Massives Musterhaus von Josef Reger Bau in Wernberg

Was aus dem Musterhaus der Firma Josef Reger Bau geworden ist, an dem auch die Redaktion der bauhandwerk im Herbst 2014 mit gebaut hat, ist seit 2015 in Wernberg zu sehen: ein massives Einfamilienhaus, das sowohl durch seine monolithische Bauweise als auch durch seine Architektur überzeugt.

Maßstäbliche Pläne

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Als wir Anfang September 2014 auf der Baustelle der Firma Reger Bau in Wernberg eintrafen, war die Stahlbetonbodenplatte mit der 20 cm dicken Schicht aus Glasschaumschotter darunter schon fertig. Eine über die bloße Funktion einer Frostschürze hinaus gut gedämmte Bodenplatte ist die beste Grundlage, wenn es darum geht, einen energetisch anspruchsvollen Neubau zu errichten. Schließlich sollte das Musterhaus der Firma Reger Bau, in dem Bauwillige ein paar Tage zur Probe wohnen können, ein KfW Effizienzhaus 70 werden. Folgerichtig bestehen die Außenwände aus einem Mauerwerk, das man als Dämmstoff bezeichnen kann: Porenbeton, genauer gesagt aus 36,5 cm dicken Ytong-Steinen mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,08 W/mK. Und genau hierbei kamen wir von der Redaktion der bauhandwerk ins Spiel, also beim Mauern mit den großformatigen, aber dennoch sehr leichten Ytong-Steinen. Auf Einladung von Olaf Kruse, dem Pressesprecher der Xella Deutschland GmbH, der Dachmarke, unter der auch Ytong firmiert, waren wir voller Tatendrang nach Wernberg gereist.

Praktikum an der Reger-Nordwand

Aber nicht nur die Bodenplatte, sondern auch die ersten beiden Lagen der Außenwände hatten die Mitarbeiter von Josef Reger zu diesem Zeitpunkt bereits erledigt, denn auf diese „Grundlagen“ kommt es beim Bauen mit Porenbetonsteinen besonders an. Weil man die Arbeit mit dem Mörtelschlitten im eigentlichen Sinne aber nicht als Mauern, sondern eher als Kleben von Mauersteinen betrachten muss, ist bei den unteren Lagen absolute Präzision bei der Arbeit gefragt. Ungenauigkeiten lassen sich mit der Mörtellage nicht mehr ausgleichen, sondern setzen sich im Mauerwerk nach oben immer weiter fort. Wenn die erste Schicht jedoch exakt liegt, genügt es, die Steine der weiteren Lagen an einer Schnur auszurichten. Das war der Moment, an dem uns Vorführmeister Simbert Fröhlich in die Arbeit mit dem breiten Mörtelschlitten, dem Gummihammer und der Wasserwaage einweihte: „Am besten setzt man die Kelle leicht schräg auf, damit nichts an den Seiten herunterläuft und dann einfach den Kleber herauslaufen lassen und dabei langsam weiterbewegen, bis sie fast leer ist. Dann dreht man die Kelle um und zieht mit der anderen Seite die Zahnung auf“, erklärt uns Simbert Fröhlich. Nach einiger Übung geht die Arbeit mit dem Mörtelschlitten wirklich flott von der Hand: Kleber wie erklärt aufziehen, Ytong-Stein leicht angewinkelt aufsetzen, damit man keinen Kleber aus der Lagerfuge in die Stoßfuge schiebt, ein Blick zur Korrektur an die Schnur, mit dem Gummihammer mit drei bis vier Schlägen den Stein festklopfen. Nach einigen Lagen muss mit der Wasserwage das lotrechte Wachstum der Wand geprüft werden.  Passstücke stellten wir ebenso wie Aussparungen an der Bandsäge her. Nach einem ganzen Arbeitstag auf der Baustelle in Wernberg war am Abend die Nordwand des  Musterhauses fertig gestellt und unsere Arme dann doch ziemlich lang geworden.

