Leichtbau mit Flachskern
Neubau von 57 Wohneinheiten auf dem Betzenberg in Kaiserslautern

Auf dem Betzenberg entstehen in Kaiserslautern bis 2016 insgesamt 57 Wohneinheiten in Doppelhaushälften, Einfamilien- und Reihenhäusern. Bei den leichten Trennwänden entschied sich Marc Kaiser von der Bauträgerfirma Günter Kaiser für das Faay Trennwandsystem mit einem Kern aus Flachs.

Am weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Betzenberg in Kaiserslautern entsteht auf einem großen Gelände eines ehemaligen Getränkehandels eine Wohnbebauung mit 57 Häusern. Die Doppelhaushälften, Einfamilien- und Reihenhäuser werden schlüsselfertig oder als Ausbauhaus nach und nach von der Günther Kaiser GmbH & Co KG bis 2016 errichtet. Die Wohnbebauung am Betzenberg ist deren erstes Projekt mit Leichtbauwänden mit einem Kern aus Flachs. „Ich habe von dem Faay Trennwandsystem zuerst aus dem Fachmagazin bauhandwerk erfahren“, berichtet Dipl.-Ing. Marc Kaiser, Geschäftsführer der Günther Kaiser GmbH & Co KG. „Der Faay Fachberater Thomas Schlicht hat uns dann in einem persönlichen Gespräch und anhand von Mustern und Unterlagen informiert. Die Trennwand mit Flachskern hat mich von Anfang an begeistert.“ Doch Marc Kaiser wollte vor einem großflächigen Einsatz eines neuen Systems den Praxistest. Daher plante er im Rahmen der Betzenberg-Bebauung testweise das erste der 57 Wohneinheiten beziehungsweise 27 Gebäude vom Erd- bis zum Dachgeschoss ohne tragende Innenwände. Das Ziel war es, im realen Objekt sowohl bei der Montage als auch bei der späteren Nutzung alle Vor- und eventuellen Nachteile kennenzulernen. Das Ergebnis überzeugte: Voraussichtlich werden alle Wohnhäuser mit den Faay Trennwänden ausgebaut. Denn inzwischen konnten die ersten Wohnhäuser übergeben werden. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber einem ihnen neuen System sind die neuen Hauseigentümer sehr zufrieden. „Beim Thema Innenausbau für die in Planung befindlichen Häuser müssen wir nicht mehr für die Trennwände mit Flachskern argumentieren, das passiert inzwischen automatisch. Potentielle Käufer und Bauherren informieren sich bei den bezogenen Häusern und hier bekommen sie nur Gutes zu hören“, berichtet Marc Kaiser. „Mittlerweile bieten wir die Innenwände in zwei Varianten an: als fertig weiß gestrichene Wand oder als Ausbauwand. In letzterem Fall spachtelt der Eigentümer die Wände selbst.“ Da die Wandelemente im Nut- und Federsystem passgenau zusammengesetzt werden, sind sie stets planeben, so dass nur ein kleiner Stoß gefüllt werden muss.

Wertschöpfung ausbauen

Beim Innenausbau einer Doppelhaushälfte oder eines Reihenhauses an der Betzenberg-Bebauung werden etwa 75 m2 nichttragende Innenwände eingebaut. „Bislang wurde das mit einem klassischen Trockenbausystem mit Ständerwerk gemacht. Diese Leistung war für unsere Bauunternehmung verloren“, sagt Marc Kaiser, „jetzt können wir mit den Faay Wänden die Wertschöpfung des Erstellens der Innenwände wieder in unser Leistungsspektrum zurückholen. Und das bei einer überdurchschnittlichen Rentabilität.“ Dazu hat sich Marc Kaiser für die 40 cm breiten Ein-Mann-Platten entschieden. „Zwei Mitarbeiter bestücken die Geschosse eines Hauses mit den Wandelementen und dem Zubehör wie den Decken- und Boden-Holzführungsleisten. Anschließend stellt ein Mitarbeiter die Wände“, erzählt Kaiser. Das geht schnell, da die massiven Trennwände im Nut- und Federsystem zusammengesetzt werden. Die Feder greift dabei an die vorher montierten Decken- und Boden-Holzführungsleisten, wodurch die Wandelemente exakt ausgerichtet und justiert werden. Es entsteht stets eine planebene Wand. Die 40 und 60 cm breiten Wandelemente setzen sich aus einem dimensionsstabilen Flachskern zusammen, der beidseitig mit Gipskarton beplankt wird. Alternativ können die 54 und 70 mm dicken Elemente mit Holzspan- oder MDF-Platten ausgestattet werden. Höhen sind ab 2,40 m in 20 cm Schritten bis zu 3,60 m möglich.

Platzsparend und effizient ausbauen

„Ein großer Pluspunkt der Faay Trennwand ist ihre geringe Wanddicke“, betont Marc Kaiser. Heute zählt in eng kalkulierten Bauträgerobjekten jeder Zentimeter Wanddicke. In der Summe kommt hier bei insgesamt 57 Wohnhäusern eine beachtliche Quadratmeterzahl zusammen, die auf dem gleichen Grundriss dem Anbieter ein mehr an Verkaufsfläche und dem Bewohner eine größere Wohnfläche schafft.

Um seine Teams auf das neue Innenausbausystem fachgerecht einzuarbeiten, hat Marc Kaiser für die ersten Wände den Service des Herstellers „Technische Schulung und Objektbetreuung“ vor Ort mit einbezogen. In Deutschland führt das für Faay Peter Heinen, Inhaber der ausbau-systeme-coeln GmbH aus. Er zeigte den Mitarbeitern von Marc Kaiser die Grundlagen und natürlich auch viele Kniffe und Tricks für den Einbau der Wandelemente.

Wände mit eingebautem Wohnkomfort

Besonders am Ausbau der Küchen zeigen sich die Vorteile der Faay Trennwände: Im Flachskern befinden sich im Abstand von 20 cm Installationskanäle. Hier lassen sich leicht Strom- und Kommunikationsleitungen verlegen. Außerdem müssen nun in der Küche keine Sonderkonstruktionen im Vorfeld geplant werden.

Die Wände sind aufgrund des Flachskerns vollflächig schraub- und stoßfest. Oberschränke oder sonstige Gegenstände lassen sich in den Küchen an jeder gewünschten Stelle montieren – bei Verwendung einer Sechskant-Holzschraube mit einer Zugkraft von bis zu 230 Kilogramm pro Schraube. Das erleichtert die Umsetzung der Planung und eventuelle spätere Veränderungen. Der Flachskern sorgt darüber hinaus für eine hervorragende Schalldämmung. Obendrein sind die Trennwände reversibel, wenn sie an Nut und Feder nicht verleimt werden. So können sie später auch abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Autor

Dipl.-Betriebswirt (FH) Frank Barthel ist Maler und Lackierer und als Fachjournalist Inhaber der PR-Agentur insevia GmbH in Wiesloch.

Werden die Wandelemente nicht verleimt, können sie später auch an anderer Stelle wieder aufgebaut werden

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