Gewinner der 13. Rigips Trophy 2021 I 2023

Die goldene Trophäe für den ersten Platz in der Kategorie Trockenbau erhielt die Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Dortmund für das Hamburger „Montblanc Haus“. Beim Ausbau stand die handwerkliche Umsetzung des hohen architektonischen Anspruchs mit teils sehr komplexen Raumüberschneidungen, frei „schwebenden“ Treppen, einer zentralen Kuppel mit gewölbter Akustikdecke und insbesondere der herausragenden Oberflächenbehandlung im Fokus der Trockenbauarbeiten.

Der 1. Platz ging in der Kategorie Trockenbau an Jaeger Ausbau für das Montblanc Haus in Hamburg
Foto: Roland Halbe Fotografie

Die Jury lobte den technisch anspruchsvollen Ausbau, der sich ganz in den Dienst der architektonischen Idee gestellt hat. Insbesondere durch die optisch prägnante Formensprache und die edlen Wand- und Deckenoberflächen ergeben sich immer wieder spannende Raumerlebnisse. Das Montblanc Haus stehe, so das Votum der Jury, exemplarisch für die Vorteile, die der moderne Trockenbau gerade bei der Umsetzung von Kulturbauten bietet.

Das LUV8 in Isernhagen zählt aktuell zu den modernsten Bürogebäuden Deutschlands und beherbergt die neue Niederlassung des Gebäudeautomatisierungsexperten Loxone. Vor allem für den Einbau von Kühl- und Heizdecken, zahlreichen geschwungenen Konstruktionen, hochwertigen Oberflächenverspachtelungen sowie die Integration von Formteilen in diversen Deckenkonstruktionen erhielten die Trockenbauprofis der Germerott Innenausbau GmbH & Co. KG aus Gehrden die silberne Trophäe für den zweiten Platz in der Kategorie Trockenbau. Sie führten auf allen Ebenen fließende Übergänge sämtlicher Bauteile aus, so dass sich Wände und Vorsatzschalen ohne sichtbare Ansatzpunkte mit Decken und Lichtvouten verbinden. Vor allem die erzielte Transformation des Gebäudeäußeren ins Innere überzeugte die Jury.

Der 3. Platz in der Kategorie Trockenbau gab es für Baierl & Demmelhuber für das Congress Center Messe Frankfurt
Foto: Stefan Durstewitz

Für die Revitalisierung des Congress Centers Messe Frankfurt erhielt die Baierl & Demmelhuber Innenausbau GmbH  aus Töging den dritten Platz. Höchste Trockenbaukunst zeigt sich in der sich über drei Etagen erstreckenden neuen Wandgestaltung, die sowohl die Eingangshalle als auch die Präsentationsbereiche des Congress Centers umfasst. Aus bis zu 18 m hohen ­Faltelementen geformt, verbindet die Wand die Eingänge zu den Konferenzräumen, die offenen Geschosse sowie technischen Bereiche und Konstruktionen wie Abluftschächte und Rauchvorhänge zu einem harmonischen Ganzen. Die Art und Weise, wie insbesondere der Trockenbau das Raumerlebnis im Congress Center gestaltet, überzeugte die Jury auf Anhieb. Die funktionelle Verbesserung der Raumakustik und eine visuelle Aufwertung der großen Eingangshalle gehen hier Hand in Hand.

Sieger in der Kategorie Wohnbau

Die um 1698 errichtete Wildburg in Vallendar  blickt auf eine lange Geschichte zurück. Mit dem jüngsten Umbau und der Erweiterung zur Seniorenresidenz entstanden 61 hochwertige Wohnungen. Im Altbau spielte sowohl der Denkmalschutz als auch der Brand- und Schallschutz eine entscheidende Rolle. Aufgrund der unterschiedlichen Gebäudeteile und dem Wechsel zwischen historischem Bestand und Neubau waren individuell abgestimmte Lösungen gefordert. Für die vorbildliche Verbindung aus Bestand und Neubau wählte die Jury die G+K Ausbau und Sanierung GmbH aus Neuwied zum Gewinner der Kategorie Wohnbau. Mithilfe zahlreicher Sonderkonstruktionen in Trockenbauweise haben die Ausbauprofis überzeugende Antworten auf die brand- und schallschutztechnischen Herausforderungen gefunden.

