Gelungener Start für Live-Event Zukunft Handwerk in München

Das Live-Event Zukunft Handwerk hat die Erwartungen getoppt. Insgesamt rund 3700 Teilnehmende verfolgten das Live-Event vom 8. bis zum 10. März im Internationalen Congress Center München (ICM), unter ihnen Handwerkerinnen und Handwerker aus allen Gewerken sowie Vertreter aus Medien, Politik und Gesellschaft. Diese positive Bilanz zieht die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM).

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt von Zukunft Handwerk: „Ich kann Ihnen schon jetzt zusagen: Ich komme im nächsten Jahr gerne wieder. Insbesondere der Messebesuch ist für mich etwas ganz Beeindruckendes“, so der Kanzler nach seinem Rundgang durch den Expo-Bereich.

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte beim Live-Event Zukunft Handwerk den Stand von J+H Robotik. Zwei junge Handwerker erklären den Einsatz von Robotik, Digitalisierung und Automation anhand eines Roboterarmes im Schreinerhandwerk
Foto: GHM

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte beim Live-Event Zukunft Handwerk den Stand von J+H Robotik. Zwei junge Handwerker erklären den Einsatz von Robotik, Digitalisierung und Automation anhand eines Roboterarmes im Schreinerhandwerk
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Gemeinsam für ein starkes Handwerk – so der Grundgedanke zu dem neuen Format. Die Botschaft sei angekommen, meint Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): „Das war eine gelungene Premiere von Zukunft Handwerk mit zahlreichen Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch mit der Politik, mit Vertretern anderer Wirtschaftsbereiche, vor allem aber innerhalb der Handwerksfamilie. Auch in diesem neuen Format hat das Handwerk das klare Signal gesetzt: Es ist modern und vielfältig aufgestellt. Es kann die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zusammenbringen. Und es blickt mit Mut und neuen Ideen nach vorne. Genau das braucht es, wenn wir die Zukunft erfolgreich anpacken wollen.“ 

Dieter Dohr, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Messeveranstalters GHM, wertet die positive Resonanz auf die Premiere des Live-Events als Bestätigung. „Zukunft Handwerk“ mache sichtbar, was gewerkeübergreifend mit vereinten Kräften möglich sei. „Die anstehenden großen Aufgaben kann das Handwerk aber nur erfüllen, wenn es auch die entsprechende gesellschaftliche Wertschätzung erfährt. Ich halte es deshalb für absolut notwendig, dass alle Akteure des Handwerks ihre Energien konzentrieren und mit einer Stimme sprechen. Zukunft Handwerk ist das richtige Format für einen solchen gesellschaftlichen Impuls, für einen kraftvollen Auftritt des Handwerks als Ganzes. Die Mischung aus Live-Event vor Ort, Livestream und On-Demand-Verfügbarkeit ist perfekt, um alle Generationen im Handwerk anzusprechen. Die Premiere macht mich optimistisch für Zukunft Handwerk 2024.“

Mega-Themen: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftebedarf

Inhaltlich standen drei übergeordnete Themen im Mittelpunkt, die alle Gewerke betreffen: Welches sind erfolgversprechende Ansätze, um den Fachkräftebedarf im Handwerk zu bedienen? Wie wird Digitalisierung zu einer Unterstützung im betrieblichen Alltag? Und was hilft effektiv für mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Handlungsdrucks bei der Energiewende? 

Markus Lanz, TV-Moderator und Journalist, und Prof. Dr. Richard David Precht, Philosoph, Publizist und Autor bei Zukunft Handwerk zur Frage: Wie sieht die Zukunft des Handwerks aus?
Foto: GHM

Markus Lanz, TV-Moderator und Journalist, und Prof. Dr. Richard David Precht, Philosoph, Publizist und Autor bei Zukunft Handwerk zur Frage: Wie sieht die Zukunft des Handwerks aus?
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Neben dem Expo-Bereich mit 50 Ausstellern bot ein umfangreiches Programm auf zwei Bühnen mit einer Gesamtlänge von über 1600 Minuten eine Fülle von Anregungen und Lösungsansätzen. 76 Speaker präsentierten ihre Perspektiven, diskutierten in Panels und standen dem Publikum Rede und Antwort, das sowohl vor Ort präsent, wie auch per Livestream zugeschaltet war. Handwerkerinnen und Handwerker sowie Fachleute aus den unterschiedlichsten Gewerken sowie aus den Bereichen Recruiting und Energie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen ebenso zu Wort wie junge Influencer und Vertreter von Unternehmen Kammern und Verbänden.

