Leitmesse Farbe, Ausbau & Fassade 2024 im frischen Design in Köln

Die Vorfreude ist spürbar: Nach fünf Jahren Pause findet die FAF, die Leitmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign (Farbe, Ausbau & Fassade), vom 23. bis 26. April 2024 in Köln statt.

Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Bundesverband Ausbau und Fassade und der Messeveranstalter, die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM), haben die Zeit genutzt und wollen der FAF ein modernes Design geben. Start-up-Angebote, Jobbörse für Azubis, eine erweiterte Zielgruppe und spezielle Areas zur Vorstellung neuer Produkte und Angebote sollen für frischen Wind sorgen.

Bettina Reiter, Leiterin der Messe Farbe, Ausbau & Fassade (FAF), zieht ein positives Zwischenfazit.  230 Aussteller haben sich bereits angemeldet
Foto: GHM

Bettina Reiter, Leiterin der Messe Farbe, Ausbau & Fassade (FAF), zieht ein positives Zwischenfazit.  230 Aussteller haben sich bereits angemeldet
Foto: GHM
Bettina Reiter hat im März die Leitung der FAF übernommen. Sie war sowohl als Unternehmerin als auch in zahlreichen Führungspositionen tätig. Seit 2015 ist sie beim Messeveranstalter GHM in leitender Funktion. Zuletzt war sie für die internationale Messe für Optik & Design (opti), verantwortlich.

Bei einer Pressekonferenz in Mannheim im Herbst 2023 zogen Messeleiterin, GHM und die beiden Verbände sieben Monate vor der Messe ein positives Zwischenfazit. 230 Aussteller sind bereits angemeldet (2019: 410 Aussteller). Eine Gesamtausstellungsfläche von 15.000 m² ist das gesetzte Ziel, circa 14.000 m² Ausstellungsfläche sind bereits erreicht. Das entspricht zwei Messehallen in Köln. Bettina Reiter: „Viele Aussteller werden noch dazu kommen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Budgetierung von Messen im Oktober/November stattfindet, sodass wir danach mit einer weiteren Anmeldewelle rechnen.“

April 2024 als sicheren Termin gewählt

Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, sieht seine Branche bei dem aktuellen Thema Nachhaltigkeit gut aufgestellt
Foto: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, sieht seine Branche bei dem aktuellen Thema Nachhaltigkeit gut aufgestellt
Foto: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, freut sich auf den Austausch mit Kollegen und Fachbesuchern. „Man kann zwar über Social Media in Kontakt sein, aber ehrliches Feedback bekommt man doch eher durch den direkten Kontakt. Jörg Ottemeier, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, warb dafür, unbedingt als Aussteller dabei zu sein. „Lieber klein und fein als gar nicht.“ Guido Müller erklärte auch, warum man als Zeitpunkt Ende April gewählt habe und damit vom üblichen März-Termin abgewichen ist. „Als wir die Messe anfingen zu planen, wollten wir unbedingt maximale Sicherheit haben. Niemand wusste, wie es mit Corona weitergeht. Zukünftig wollen wir aber zurück in den März“, versicherte er.

Ob Meister oder Azubi, ob Unternehmer oder Hersteller, Bauherr oder Händler: Die neue FAF bringe alle Akteure im kreativen Ausbauhandwerk zusammen: Neben den klassischen Zielgruppen der Maler und Stuckateure öffnet sich die Messe insbesondere jetzt für Raumausstatter und Bodenleger. Entsprechend werden verschiedene Angebotsbereiche verstärkt präsentiert, dazu gehören: Tapeten- und Wandbekleidungen, Heimtextilien und Bodenbeläge sowie Fußbodentechnik.

Showrooms, Start-up-Area und Handwerker-Werkstatt

In Showrooms können Produktpräsentation mit gehobenem Designanspruch stattfinden. Es sei laut GHM die ideale Umgebung, um das Messepublikum für hochwertige Designs bei Wandbeschichtungen zu begeistern, für Heimtextilien oder exklusive Bodenbeläge. Für diese Aussteller und zugleich, um das Interesse des Nachwuchses an diesen Gewerken zu fördern, installiert die FAF erstmalig die „FAF-Farbwerte“, die in Zusammenarbeit mit dem Institute for International Trendscouting der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim (HAWK) konzipiert wird. „FAF-Farbwerte“ fokussiert sich auf die emotionalen Seiten von Farbe, Farbigkeit und Farbgestaltung. Es wird gezeigt, wie eingesetzte Materialien und Farben Haltung, Nachhaltigkeit sowie zahlreiche weitere gesellschaftlich und kulturell relevanten Werte transportieren können.

Ebenfalls neu ist die Start-up-Area. Sie ist speziell für junge Unternehmen in den kreativen Ausbaugewerken gedacht. Die Newcomer finden hier ideale Voraussetzungen, um sich mit ihren Innovationen und Lösungen für den Handwerker-Alltag Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Die FAF wird außerdem viele Freiräume für Tests oder Präsentationen haben. In der „Werkstatt“ können Handwerker neue Produkte ausprobieren. Gleichzeitig kann die Fläche von den Ausstellern auch für Produktpräsentationen genutzt werden. Die Zeitslots werden nach Eingang der Buchungen vergeben. Für jeden Messetag besteht außerdem die Möglichkeit, einen Slot auf der „Innovationsbühne“ zu buchen, um das eigene Unternehmen, seine Dienstleistungen oder Produkte zu präsentieren. Die Teilnehmenden haben fünf Minuten Zeit, sich von ihrer besten Seite zu zeigen und das Messepublikum zu begeistern.

