Plasma-Luftreiniger KC-G50EU von Sharp im Praxistest

Wir haben den Plasma-Luftreiniger KC-G50EU von Sharp getestet und ihn immer noch im Büro stehen, denn das Gerät sorgt für spürbar saubere Luft und soll auch Schutz vor Corona-Viren bieten. Nur laut ist er bisweilen in einigen Einstellungs-Modi.

Wir haben uns den Plasma-Luftreiniger KC-G50EU ins Büro liefern lassen, um im Selbsttest herauszufinden, ob sich die Luft mit dem Gerät bei uns tatsächlich spürbar verbessert. Eines vorweg: Ja, man kann die Luftverbesserung selbst dann merken, wenn man nicht besonders sensibel dafür ist – allerdings nur bei bestimmten Einstellungen am Gerät. Das müssen wir erklären.

Filter + Plasma-Technologie

Gerät im Büro Gerät im Büro
Foto: Thomas Wieckhorst

Gerät im Büro
Foto: Thomas Wieckhorst
Aber zunächst: Was ist ein Plasma-Luftreiniger überhaupt? Sharp bietet solche Geräte sowohl fürs Büro als auch für die Werkstatt an. Unser Modell ist für Raumgrößen bis 40 Quadratmeter gedacht und steht bei uns im Verlag im Büro. Der Filter ist bei Luftreinigern, die selbst kleinste Partikel und Aerosole und damit auch Corona-Viren aus der Luft filtern sollen in der Regel wie folgt aufgebaut: Die Luft wird von einem Ventilator zunächst durch einen Vorfilter, dann durch einen Desodorierungsfilter und zum Schluss durch einen HEPA-Filter gesaugt. Vor allem der HEPA-Filter ist in dieser Reinigungskette wichtig, denn er kann laut Hersteller 99,97 Prozent aller Partikel mit einer Mindestgröße von 0,3 Mikron aus der Raumluft entfernen.

Aber was hat es mit dem Plasma auf sich? Neben der Reinigung der Luft kümmert sich das Gerät von Sharp auch um die Auffrischung der Luft. Das übernimmt ein so genannter Plasmacluster. Ionendusche-Reinigung nennt der Hersteller diese Funktion, bei der das Gerät 10 Minuten lang mit deutlich vernehmbarem Lüftergeräusch Ionen in die Luft bläst. Danach fällt das Gerät in einen Überwachungsmodus zurück und kontrolliert derweil etwa eine Stunde lang die Qualität der Luft. Währenddessen war bei uns keinerlei Lüftergeräusch zu hören. Die Luft war nach der Ionendusche wohl entsprechend sauber.

Aber was macht die Ionisierung mit der Luft? Aus der Luftfeuchtigkeit werden positive Wasserstoff-Ionen und negative Sauerstoff-Ionen gebildet, die sich an Kleinstteilchen und Aerosole heften. Diese sinken ab und werden vom Gerät gesammelt. Die Luft fühlt sich nach diesem Prozess spürbar frischer und sauberer an. Das ist kein Wunder, denn erhöhte Ionenkonzentrationen findet man sonst eher im Wald, im Hochgebirge oder an der See. Besonders hoch ist sie übrigens in der Nähe von Wasserfällen, wie sich leicht denken lässt. Dort empfinden wir die Luft auch als frisch und sauber. Diesen Effekt macht sich die Plasma-Technologie zu nutze.

Überwachung der Luftfeuchtigkeit

Luftbefeuchter und Wassertank ausgebaut Luftbefeuchter und Wassertank ausgebaut
Foto: Thomas Wieckhorst

Luftbefeuchter und Wassertank ausgebaut
Foto: Thomas Wieckhorst
Die Luftfeuchtigkeit spielt für die Plasma-Technologie eine wichtige Rolle. Daher überwacht der KCG50EU auch die Luftfeuchtigkeit. Hierzu wird der 2,5 Liter fassende Wassertank mit Leitungswasser befüllt, das das Gerät über eine gefaltete Tuchmembran verdunstet. Wir empfehlen das Wasser täglich zu wechseln und die Einheit zu reinigen, da sonst mit Algenbildung zu rechnen ist. Bei unserer trockenen Büroluft war der Tank im Winter abends aber ohnehin leer.

„Intelligent Mode“ übernimmt alles

Einstellknöpfe auf dem Luftreiniger Einstellknöpfe auf dem Luftreiniger
Foto: Thomas Wieckhorst

Einstellknöpfe auf dem Luftreiniger
Foto: Thomas Wieckhorst
Eine wirklich wichtige Funktion beim Luftreiniger von Sharp ist der „Intelligent Mode“. In diesem Modus analysiert das Gerät dank sechs eingebauter Sensoren permanent die Staubbelastung, Gerüche, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und sogar die Raumhelligkeit und Bewegungen und regelt danach die Intensität der Luftreinigung automatisch. Ist der „Intelligent Mode“ eingeschaltet, kann man die Kontrolle der Luftqualität also getrost dem Gerät überlassen. Ist die Luft im Raum allerdings zu trocken, läuft der Luftreiniger fast auf vollen Touren und es ist dann doch ziemlich laut. Lag die Luftfeuchtigkeit oberhalb von 35 Prozent, hatte der Luftreiniger im „Intelligent Mode“ bei uns offensichtlich nicht viel zu tun und war kam zu hören.

Blick auf das Display: Links grün die Überwachungsleuchte, rechts daneben blau die Plasma-Ionen-Anzeige, ganz rechts in groß die aktuelle Raumluftfeuchte Blick auf das Display: Links grün die Überwachungsleuchte, rechts daneben blau die Plasma-Ionen-Anzeige, ganz rechts in groß die aktuelle Raumluftfeuchte
Foto: Thomas Wieckhorst

Blick auf das Display: Links grün die Überwachungsleuchte, rechts daneben blau die Plasma-Ionen-Anzeige, ganz rechts in groß die aktuelle Raumluftfeuchte
Foto: Thomas Wieckhorst

Bewegungssensor

Registriert der Bewegungssensor, dass sich Personen im Raum befinden, fährt er seine Leistung automatisch in einen sehr leisen Betrieb herunter. Dann kann man nur aus nächster Nähe etwas vom Lüfter hören. Verlassen alle Personen den Raum, fährt der Luftreiniger seine Leistung automatisch wieder hoch. Wer sich auf diese Automatik nicht verlassen möchte, kann auch selbst über das Tastenfeld Einstellungen vornehmen.

Fazit

Bei uns im Büro sorgt der Plasma-Luftreiniger KC-G50EU von Sharp seit einigen Monaten für spürbar saubere Luft. Mittlerweile sind wir mit den Funktionen vertraut. Wem das abendliche Ausgießen des Wassertanks und das Abspülen der Luftbefeuchtereinheit zu umständlich ist, der kann den Luftreiniger auch ohne Luftbefeuchtung betreiben, zumal dann, wenn die Raumluftfeuchte, wie jetzt im Sommer, ohnehin um 50 Prozent liegt.

Autor

Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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