Oben dicker als unten: Die Fassade des Münchner Reger Hofs von Hild und K
Mit Dämmung optische Akzente zu setzen ist möglich, wie die Architekten von Hild und K mit der Wohnanlage Reger Hof in München bewiesen haben. Das dreidimensional angelegte WDV-System ist architektonisch an die Gründerzeitbauten des Viertels angelehnt. Mit dem Metallic-Anstrich setzt der Bau einen weiteren Akzent: Die Flächen changieren je nach Sonneneinstrahlung zwischen weiß und silber.
Für die dreidimensionale Ausgestaltung der Fassade fanden die Planer eine pragmatische Lösung: Damit an keiner Stelle horizontale Flächen entstehen, auf denen sich Wasser sammeln könnte, entwarfen die Architekten vom Büro Hild und K das Relief der Dämmung schuppenartig: Die einzelnen Elemente überlappen sich: Von Stockwerk zu Stockwerk wird das Dämmsystem nach oben immer dicker – um insgesamt 10 cm. Die Formteile – insgesamt rund 400 – wurden speziell für den Reger Hof vorkonfektioniert. Darauf wurde ein polystyrol-basiertes Fassadendämmsystem und ein zementfreies, organisches Armierungs- und Oberputzsystem aufgebracht.
Für den Silberglanz sorgt die Schlussbeschichtung mit einem vierfachen, stark wasserabweisenden Anstrich mit Metallic-Effekt. Ändert sich das Licht, wandelt sich auch die Fassade: Mal ist es ein strahlendes Weiß, dann ein edles Champagner oder ein nüchternes, helles Grau.
Für die außergewöhnliche Gestaltung erhielt der Reger Hof den Architekturpreis „Jung, schön und noch zu haben“. Bewertet wurden zudem die Qualität der Nachhaltigkeit und die Energiestandards. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen prämierte das Stadtquartier mit Gold.