Konstruktion der Filstalbrücke mit Sika „Viscocrete-3137“

Die Transportbetonindustrie benötigt hochleistungsfähige Betone, die exakt an das jeweilige Bauwerk und die Verarbeitungsbedingungen vor Ort angepasst sind. Ein aktuell beeindruckendes Beispiel dafür ist die Filstalbrücke. Ihre semiintegrale Konstruktion wurde jetzt mit den PCE-Fließmitteln der Sika Deutschland GmbH fertiggestellt.

Die 485 Meter lange Filstalbrücke über dem Talgrund zwischen der Gemeinde Mühlhausen im Täle und der Stadt Wiesensteig ist eine Schlüsselstelle des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm. Ab Ende 2022 soll sie von den Zügen auf der neuen Bahnstrecke mit einer Geschwindigkeit von 250 km/h in sieben Sekunden passiert werden.

Eine bedeutende Anforderung bei der Realisierung des Eisenbahnviadukts war seine möglichst harmonische Eingliederung in die idyllische Landschaft des Albtraufs. Zudem sollten der Bau und seine spätere Wartung trotz der ausgesetzten Topographie in bis zu 85 Metern Höhe über dem Talgrund wirtschaftlich vertretbar sein.

Brückenpfeiler monolithisch mit dem Überbau verbunden

Das mit der Planung beauftragte Stuttgarter Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner entwickelte als beste der möglichen Lösungen eine Konstruktion mit Y-Pfeilern. Jeweils zwei dieser Stützen tragen die beiden getrennt verlaufenden Brückenstränge in einem Abstand von 150 Metern und sind in semiintegraler Bauweise ausgeführt. Das bedeutet, dass die Stützen und der jeweils als Hohlkasten ausgebildete Überbau fest miteinander verbunden sind und eine fugenlose Einheit aus Stahlbeton bilden. Die über die Jahre fällige Erneuerung der sonst üblichen Brückenlager wäre in einer Höhe von 85 Metern zu aufwändig. Brückenlager befinden sich daher nur an den beiden Überbau-Enden auf den Widerlagern.

Höchste Anforderungen an den selbstverdichtenden Beton

Das Bauunternehmen Max Bögl realisierte einen zwängungsfrei hergestellten Überbau auf Hilfsstützen mit nachträglichem Anschluss der Schrägstreben. Dazu wurden die acht Anschlüsse der Y-Streben an den Überbau jeweils mit circa 70 m³ selbstverdichtendem Beton (SVB) vergossen und so starr verbunden. Die bauausführende Arbeitsgemeinschaft aus Max Bögl und Porr definierte die Anforderungen an den SVB entsprechend der Brückenkonstruktion und den verarbeitungstechnischen Gegebenheiten während der Ausführung auf der Baustelle.

Der Beton musste dafür auf eine Höhe von 85 Metern und in der Horizontalen bis 120 Meter gepumpt werden. Weitere Vorgaben waren eine Verarbeitungszeit von 90 Minuten und die Gleichmäßigkeit des SVB bei den unterschiedlichen jahreszeitlichen Temperaturbedingungen.

Sika ViscoCrete speziell für die Filstalbrücke adaptiert

Gemeinsam mit dem Betonhersteller Holcim Kies und Beton GmbH entwickelten die Experten von Sika nach eigenen Angaben das speziell für die Filstalbrücke adaptierte Fließmittel Sika „ViscoCrete-3137“, um die geforderten Eigenschaften des Betons sicherzustellen. Vor der Verarbeitung überprüften die Labormitarbeiter von Max Bögl die Qualität des mit Sika „ViscoCrete-3137“ hergestellten SVB sowohl am Boden als auch direkt an den Einbaustellen auf dem Überbau. Bei jeder Betonage war ein Anwendungstechniker von Sika anwesend.

Gute Konsistenzhaltung

Mit der Entwicklung des Fließmittels Sika „ViscoCrete-3137“ und dem Know-how der Produktingenieure und Anwendungstechniker habe Sika die Realisierung der semiintegralen Bauweise der Filstalbrücke nachhaltig unterstützt, so das Unternehmen. Basis sei die Produktfamilie Sika „ViscoCrete“ mit ihren Sika Polymeren, die exakt an die Anforderungen der Transportbetonindustrie für SVB und Faserbeton angepasst werden kann. Dabei seien Eigenschaften wie niedrige w/z-Werte, gute Konsistenzhaltung sowie eine optimierte Entwicklung der Frühfestigkeitsentwicklung auch im Winter entscheidend. (bhw/ela)

Weitere Infos über Sika gibt es hier.


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