Architekturdenkmal Walkürenring: Fassadensanierung mit WDVS

2012 sollen die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Walkürenring im Braunschweiger Siegfriedviertel abgeschlossen sein. Das zwischen den Weltkriegen nach Plänen des Architekten Hermann Flesche (1896-1972) entstandene Wohnviertel gehört zu den bedeutenden Architekturdenkmälern Niedersachsens. Die dreigeschossigen Häuserzeilen sind in unterschiedlichen Bauzeiten und Handschriften aus Vollsteinklinkern entstanden und besitzen ideenreich gegliederte Fassaden. Bei der Sanierung des Walkürenrings ging es darum, unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte die wertvolle Bausubstanz zu erhalten und zugleich ihre Energieeffizienz zu verbessern. Eine Innendämmung kam bei diesem Projekt nicht in Frage, da sie den Wohnraum zu stark verkleinert hätte. Bei der Vorbereitung der Sanierung brachte der Hersteller Caparol seine Fachkompetenz in Sachen Wärmedämmung ein und zerstreute die Befürchtungen, dass ein WDV-System das Erscheinungsbild der Fassaden stark verändern würde, durch eine schonend und flexibel anwendbare Strategie, welche die Substanz weitgehend im Originalzustand belässt. Baugenossenschaft (BBG) und Denkmalpfleger kamen überein, die Fassaden mit einem Capatect-WDVS in einer Dicke von 40 mm zu dämmen, das sich nahtlos an den vom Sockel gebildeten Mauervorsprung anschließt. „Die Profile wurden vermessen“, erläutert der Leiter des Bereichs Technik der BBG, Michael Gorschlüter, „und beim Hersteller in Auftrag gegeben“. Solche Profile aus dem Leichtbaustoff Capapor lassen sich in höchster Qualität und Genauigkeit herstellen und ebnen damit der denkmalgerechten Fassadensanierung erst den Weg. Gartenseitig beträgt die Dämmdicke 100 mm. Komplettiert wurde die Dämmung der Gebäudehülle durch die Einbeziehung von Dachboden und Kellerdecke sowie den Einbau wärmeisolierter Sprossenfenster, die unverzichtbar zum Fassadenbild gehören. Zu den Komfort verbessernden Arbeiten zählten neben der Modernisierung der Haustechnik und der Bäder auch der Anbau von Balkonen mit Blick auf die Gärten hinter den Häusern.

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