Sieger in der Kategorie Nicht-Wohnbau

Sieger in der Kategorie Nicht-Wohnbau: Okel für das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik in Kassel
Foto: Foerderraum / Henry Koch

Der Neubau des Forschungsinstituts im Kasseler Bahnhofsareal erforderte Wandkonstruktionen mit hohen brandschutztechnischen und raumakustischen Anforderungen, statisch besonders belastbare Wandsysteme, Wände und Decken als gestalterische Elemente inklusive Lichtintegration und vieles mehr. Die komplette technische Ausarbeitung, Werkplanung und Umsetzung lag in den Händen der Okel GmbH & Co. KG aus Diemelstadt, womit sie zum Sieger in der Kategorie Nicht-Wohnbau wurde. Die Jury lobte vor allem die Raffinesse, mit der die Trockenbauer von Okel das „Herzstück“ in der Foyer-Empfangshalle errichteten: eine geschossübergreifende, rund 21 m hohe Schallabsorptionswand, etwa 6 Grad aus der Vertikalen geneigt und damit den zurückspringenden Geschossebenen folgend.

Sonderpreise Decken, Brandschutz und Oberflächen

Die neu errichtete Mehrzweckhalle der Heimschule Lender in Sasbach dient als zukünftiger Mittelpunkt des Schullebens. Besonders präsentieren sich die Deckenflächen der Halle: Sie wurden als eine Art Wabendecke gestaltet, die aus 15 quadratischen, jeweils 3 x 3 m großen Deckenfeldern besteht. Neben den statischen und optischen Gesichtspunkten galt es bei der Planung und Umsetzung dieser außergewöhnlichen Deckenkonstruktion auch Aspekte der Ballwurfsicherheit und die Integration umfangreicher Installationstechnik zu beachten. Der Begriff „Mehrzweckhalle“ mache häufig bereits die zentrale Herausforderung bei Projekten dieser Art deutlich, so die Meinung der Jury. Musikaufführungen, Sprachveranstaltungen und Sport-Events stellen teils sehr unterschiedliche Anforderungen speziell an die Deckenkonstruktionen – gefragt sei hier nicht selten die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“. Hierfür erhielt die Günter Nagel Bauleistungsservice GmbH aus Teningen den Sonderpreis Decken.

Das „Türmchengebäude“ in Emden wurde 1911 als Offizierskasino der ehemaligen Karl-von-Müller-Kaserne erbaut. Heute befinden sich im historischen Gebäudes 45 Wohnungen mit zeitgemäßem Komfort. Neben hohen Ansprüchen an den Schallschutz stellte insbesondere der Brandschutz unter Denkmalschutz-Bedingungen eine große Herausforderung dar. Das Türmchengebäude ist aus Sicht der Jury ein hervorragendes Beispiel für hochwertige Brandschutzkonstruktionen bis in kleinste Details. Für die Realisierung zahlreicher Brandwände nach geprüften Rigips-Systemen und unterschiedlichste Sonderlösungen, etwa zur Bekleidung aller Stahlbauteile, erhielt die MW Trockenbau GmbH aus Brinkum den Sonderpreis Brandschutz.

Sonderpreis Oberflächen: Jaeger Ausbau für die Jugendherberge München
Foto: Mehringer

In der neuen Jugendherberge in der Münchner Innenstadt besticht eine große geschwungene Deckenkonstruktion aus Gipskarton entlang der Hauptfassade. Die Wandverkleidung erfolgte ebenfalls mit organisch geschwungenen Konstruktionen. Alle Flächen, Kanten und Rundungen wurden in perfekter Q4-Qualität umgesetzt. Für das große Engagement in der Detailplanung und vor allem für viel Know-how in der Oberflächenbehandlung wurde die Jaeger Ausbau GmbH + Co KG aus München mit dem erstmals vergebenen Sonderpreis Oberflächen ausgezeichnet.

Autorin

Karin Melder ist Projektmanagerin für Messen, Events und Promotion bei der Saint-Gobain Rigips GmbH in Düsseldorf.