakaba ein automatisches System entwickelt (wir berichteten bereits in bauhandwerk 7-8.2018), das nicht nur sehr einfach montiert werden kann, sondern auch vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten bietet und – dank des bewährten Bajonett-Verschlusses der Laufschiene – sogar später nachgerüstet werden kann.

Autor

Thomas Schwarzmann ist Redakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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