Gut gedämmt bis ins Detail

Neben der hohen Präzision, mit der bei den ersten beiden Steinlagen gearbeitet werden muss, bergen diese Schichten noch ein weiteres handwerklich anspruchsvolles Detail, das die Firma Reger Bau für ihre massiven Wohnhäuser entwickelt hat: Die erste Lage besteht nämlich aus nur 24 cm dicken Steinen und wird genau an der Außenkante der Bodenplatte ausgerichtet. Die zweite Lage aus den 36,5 cm dicken Steinen mauerten die Mitarbeiter der Firma Reger Bau so auf, dass sie mit der Innenseite der Außenwand plan ist. So entsteht außen ein Versatz von 12 cm – genug Platz, um die Perimeterdämmung aus 12 cm dicken EPS-Platten über die Bodenplatte oberflächenbündig in das Porenbetonmauerwerk einzubinden. So vermeidet man nicht nur den Fassadenversprung am Sockel, wie man ihn vom WDVS kennt, sondern auch Wärmebrücken. Außerdem bietet dieses konstruktive Detail einen hervorragenden außenseitigen Schutz vor Feuchtigkeit. „So kann man die Dichtfolie schön nach oben ziehen und bekommt einen sauberen Anschluss“, lobt Vorführmeister Fröhlich das Detail.

Außen dämmender Solarputz

Nachdem wir von der Redaktion der bauhandwerk schon längst wieder von der Baustelle verschwunden waren, verputzten die Mitarbeiter der Firma Reger Putz die Porenbetonwände außen auf vollflächiger Gewebespachtelung mit dem Solarputz von Maxit und gaben der Oberfläche eine kratzputzähnliche Struktur. Bei dieser Art der Oberflächenbeschichtung handelt es sich um einen mineralischen Oberputz auf Silikonharzbasis, der mikrofeine Glashohlkugeln enthält, die für eine zusätzliche Wärmedämmung sorgen. Zum Schutz der Fassade vor der Witterung und um ein Ausbleichen zu vermeiden, folgte auf der Putzoberfläche ein Egalisationsanstrich mit der Solarfarbe von Maxit.

Innen kam auf den Porenbetonwänden ein einlagig geputzter und abgefilzter Kalkputz der Qualitätsstufe Q2 zur Ausführung. Zusammen mit dem Putz innen und außen wächst die Wanddicke dadurch auf insgesamt 42,5 cm an.

Pfettendach auf gedämmter Decke

Auf der obersten Decke richteten die Zimmerleute der Firma Riedl Holzbau aus Waldthurn den Pfettendachstuhl auf, wobei sie die Fußpfetten mehrfach im Stahlbeton der Decke rückverankerten. Die aufgeständerte Dachkonstruktion verkleideten die Handwerker seitlich mit den Faserzementplatten Natura 293N von Eternit in Schiefergrau. Den Rücksprung zur Fassade deckten sie mit Titanzink und einer Tropfkante ab.

Der Dachstuhl erhielt eine Volldachschalung aus 18 mm dicken sägerauen Brettern, auf der die Handwerker eine diffusionsoffene Dachbahn verlegten. Diese gewährleistet neben der zusätzlichen Dachaussteifung auch einen verbesserten sommerlichen Wärmeschutz. Unter die Dachüberstände schraubten die Handwerker zweifach mit Öl lasierte (Farbe Weiß 900 von Osmo) Nut- und Federbretter.

Die Dacheindeckung erfolgte mit Betondachsteinen (Braas Tegalit Schiefergrau) auf Lattung und Konterlattung, die mit Sturmklammern gegen Windsog gesichert sind. Als Dachaussteifung bauten die Zimmerleute Windrispenbänder ein.

Für einen ausreichenden Wärmeschutz unterm Dach sorgen zwei Schichten 10 cm dicker Hartschaumplatten der WLG 040, die die Handwerker auf der obersten Geschossdecke verlegten. Da der mit einer Firsthöhe von 1,50 m für eine vollwertige Nutzung zu flach geneigte Spitzboden zumindest als Abstellfläche Verwendung finden kann, verlegten die Handwerker auf den Hartschaumplatten auf einer Fläche von etwa

40 m² OSB-Platten – Nut- und Federverlegeplatten Contifinish.

Mit guter Haustechnik, hochwertigen Fenstern und Türen sowie edlen Oberflächen lädt das Musterhaus der Firma Reger Bau in Wernberg zum Probewohnen ein. Auf diese Weise macht Josef  Reger das Leistungsspektrum und die Leistungsfähigkeit seines Unternehmens für künftige Bauherren erlebbar. Die bodentiefen Maueröffnungen und die gradlinige Architektur bringen den monolithischen Charakter des Wohnhauses, an dem auch die Redaktion der bauhandwerk mitgearbeitet hat, gut zum Ausdruck und zeigen den künftigen Bauherren auch gleich was sie erwartet: ein solides massiv erbautes Einfamilienhaus.

Autor
Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der
Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.
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