Serie „WDVS gestalten", Teil 6: Profile und Bossen gestalten
Im sechsten Teil unserer Serie zur Gestaltung von WDVS-Fassaden beschäftigen wir uns mit Profilen und Bossierungen. Wie ihre Vorbilder aus Gips oder Stein aus der Gründerzeit strukturieren Fassadenprofile von Brillux die Gebäudehülle auf optisch ansprechende Weise.
Das breite Sortiment an Fassadenprofilen ermöglicht vielfältige Gestaltungen von einer klassischen Gliederung bis hin zu modernen Linienführungen. Gesimse, Rahmenprofile oder dekorative Schlusssteine unterteilen zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern Stockwerke optisch, betonen Öffnungen und verleihen Fassaden eine individuelle Note. Damit erweitern sie den Spielraum für architektonisch anspruchsvolle Gestaltungen.
Montieren, strukturieren, akzentuieren
Das vorgefertigte Fassadenprofil setzen Handwerkerinnen und Handwerker in den frischen Klebemörtel ein und richten es exakt aus
Foto: Brillux
Die Montage erfolgt direkt im Anschluss an die Armierung. Handwerkerinnen und Handwerker bringen die Profile mit einem Klebemörtel wie dem „WDVS Pulverkleber 3550“ auf und binden sie damit direkt in den Systemaufbau ein. Ihr geringes Gewicht erleichtert die exakte Ausrichtung, auch bei größeren Querschnitten. Zur Verklebung der Stoß- und Gehrungsfugen wird der „PUR-Füllschaum 3555“ vollflächig auf beide Profilseiten aufgetragen. Beim Anbringen und Einbau der Profile müssen die Fugen zusammenstoßen. Die Fugenbreite sollte etwa 3 mm betragen.
Die werkseitige Beschichtung sorgt für eine ebenmäßige Oberfläche, die anschließend bearbeitet werden kann. Dabei kommen je nach Systemaufbau die entsprechend auszuwählenden Oberputze zum Einsatz. Mit der Schlussbeschichtung, wie zum Beispiel der Silikon-Fassadenfarbe „Secolux 918“, können Handwerkerinnen und Handwerker die Profile farblich an die weiteren Fassadenflächen anpassen oder sie bewusst von diesen absetzen.
Bossenoptik für kraftvolle Ausstrahlung
Eine besondere Optik bieten dabei Bossierungen der Gebäudehülle. Diese heben beispielsweise in Mehrfamilienhäusern ein Erdgeschoss hervor und verleihen einem Haus eine besonders kräftige Ausstrahlung. Zwei Verarbeitungsweisen sind dabei zu unterscheiden: Entweder kommen bei der Ausführung Bossensteinprofile zum Einsatz oder Bossenplatten werden direkt als Dämmplatte mit der entsprechenden vorgefertigten Nut verklebt.
Der Handwerker armiert die Nut mit dem „WDVS-Bossengewebe 3608“. Abhängig von der Ausprägung der Bossierung ist dieses in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Mit der „Bossenkelle 3750“ drückt er es in die Armierungsmasse ein
Foto: Brillux
Die Profile werden wie die anderen Fassadenelemente nach der Armierung verklebt und können beschichtet werden. Die Bossenplatten hingegen sind Gestaltungselemente und Dämmplatten zugleich. Im Systemaufbau bedarf es weiterer Komponenten wie etwa eines Spezialgewebes für die Armierung. Durch die präzise bossierten Kanten entsteht eine plastische Steinoptik mit Tiefe und Charakter.
Mit Fassadenprofilen und Bossenplatten lassen sich schlichte WDVS-Fassaden ohne hohen Aufwand ansprechend gliedern und mit einem individuellen Charakter versehen. Brillux bietet Fassadenprofile auch in individueller Fertigung an.
Im siebten Teil unserer Serie zur Gestaltung von WDVS-Fassaden geht es in bauhandwerk 12.2025 um die Technik Bark, mit der eine markante Borkenstruktur an die Fassade kommt.
AutorDirk Pöhlker ist Produktmanager WDVS bei Brillux in Münster.
