Procore-Studie: Baubranche investiert verstärkt in digitale Technologien

Drei Viertel der Unternehmen des deutschen Baugewerbes bemühen sich angesichts der immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen verstärkt darum, ihre digitale Transformation voranzutreiben. Dies ist eines der Ergebnisse des „How we build now”- Baureports, der von Procore Technologies, einem Anbieter von Baumanagementsoftware, in Auftrag gegeben wurde. Als größte Herausforderungen für 2023 nannten die Befragten das Einstellen und Halten von qualifiziertem Personal, die hohen Rohstoff- und Materialkosten – und den Einsatz neuer Technologien.

Der Report, für den 200 Entscheidungsträger in Deutschland befragt wurden, untersucht die Stimmung in der Branche, den Stand der Digitalisierung sowie ihre Maßnahmen zur Steigerung von Produktivität, Gewinn und Leistung. Die Studie ist Teil einer internationalen Erhebung, die einen umfassenden Überblick über die Lage der Bauindustrie und ihre digitale Transformation bietet.

Digitale Transformation vor allem im Projektmanagement

Welche Plattformen setzen Handwerksbetriebe im Baumanagement ein? Dies zeigt diese Grafik
Grafik: Procore

Welche Plattformen setzen Handwerksbetriebe im Baumanagement ein? Dies zeigt diese Grafik
Grafik: Procore
Wie Procore mitteilt zeige der Report „How we build now“ folgendes: Um ihre komplexen Aufgaben in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu bewältigen, setzt die Baubranche stärker als zuvor auf digitale Technologien. Dabei investieren die Unternehmen nicht vorrangig in Trendtechnologien wie Drohnen, Robotik und KI. Vielmehr würden sie digitale Technologien vor allem nutzen, um ihre Projekte effizienter zu managen. „So liegen bei den bestbewerteten Schlüsseltechnologien Baumanagementplattformen und Telematiklösungen für das Flottenmanagement ganz vorne“, heißt es in einer Pressemitteilung von Procore.  

Das liege vor allem daran, dass die Branche erkannt habe, dass sie deutlich effizienter arbeiten muss. Rund 22 Prozent der Projektzeit eines Bauvorhabens wird nach Angaben der Befragten für die Beseitigung von Mängeln aufgewendet. Und ebenfalls 22 Prozent der Projektkosten ließen sich einsparen, wenn Daten besser erfasst und genutzt würden. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) ist außerdem der Meinung, dass es die Produktivität deutlich erhöhen würde, wenn alle Projektinformationen auf der Baustelle immer aktuell verfügbar wären.     

Baubranche zeigt sich zukunftsorientiert     

Angesichts des Auftragsrückgangs im Wohnungsbau mag überraschen, wie viele der Entscheidungsträger im deutschen Baugewerbe positive Zukunftserwartungen haben. Auf die Frage, wie sie die Marktbedingungen in den kommenden zwölf Monaten einschätzen, äußerten sich 42 Prozent der Unternehmen sehr zuversichtlich. Vor allem Bauträger und Projektentwickler blicken optimistisch in die Zukunft.

Die positive Erwartungshaltung vieler Befragter hängt auch damit zusammen, dass die Baubranche begonnen hat, ihre Hausaufgaben zu machen: 25 Prozent der Unternehmen haben in den vergangenen Monaten sogar erheblich in digitale Technologien investiert. 44 Prozent der Befragten sehen ihr Unternehmen heute schon auf einem guten Weg hin zur digitalen Transformation.      

Unternehmen stellen sich der Herausforderung Nachhaltigkeit     

Der „How we build now“-Report zeigt auch, dass viele Unternehmen der Bauwirtschaft die Bedeutung von Nachhaltigkeit erkannt haben. So sehen 83 Prozent der befragten Unternehmen die CO2-Reduktion als wichtige Herausforderung für die nächsten drei Jahre. 37 Prozent erfassen bereits die CO2-Emissionen ihrer Projekte und 41 Prozent planen dies für die nächsten zwölf Monate.      

„Obwohl die Baubranche mit einigen bedeutenden und komplexen Herausforderungen zu kämpfen hat, zeigt sie sich zuversichtlich – das ist ein gutes Zeichen.”, sagt Brandon Oliveri-O'Connor, Vice President EMEA, Procore Technologies. 

Andreas Steyer, Product Marketing Manager für Deutschland und Mitteleuropa bei Procore Technologies.  
Foto: Procore

Andreas Steyer, Product Marketing Manager für Deutschland und Mitteleuropa bei Procore Technologies.  
Foto: Procore
Andreas Steyer, Product Marketing Manager für Deutschland und Mitteleuropa bei Procore Technologies, fügt hinzu: „Diese Zuversicht gründet sich auch auf die Fortschritte bei der digitalen Transformation. Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert von Daten und Plattformen für die Effizienz und Produktivität ebenso wie für die Compliance und Nachhaltigkeit ihrer Projekte. Und sie werden in Zukunft verstärkt darauf setzen.“ 

Laden Sie den kompletten Report hier herunter: How we build now

Über den Report 

Für den „How we build now“-Report befragte  das Meinungsforschungsinstitut Censuswide (London) 803 Entscheiderinnen und Entscheider aus der Baubranche, davon 200 aus Deutschland. Insgesamt nahmen Generalunternehmer, Subunternehmer und Bauherren/Bauträger aus Deutschland, Großbritannien, Irland, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien an der Befragung teil.

Procore Technologies Inc.

Procore ist ein Anbieter von Baumanagement-Software. Auf der Plattform von Procore wurden laut Firmenangaben über eine Million Projekte und ein Bauvolumen von mehr als einer Billion US-Dollar abgewickelt. Die Plattform verbindet alle Projektbeteiligten mit Lösungen, die speziell für die Baubranche entwickelt wurden – für den Auftraggeber, den General- und den Subunternehmer. Der App-Marketplace von Procore bietet Partnerlösungen, die sich in die Plattform integrieren lassen. Procore hat seinen Hauptsitz in Carpinteria (Kalifornien) und Niederlassungen unter anderem in den USA, Australien und Europa.

www.procore.com

 



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