Staubarm und leise

Im Zuge der Fußbodensanierung im Mercedes-Benz Center München durften die Handwerker den alten Boden weder Schleifen noch Schneiden. Es sollte so wenig Staub und Lärm wie möglich entstehen. Eine Rissspachtelung mit Grundierung war die ideale Voraussetzung für den Fließbettmörtel und das großformatige Feinsteinzeug.

Der großzügige, über mehrere Etagen hohe Raum des Atriums bietet im Münchner Mercedes-Benz Center jede Voraussetzung für eine elegante Präsentation der Fahrzeuge. Nur seine bis zum Frühjahr sichtbare Bodenfläche, mit einer offenporigen Beschichtung aus Epoxid­harz und Quarzsand versehen, erwies sich als hierfür ungeeignet. Trotz intensiver Bemühungen konnte man sie kaum reini­­gen. Starke Verschmutzungen und Rissbildung veran­lass­ten den Eigentümer im Frühjahr dieses Jahres zum Umbau.

Risssanierung des alten Fußbodens

Das Problem: Die Bauarbeiten zur Fußbodensanierung mussten bei laufendem Betrieb von statten gehen, also so staubarm und leise als irgend möglich. Es war nicht daran zu denken, die vorhandene Beschichtung auszubauen, ihre Oberfläche anzuschleifen oder Schnitte herzustellen. Kunden und Handwerker trennte nur ein Flatterband.

Die Lösung: Anwendungstechniker des Bauchemie­spezialisten PCI ermittelten zunächst an Musterflächen, welche Grundierung den besten Haftverbund zwischen der vorhandenen Bodenbeschichtung und dem neuen Bodenaufbau zur Verlegung der bemusterten Feinsteinzeugfliesen herstellte. Unter Berücksichtigung der anspruchsvollen Randbedingungen entschied man sich für folgenden Arbeitsablauf: Die Fläche wurde in Bauabschnitten von etwa 500 m2 bearbeitet. Vorhandene Risse füllten die Handwerker mit der niedrigviskosen, lösemittelfreien SpezialgrundierungPCI Epoxigrund 390 und bedeckten den vorhandenen Untergrund mit der Glasfaserverstärkung PCI Armiermatte GFS so, dass die Glasfaserstränge der Armiermatte quer zum Riss verlaufen, was dieBiegezugfestigkeit (Steifigkeit) des Bodenaufbaus wirksam erhöht. Die Spezialgrundierung Epoxigrund 390 vermittel­te auch die Haftung zur Armiermatte. Mit dieser Arbeitsweise ließ sich die Staub- und Lärmbelastung einer konventionellen Risssanierung durch Aufweiten der Risse und anschließendes Verharzen vermeiden.

Neuer Fußbodenaufbau

Die gesamte Bodenfläche im Atrium einschließlich der Podestflächen erhielt anschließend eine Grundierung mit PCI Giso­grund 404. Diese verdünnten die Handwerker 1:1 mit Wasser und trugen sie in einem Arbeitsgang auf. Die Eigenfarbe erleichtert dabei den Handwerkern den vollflächigen Auftrag. PCI Gisogrund 404 basiert auf einer modifizierten Kunstharzdispersion und vermittelt eine hohe Verbundhaftfestigkeit zu vielen saugenden und nicht­saugenden Untergründen. In den für dieses Bauvorhaben angelegten Musterflächen hatte sie ihre Wirksamkeit erneut unter Beweis gestellt. Die Grundierung ist darüber hinaus lösemittelfrei und stellt keine gesundheitliche Belastung oder Beeinträchtigung für die Umgebung und die Handwerker dar. Die so grundierten Flächen lassen sich nach drei Stunden begehen.

Großformatiges Feinsteinzeug sicher verlegt

Anschließend konnten die Handwerker mit dem Verlegen der Feinsteinzeug­fliesen aus dem Hause Villeroy & Boch im Format 40 x 40 cm beginnen. Zum Einsatz kam der leichte und standfeste Fließbettmörtel PCI Nanoflott light – ein Spezialist, wenn es ums Verlegen großformatiger Keramik geht. Etwa 20 Prozent ergiebiger als andere, wegen seiner sahnigen Konsistenz leicht und kraftsparend zu verarbeiten und dabei sehr standfest, so dass große Formate exakt an ihrem Platz bleiben. Der Fließbettmörtel gehört zur Produktpalette besonders emissionsarmer Erzeugnisse von PCI. Beim Öffnen der 20-kg-Säcke, beim Ausschütten und Anrühren entsteht erheblich weniger Staub als gewöhnlich.

Als Fugenmörtel kamen PCI Flexfug und im Bereich der Bewegungsfugen PCI Silicofug E zum Einsatz. Der Fugenmörtel PCI ist für die Verlegung unterschiedlicher Materialien geeignet und erfüllt die hohen Anforderungen, wie sie an Beläge im Industrie- und Gewerbebau mit hoher Nass­beanspruchung gestellt werden. Die verfugten Flächen lassen sich nach kurzer Zeit waschen und sind bereits nach Ablauf von zwei Stunden begehbar. Mit diesen Eigenschaften ist dieser Fugenmörtel ein idealer Baustoff für die „schnelle Baustelle“.

Ein halbes Jahr Arbeit für drei bis vier Mann

Die rund 14 000 m2 Fliesenbelag für die Verkaufs­flächen im Atrium des Mercedes-Benz Center in München-Neuhausen verlegten drei bis vier Fliesenleger der Firma Helldobler GmbH Fliesenverlegung aus München während der halbjährigen Bauzeit. Das Gebäude konnte im Mai 2012 übergeben werden. Die Handwerker wurden von Robert Kalousek, Bauingenieur und Anwendungstechniker der PCI Augs­burg GmbH,  und dem Fliesenleger­meister Hubert Ferschke, der für die regionalen Kunden der PCI unterwegs ist, von der Auswahl der Systemprodukte über die Einweisung der Fliesenleger vor Ort bis zur Abnahme der Bodenfläche unterstützt.

Die alte Beschichtung konnte weder ausgebaut, noch geschliffen oder geschnitten werden

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