Fokusthemen: Nachhaltigkeit, Personalmarketing, digitale Betriebsführung

Die Messe Farbe, Ausbau & Fassade wird in Köln zwei Hallen füllen
Foto: GHM

Die Messe Farbe, Ausbau & Fassade wird in Köln zwei Hallen füllen
Foto: GHM
Die FAF greift aktuelle Herausforderungen auf. Die Mega-Themen lauten Nachhaltigkeit, Personalmarketing und Digitalisierung. „Nichts ist nachhaltiger als die Sanierung. Wir machen aus Altem etwas Neues und setzen dabei auf natürliche Materialien“, sagte Guido Müller. Jörg Ottemeier ergänzte: „Holzfaserdämmstoffe, Lehm, Kalkputze, recycelbare Fassaden und auch Photovoltaik sind unsere Themen. Wichtig ist aber, dass die Politik auch Anreize gibt, damit Bauherren nachhaltig bauen.“

Ein weiteres übergeordnetes Thema ist der große Personalbedarf. Welche Benefits können die Betriebe ihren Beschäftigten bieten – und wie können sie damit auf sich aufmerksam machen? Was sind die Voraussetzungen für optimale Nachwuchsförderung? Und wie können die Firmen die Mitarbeitergesundheit fördern? Und was macht körperlich schwere Arbeiten leichter? Fragen, die die Branche bewegt. Die beiden Verbände betonten, dass Betriebs-Übergaben ein ebenso aktuelles Thema seien, wo man unterstütze. Guido Müller machte zudem Mut für die Gründung eines Handwerksbetriebes. „Auch mit wenig Kapital kann man profitabel sein und Erfolg haben!“

Jörg Ottemeier berichtete von einem Stuckateur-Betrieb, der angesichts von 80 Bewerbungen keine Schwierigkeiten habe, Azubis zu bekommen. Ein anderer Kollege habe viele weibliche Azubis eingestellt. Nils Kugler, Stuckateur im Nationalteam Baugewerbe und Vize-Europameister der Stuckateure, kann sich keinen anderen Beruf vorstellen. „Als Handwerker gestalten und erschaffen wir jeden Tag Neues“, warb er für ein besseres Image. Bettina Reiter erläuterte, dass die FAF gezielt Fachschulen und Meisterschule einlade. Es wird eine Job-Börse und Netzwerk-Flächen ohne „Schlips-und-Anzug-Atmosphäre“ geben. Der Bundesverband Ausbau und Fassade veranstaltet am Messemittwoch den „Next Generation Day Stuckateure.” Am Messefreitag lädt der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz zu einem Ausbildungstag ein. Die deutsche Nationalmannschaft in Stuckateur und Malerhandwerk wird sich ebenso präsentieren.

Keine Angst vor Robotik auf der Baustelle

Warben für die FAF und den Handwerks-Beruf (v. l.): Guido Müller vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, Stuckateur Nils Kugler und FAF-Leiterin Bettina Reiter
Foto: Michaela Podschun

Warben für die FAF und den Handwerks-Beruf (v. l.): Guido Müller vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, Stuckateur Nils Kugler und FAF-Leiterin Bettina Reiter
Foto: Michaela Podschun
Das dritte große Thema ist die Digitalisierung in Büro, Marketing und auf der Baustelle: Welche digitalen Tools helfen beim Social-Media-Marketing? Welche Prozesse sind automatisierbar, um die wertvolle Zeit der Fachkräfte optimal zu nutzen? Was hilft bei der Arbeitszeiterfassung und der Quartalsabrechnung weiter?

Laut einer Digitalisierungs-Studie, die der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, erarbeitet hat, sind 65 Prozent der Handwerksbetriebe der Meinung, dass die Branche in 17 Jahren verstärkt mit intelligenten Systemen arbeiten werde. Nils Kugler hat aber keine Angst, dass ihm Roboter demnächst seinen Job wegnehmen. „Handwerk bleibt Handwerk. Wir müssen Robotik für anstrengende Arbeiten nutzen und uns selbst entlasten. Das schafft Mehrwert“, betonte er.

FAF-„Connect" und „FAF-Feierabend“

Auch in den digitalen Raum wird die Messe erweitert: Bereits jetzt können sich Aussteller und Besucher auf „FAF-Connect“ registrieren und kontinuierlich miteinander interagieren.

Schließlich wird die FAF auch Zeit zum Feiern bieten. Gemeinsam mit den beiden Bundesverbänden und vielen teilnehmenden Ausstellern initiiert die FAF am Messemittwoch hallenübergreifend den FAF-Feierabend - eine prima Chance zum Netzwerken und Revue-passieren-lassen der intensiven Messetage beim gemütlichen Feierabendbier auf den einzelnen Ständen und FAF-Flächen.

Bettina Reiter hat einen Gänsehaut-Moment. „Wenn die Aussteller aufbauen, dann wissen wir, dass es endlich losgeht.“ Bis dahin werden sich alle Beteiligten weiter ins Zeug legen.

www.faf-messe.de

Autorin

Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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