Architekturpreis von Caparol in Frankfurt verliehen

Rund 500 Architekten, Planer und weitere Gäste waren am 14.9. in die Naxos-Halle in Frankfurt gekommen. In der alten Industriehalle wurde der Caparol-Architekturpreis verliehen.

Jan Berni vom Schweizer Büro Gion A. Caminda erhielt für das Projekt „Tegia da vaut“  den Caparol Architekturpreis 2016 (siehe Foto oben) . Den zweiten Preis erhielt Tiina Parkkinen für das Projekt „Holzwohnbau Seestadt Aspern“. Sie vertrat die Büros Berger + Parkkinen sowie Querkraft Architekten. Der dritte Preis ging für das Projekt „Antivilla“ an Thomas Burlon (Brandlhuber + Emde, Burlon Architektengesellschaft).  Mit Lobenden Erwähnungen bedacht wurden Matthias Rühl (Meili & Peter Architekten AG), Amando Ruinelli (Ruinelli Associati AG Architetti SI), Thomas Gohr und Christian Wischalla (Schulz & Schulz Architekten) sowie peter haimerl architektur.

Ausgezeichnet wurden auch die Sieger des Studentenwettbewerbs und deren Professoren. Groß war die Freude über den Caparol-Architekturpreis bei Hannah Klug von der Universität Stuttgart. Sie grüßte per Videobotschaft aus Lima in Peru, wo sie ihre Wettbewerbsarbeit „Ressource Stadt – ein Kulturforum für Lima“ umsetzt.


Märchen statt Normen

Zu den Höhepunkten der Preisverleihung zählten die Gastvorträge von Professor Brian Cody (Energy Design Cody Consulting, AT-Graz) und Professor Arno Lederer (Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart). Brian Cody zeigte, wie individuell und vielschichtig Nachhaltigkeit interpretiert werden kann. Arno Lederer rückte mit einer „Märchenerzählung“ das Spannungsfeld Kultur versus Technologie und Regularien in den Fokus. Unter großem Beifall zeigte er auf, dass die Vielzahl von Normen und Vorschriften zum Teil überflüssige und übertriebene Eingriffe in die gestalterische Freiheit bedeuten. Er beschrieb die Gefahr, dass die Schönheit des Bauens auf der Strecke bleibt, wenn Technik die Oberhand gewinnt nach dem Motto: Eine Treppe muss nicht schön sein, nur sicher.


Das Thema Nachhaltigkeit zog sich wie ein roter Faden durch die Preisverleihung. In den Räumen standen Tische aus Hanfdämmplatten, die auf Europaletten gepackt am nächsten Tag zur Fassadendämmung oder zur Verbesserung der Akustik im Innenraum auf Baustellen geliefert wurden.

Geehrt wurden an diesem Abend indes nicht nur die Preisträger des Architekturwettbewerbs. Konstantin Jaspert nahm für das Büro JSWD aus Köln den ersten DAW-Innovationspreis entgegen. Er ist Resultat eines Workshops mit Architekten, bei dem das Unternehmen Entwicklungsstudien und zukünftige Produkte vorstellte, die von den Architekten beurteilt und auf Einsatzmöglichkeiten geprüft wurden. Den kreativsten und aussichtsreichsten Beitrag des Büros JSWD kürte die Gruppe mit dem Innovationspreis.

Die rundum gelungene Preisverleihung war kaum beendet, als ein weiteres spannungsreiches Ereignis bevorstand: Als Preis beim Architekturwettbewerb gab es für die Preisträger, die Jurymitglieder und den Architekten, der den ersten Preis nominiert hatte, eine individuelle Architektur-Exkursion. Sie führte unmittelbar nach der Preisverleihung nach Italien und Slowenien: von Trieste nach Ljubljana.

Mehr Informationen zu den Preisträgern und Teilnehmern des Architekturpreises gibt es unter www.caparol.de/architekturpreis.