125 Jahre Kölner Marmorwerke

125 Jahre Kölner Marmorwerke – das ist ein Jubiläum, das bei einer heute durchschnittlichen Lebensdauer von 20 Jahren nicht vielen Firmen beschert wird. Zudem sind die Kölner Marmorwerke seit ihrer Gründung in Privathand, und das ist fast schon eine Seltenheit. Durch den 2009 geschlossenen Verbund mit der luxemburgischen Natursteinfirma Jaquemart werden neue Produkt- und Kundenbereiche erschlossen.

 

Aus der Firmenhistorie

1885 fanden die Kölner Marmorwerke in einem Pferdestall in Köln ihre erste Arbeitsstätte. Vom Start weg erfolgreich, wurde der Betrieb schnell zu klein, und man erwarb 1896 ein eigenes Gelände. Weitere Ausdehnungen folgten schnell. So eröffnete man 1905 eine Filiale für Grabsteine und Bildhauerei. Es entstand eine moderne Fabrik mit eigenem Bahnanschluss. Nach dem ersten Weltkrieg erlebte das Unternehmen einen ungeahnten Aufschwung; selbst die Zeit des Zweiten Weltkriegs überstand das Werk ohne große Blessuren. 1956 übernahmen die renommierten Gerhäuser Marmorwerke, denen eigene Steinbrüche gehörten, die Mehrheitsanteile der Firma. 1964 erwarben sie schließlich alle Geschäftsanteile.

Mehr als 20 Jahre später übernahm ein Unternehmer aus Bayern die Firma. Der Zusammenschluss garantierte Flexibilität und große Kapazitäten. In der jüngeren Vergangenheit sahen sich die Kölner Marmorwerke jedoch mit schwierigen Geschäftsbedingungen konfrontiert: Im Jahr 2009 musste aufgrund der Insolvenz eines großen Kunden und der Schieflage eines Schwesterunternehmens schließlich selbst Insolvenz angemeldet werden.

 

Gemeinsame Zukunft

Aus dieser misslichen Situation hat der Bauunternehmer Roger Wickler die Firma herausgekauft. Als Inhaber der Firma Jaquemart, eines Naturstein- und Marmorwerkes in Luxemburg, war Wickler schon längere Zeit auf der Suche nach einer Chance, den deutschen Markt mitbedienen zu können. Die Produktpalette der Marmorwerke umfasst nun das komplette Angebot im Marmor- und Natursteinbereich und neue Produkte wie Terrakotta. Man bedient den Projektbereich und auch den hochwertigen Innenausbau. Für die kommenden Jahre ist ein systematisches Wachstum mit den entsprechenden Investitionen geplant.

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