Schulschlaf
Umbau der Wisperschule in Lorch zum "Hotel im Schulhaus"

Am Natursteinmauerwerk um den Haupteingang des Drei-Sterne-Superior-Hotels in Lorch ist die ursprüngliche Funktion des Gebäudes an den von Kinderhand hier eingeritzten Worten noch zu erkennen. Schön, dass diese Spuren aus einer Zeit, als das Haus noch die „Wisperschule“ war, auch nach der Umnutzung zum „Hotel im Schulhaus“ im wahrsten Sinne des Wortes noch ablesbar sind. Franziska Breuer-Hadwiger – selbst einst Schülerin der Wisperschule – hatte das heute denkmalgeschützte Gebäude gekauft und es nach Plänen der Mainzer Architektin Karin Dorberth-Krauss umbauen lassen. Auch nach der Eröffnung als Hotel mit insgesamt 44 Doppelzimmern im Oktober vergangenen Jahres blieb der ursprüngliche Charakter der 1933 im Bauhausstil errichteten Schule erhalten. Das liegt vor allem an der behutsamen Erweiterung in Massivbauweise auf der Gebäuderückseite: Der dreigeschossige Anbau mit Flachdach schließt sich im Nord-Osten und Nord-Westen zum Fluss Wisper hin, der der Schule einst den Namen gab, nahtlos an den Bestand an, so dass die schlichte Erweiterung auf den ersten Blick nur an den größeren Fensterformaten zu erkennen ist. Die Hauptfassade auf der gegenüberliegenden Seite zum früheren Schulhof hin wurde saniert und erhielt lediglich einen eingeschossigen Anbau in Form eines Glas-Stahl-Kubus, in dem sich der Frühstücksraum des Hotels befindet. Das Dachgeschoss des Altbaus wurde komplett ausgebaut, die Dachfläche großflächig geöffnet und mit einem Penthouse auf dem Anbau erweitert.

Weitere Informationen zum Hotel im Internet unter www.hotel-im-schulhaus.de

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