„The Metropolitan Park“: Umnutzung eines Flugplatz-Geländes in Berlin

Nach jahrelangem Leerstand sind auf einem ehemaligen Flugplatz-Gelände in Berlin 220 Wohnungen entstanden. Das denkmalgeschützte Ensemble „The Metropolitan Park“  bietet  höchsten Komfort. Dazu haben auch die Bautenschutzsysteme von Remmers beigetragen.

Am 10. August 1938 wurde in Staaken Luftfahrt-Geschichte geschrieben. Um 20:05 Uhr hob vom damaligen Flugplatz eine Focke-Wulf 200 Condor D-Acon ab. Umgebaut und mit weiteren Tanks ausgestattet, startete sie zum ersten transatlantischen Nonstop-Flug von Berlin-Staaken nach New York. Außerdem war der Flugplatz zu jener Zeit auch als Fertigungsstätte von Flugzeugen und Motoren der Unternehmen Siemens und BMW bekannt. Sowohl der erste Doppeldecker als auch zwölf Luftschiffe wurden hier gebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der gesamte Gebäudekomplex in ein Krankenhaus umgewandelt.

Umfangreiche Schäden

In den 1990er Jahren zog die Klinik in ein neues Gebäude und seitdem standen die 1938 erbauten Gebäude leer. 2016 erwarb die Prinz von Preussen Grundbesitz AG das Areal und entschied sich, den geschichtsträchtigen Gebäuden ein neues Gesicht zu geben. Auf dem zwölf Hektar großen Gelände in Zentrumsnähe der Hauptstadt sollten in elf Gebäudekomplexen 220 attraktive Wohneinheiten sowie einige Gewerbeflächen entstehen. Zunächst galt es jedoch, die denkmalgeschützten Gebäude komplett zu sanieren, denn diese wiesen durch den jahrelangen Leerstand verschiedene Schäden auf.

Vor diesem Hintergrund führten die Experten der GWT TUD GmbH (Prof. Dr. -Ing. J. Grunewald, Dipl. Ing. C. Conrad) in den Wänden zunächst Feuchtemessungen durch und erstellten einen Feuchtezustandsbericht. In einigen Kellerräumen stand außerdem bereits Wasser. Die Untersuchungen ergaben eine hohe Feuchtigkeit und Salzausblühungen in den Außenwänden, insbesondere auch an Schadstellen des Daches.

Durch fehlende oder defekte Dachentwässerungssysteme war außerdem der Sockel des Gebäudes stark angegriffen. Zudem wies die Fassade an einigen Stellen sehr starken Bewuchs auf.  An den Decken zeigten sich zum Teil Abplatzungen und korrodierte Bewehrungsstähle. Es galt also, die Wohnräume vor aufsteigender und seitlicher Feuchtigkeit zu schützen sowie einen ausreichenden Schlagregenschutz zu schaffen.

Horizontale und vertikale Abdichtung

Die Spezialisten der GWT TUD GmbH empfahlen eine Horizontalsperre zum Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit. Die Entscheidung der Bauherren und des Planers Klaus Meier-Hartmann aus Berlin fiel auf eine Bohrlochinjektion mit der Silancreme „Kiesol C (basic)“ von Remmers. Neben der Horizontalsperre kam eine vertikale Abdichtung zum Einsatz. Nachdem man bei der Untersuchung des Bestandsgebäudes eine horizontale Bitumenabdichtung unter der Bodenplatte ausmachte, wurde die vertikale Abdichtung an die bestehende Abdichtung angefügt. Auch hier setzte man auf Produkte von Remmers.

Die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ wurde sowohl außen als auch für die Flächenabdichtung eingesetzt. Im Inneren wurde außerdem eine Innenabdichtung mit „WP Sulfatex“ ergänzt. Dirk Meyer von der Remmers Fachplanung erklärt: „Bei dem Projekt haben wir nicht nur die Planer und Bauherren bei der Auswahl der richtigen Produkte unterstützt, sondern auch den Verarbeitern der b.i.b.e.r. Berlin GmbH mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Die Prinz von Preussen Grundbesitz AG hat bereits viele denkmalgeschützte Objekte saniert und wurde 2016 sogar mit dem Bernhard-Remmers-Preis ausgezeichnet.

Aber jedes Objekt stellt neue, eigene Anforderungen an alle Beteiligten und eine spezifische Beratung ist von besonderer Bedeutung.“

Historisches Ambiente mit Charme

Nach der umfassenden Sanierung verbreiten die historischen Gebäude nun ihren ganz eigenen Charme. Der „The Metropolitan Park“ ist eingebettet in eine Anlage mit historischem Baumbestand. Geschäfte und Einrichtungen des täglichen Bedarfs befinden sich ebenso in der Nähe wie Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Ein weiteres Highlight ist der hauseigene Outdoor-Fitness-Court. Auch eine Barbecuelounge, eine Boulebahn sowie eine Tischtennisplatte stehen den Bewohnern zur Verfügung. Wer lieber für sich sein möchte, kann sich in seine gut ausgestattete Wohnung mit einer Größe bis zu 112 m2 zurückziehen. Die modernisierten Räume des historischen Gebäudes bieten viel Platz für neue Geschichten, die ihre Bewohner Tag für Tag schreiben.

Autor

Jens Engel ist Leiter Produktmanagement Bautenschutz bei der Firma Remmers in Löningen.

Baubeteiligte (Auswahl)

Initiator / Bauherr Prinz von Preussen Grundbesitz AG, Bonn,  www.prinzvonpreussen.eu

The Metropolitan Park GmbH & Co. KG, Berlin, www.prinzvonpreussen.eu

Planer Meier-Hartmann, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, www.kmh- architekten.de

Energetische Beratung   Energieberatungsbüro Stefan Preiß, Schwäbisch Gmünd, www.energieberatung- preiss.de

Feuchtezustandsbericht und Abdichtungsempfehlung GWT-TUD GmbH, Prof. Dr. -Ing. J. Grunewald und  Dipl. Ing. C. Conrad, Dresden, www.g-wt.de

Verarbeiter b.i.b.e.r. Berlin GmbH, biber-berlin.de

Produktspezifische Beratung Remmers Fachplanung (Dirk Meyer), Löningen, www.remmers.com

Eingesetzte Remmers-Produkte „Kiesol C (basic)“, „MB 2K“, „WP Sulfatex“

Remmers, Löningen, www.remmers.com

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