„Peri Up“-Gerüstbaukasten: Rahmen- und Modulgerüste in einem

Gerüste sind die Schlüsseltechnik für die Höhenarbeit. Bisher mussten die unterschiedlichen Anforderungen des Bauhandwerks auf zwei unterschiedlichen Systemarten verteilt werden: die klassischen Rahmen- und die Modulgerüste. Mit dem Gerüstbaukasten „Peri Up“ gibt es nur ein einziges System.

Das zeitgemäße, erst seit  dem Jahr 1998 bestehende Baukastensystem „Peri Up“ weist technische Besonderheiten auf, die sowohl dem Gerüstbauer in der Planung und Montage als auch den späteren Gerüstnutzern aus den Roh-, Ausbau- und Installationsgewerken vielfältige Vorteile bieten können.

Die Zusammenführung von Rahmen- und Modulgerüst zu einem durchgängigen System basiert auf drei konstruktiven Besonderheiten von „Peri Up“: Sowohl die Rahmen- als auch die Stielbauteile haben mit dem Peri-Gerüstknoten das gleiche zentrale Anschlusselement; zudem bewegen sich alle Vertikal- und Horizontalbauteile im gleichen metrischen Maßsystem. Hinzu kommen die Vorteile einer vorlaufenden, selbstsichernden Montage- und Verbindungstechnik beim Seitenschutz, Riegeln und den Belägen. Dadurch kann beim Einrüsten eines Gebäudes in der vertikalen wie in der horizontalen Ebene problemlos und sicher zwischen Rahmen- oder Stielbauweise gewechselt werden. Vor allem komplexe, stark gegliederte Gebäudegrundrisse können mit den „Peri-Up“-Gerüstbelägen schnell und sicher eingerüstet werden. Durch das kleinste Flächenmaß mit 25 cm x 50 cm (B x L) ist selbst innerhalb eines Gerüstfeldes mit nur 1 m Breite ein vierfacher Richtungswechsel der Beläge möglich. Dadurch lassen sich die Lauf- und Arbeitsflächen auch bei freistehenden Bauteilen wie Säulen oder bei Auskragungen wie Erkern und Balkonen nahezu spaltenfrei abdecken.

Weniger als 500 Teile im Gerüstbaukasten

Der Gerüstbaukasten wurde nach dem so genannten Gleichteilprinzip entwickelt, was dazu geführt hat, dass die Menge der Kernbauteile, Varianten und Sonderbauteile inklusive der Verbindungselemente weniger als 500 Teile zählt. Trotz dieser außergewöhnlichen Kompaktheit können mit „Peri Up“ die im Hochbau anfallenden Gerüstkonstruktionen durchgängig erstellt werden – von der Baustellengründung und -einrichtung über den Mauerwerks- und Betonbau bis hin zu den Fassaden- und Dacharbeiten. Das gilt sowohl für die Verwendung als Arbeits-, Trag- und Schutzgerüst als auch für die Bauarten als Stand-, Hänge- oder Konsolgerüst. Hinzu kommt im Bestandsbau die Möglichkeit den Gerüstbaukasten mit den massiven Stahlbauteilen des „Variokit“-Ingenieurbaukastens zu kombinieren.

Durch ihr identisches metrisches Rastermaß können im Schwerlastbereich bauteilsichernde Trag- und Stützkonstruktionen erstellt werden, die die zulässigen Stiellasten von Systemgerüsten weit übertreffen. „Variokit“-Stützstürme können je nach Aufbauhöhe pro Einzelstiel bis zu 700 kN sicher abtragen im Vergleich zu durchschnittlich 60 kN bei Gerüstkonstruktionen aus Stahlrohrprofilen.

Flexibel reagieren können

Sobald bei einem Bauprojekt das Gerüst von mehreren Gewerken genutzt wird, sind für die Handwerker mögliche Anpassungen bei den Zugängen, Transport-, Lager- und Arbeitsflächen äußerst vorteilhaft – sowohl für die Produktivität als auch für die Sicherheit des jeweiligen Bauteams. Inwieweit oder wie aufwändig ein aufgebautes Gerüst sich nachträglich anpassen oder umbauen lässt, hängt maßgeblich von seiner Aufbauart und Verbindungstechnik ab.

Beim „Peri-Up“-Gerüstbaukasten gehört die Frage nach der prinzipiellen Umbaufähigkeit des Gerüstaufbaus der Vergangenheit an. Dank der selbstsichernden Verriegelungstechnik bei Gerüstbelägen, Riegeln und Geländerholmen können Gerüstfelder feldweise ausgebaut und wieder eingebaut werden – eine typische Baustellensituation, wenn sperrige Bauelemente oder großdimensionierte Anlagentechnik ins Gebäudeinnere transportiert werden müssen.

Zwischenebenen schnell einziehen

Für die Ausbau- und Installationsgewerke ist das ein wichtiger Zeit- und Kostenvorteil. Ebenfalls einfach und schnell können nachträglich Zwischenebenen eingezogen oder die Arbeitsflächen in der Breite verändert werden. Da die Rahmen- und Stielbauteile durchgängig einen Gerüstknoten als zentrales Anschlusselement haben, werden Riegel oder Konsolen einfach eingehängt und per Prellschlag gesichert. All diese Änderungen am Gerüst sind immer aus der gegen Absturz gesicherten Arbeitsposition ausführbar; auf den Einsatz einer persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) kann daher verzichtet werden. So erfüllt der „Peri-Up“- Gerüstbaukasten die von der TRBS 2121-1 geforderte technische Arbeitssicherheit nicht nur beim Aufbau eines Fassadengerüsts, sondern auch während des Um- und Abbaus.

Autor

Dr. Dipl.-Ing. Klaus Fockenberg ist freier Architekt und freier Journalist. Er lebt und arbeitet in Waldenbuch bei Stuttgart und unterstützt Peri bei der Pressearbeit.

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