Vielfalt ist Programm

Die Besucher nahmen die Vielfalt des Angebots begeistert auf. Marco Jaeger, der Bundesvorsitzende der Junioren des Handwerks: „Zukunft Handwerk ist fantastisch! Eine sehr gelungene Premiere und ein herausragendes Programm, hochkarätig und facettenreich. Gern hätte ich weitere Vorträge, Panels und Diskussionen wahrgenommen, aber viele Programmpunkte fanden parallel statt. Da war die Entscheidung schwer.“ Registrierte User der digitalen Plattform von Zukunft Handwerk können sich alle Inhalte auf meetdigital.zukunfthandwerk.com auch nachträglich anschauen. 

Prägend war das Thema Nachhaltigkeit. Es war sowohl im Programm wie auch durch mehrere Aussteller präsent. Rolf Mangold von der Versicherungskammer Bayern begrüßte zudem, dass das Live-Event selbst den Gedanken der Nachhaltigkeit lebt. So werden etwa die 25 Kubikmeter Holz für den Standbau zu 80 Prozent wiederverwendet. „Dank des ganzheitlichen Stand-Konzepts und der Durchführung aus einer Hand konnten wir uns ganz auf unsere Botschaft und den Austausch konzentrieren. Durch unsere Präsenz konnten wir das Bewusstsein für Risiken und deren Absicherungsmöglichkeiten schärfen. Dies sichert die Zukunft des Handwerks in den Regionen – für uns als öffentlich-rechtlicher Versicherer eine Herzensangelegenheit.“

Frauen im Handwerk 

Vieldiskutiert war auch die Stellung von Frauen im Handwerk. Die Zeit ist reif für Veränderungen, meint Katja Lilu Melder, Pressesprecherin des Bundesverbands der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH): „Wir Frauen im Handwerk brauchen allgemein mehr Beachtung und Wertschätzung. Zukunft Handwerk ist für uns eine super Plattform, um geschlossen aufzutreten und gemeinsam für mehr Sichtbarkeit einzutreten. Nicht zuletzt auch, weil der Fachkräftebedarf quer durch alle Gewerke riesig ist. Ohne uns droht der Wirtschaftsmotor Handwerk abzusterben.“ 

Politische Debatte: Mehr Wertschätzung fürs Handwerk

ZDH-Präsident Jörg Dittrich beklagte im Rahmen des Münchner Spitzengesprächs der Deutschen Wirtschaft, dass Gleichwertigkeit und Wertschätzung der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen Bildung in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden sei. Von bundespolitischer Seite kamen unterstützende Signale. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, das Handwerk werde auf dem Weg zur Klimaneutralität eine zentrale Rolle spielen: „Wir brauchen das Handwerk für unsere Zukunft. Wir wollen über die Energiewende nicht nur reden.“

Ansprache zur Eröffnung von Zukunft Handwerk und der Internationalen Handwerksmesse 2023: Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Schirmherr betonte die Wichtigkeit des Handwerks für den Klimawandel
Foto: GHM

Ansprache zur Eröffnung von Zukunft Handwerk und der Internationalen Handwerksmesse 2023: Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Schirmherr betonte die Wichtigkeit des Handwerks für den Klimawandel
Foto: GHM
Dr. Robert Habeck, Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister und Schirmherr von Zukunft Handwerk, stimmt darin überein: „Die große Transformation ist zwingend darauf angewiesen, dass das Handwerk stark ist und genug Hände und Köpfe hat, die die Aufgaben ins Werk setzen. Das Handwerk ist Rückgrat der deutschen Wirtschaft.“

Cornelia Lutz, Leiterin von Zukunft Handwerk, sieht in den bisherigen Reaktionen auf die dreitägige Premierenveranstaltung eine große Bestätigung. „Uns war klar, dass wir einen langen Atem brauchen. Es ist das Ergebnis einer mehrjährigen Planungsphase. Das gute Feedback, das uns nun erreicht, ist der Lohn für viel Mühe. Aber wir geben uns noch nicht zufrieden. Für 2024 setzen wir alles daran, die Kräfte des Handwerks weiter zu bündeln.“ 

Das nächste Live-Event von Zukunft Handwerk findet vom 28. Februar bis zum 1. März 2024 im Internationalen Congress Center der Messe München (ICM) statt. (bhw/ela)

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