Energetische Sanierung mit Einblasdämmung aus Steinwollegranulat

In Emden sanierte die Dachfit GmbH drei in Ziegelbauweise errichtete Mehrfamilienhäusern energetisch, indem sie zwischen die Mauerschalen Steinwollegranulat im Einblasverfahren einbrachte. Auf diese Weise gelangten rund 90 m3 in die 5 bis 7 cm breiten Hohlräume.

Insgesamt verfügt die 1924 gegründete „Selbsthilfe“ eG in ganz Emden über einen Bestand von 1122 Wohnungen. 36 von ihnen befinden sich in den energetisch modernisierten Mehrfamilienhäusern in der Cirksenastraße und der Manningastraße im Zentrum der Stadt. Für die nachträgliche Dämmung der verklinkerten Außenwände dieser Häuser entschied sich die Wohnungsbau-Genossenschaft für eine Einblas­dämmung aus Steinwolle. Aus Sicht von Peter Ludolf, ­Geschäftsführer der für die Dämmarbeiten verantwortlichen Dachfit GmbH, die absolut richtige Entscheidung. „Dort wo es konstruktionsbedingt machbar ist, empfehlen wir diese Art der energetischen Modernisierung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand und minimalem Eingriff in die Bausubstanz kann der ­Gebäudeenergieverbrauch erheblich gesenkt werden, ohne dass hier neue Lasten den Brandschutz betreffend entstünden. Je nach Objekt und Zustand werden Bestandsgebäude mit einer Hohlraumdämmung in kürzester Zeit nicht selten zu Niedrigenergiehäusern“, erläutert Peter Ludolf.

Mit Druckluft in den Hohlraum

Dafür, dass die Dämmung der drei Häuser – in Summe eine Fassadenfläche von rund 1500 m2 – besonders schnell vonstattenging, sorgte das Team der Dachfit GmbH mit Maschinenkraft. Gleich drei Drucklufteinblasmaschinen brachten etwa 90 m3 Steinwollegranulat in den 5 bis 7 cm breiten Hohlraum zwischen tragendem Mauerwerk und Klinkerfassade ein. „Nicht mal eine Woche haben wir für die Dämmung aller drei Gebäude benötigt. Zum Einblasen werden einfach kleine Löcher in die Fugen gebohrt. Durch diese Mauer­öffnungen wird dann das ,Fillrock KD’ Steinwollegranulat von Rockwool in die Hohlräume geblasen. Mit dem flexiblen Schlauch des Einblassystems kommt man problemlos an alle Fassadenbereiche heran. Mit einem Endoskop, das ebenfalls über die Bohrlöcher eingeführt wird, werden der Hohlraum und der Füllstand regelmäßig überprüft. So werden die an­gestrebte Verdichtung des Dämmmaterials und die Verfüllung des gesamten Hohlraums sichergestellt“, beschreibt Peter Ludolf die Durchführung der Arbeiten. Nach dem Einbringen des Dämmstoffs werden die Bohrlöcher einfach wieder verfugt. Durch die farbliche Anpassung des Fugenmaterials an die umgebenden Fugen „verschwinden“ die Öffnungen nach Abschluss der Arbeiten optisch, die ursprüngliche Fassadenoptik bleibt bestehen.

Verbesserte Wärmeleitfähigkeit steigert Effizienz

Bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1998 lässt die Dachfit GmbH ihre Mitarbeiter regelmäßig von Rockwool in puncto Einblasdämmung schulen. Dank dieser Expertise ist das zertifizierte Unternehmen zu einem gefragten Ansprechpartner der Wohnungswirtschaft geworden. „Diese Art der Dämmung kann einfach mit vielen Vorteilen punkten. Da wäre zum einen natürlich die Reduzierung des Energieverbrauchs, die seit Anfang dieses Jahres sogar noch einmal deutlicher ausfällt. Denn seither bietet Rockwool das ,Fillrock KD’ Dämmgranulat mit einem verbesserten Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von nur noch 0,038 W/mK an. Zum anderen haben die Mieter nicht unter ,baustellenüblichen’ Belastungen zu leiden: kein Gerüst, kein Schmutz, kaum Lärm“, so Peter Ludolf.

Weitere Vorteile speziell des Steinwollegranulats sieht der Dämmprofi in dessen Materialeigenschaften: „Fillrock KD“ sei zuverlässig setzungssicher und form­stabil auch bei nachträglichen Umbauten. „Wenn zum Beispiel neue Fenster eingebaut werden sollen, braucht man keine Befürchtungen haben, dass einem der Dämmstoff ,entgegenrieselt’. Der bleibt sicher dort, wo er ist. Darüber hinaus eignet sich das Steinwollegranulat aufgrund seiner wasserabweisenden und diffusionsoffenen Eigenschaften optimal für den Einsatz als nachträgliche Dämmung in zweischaligem Mauerwerk. Ganz zu schweigen von den brandschutztechnischen Vorteilen eines Euroklasse A1 Baustoffs: Die Dämmung bleibt auch bei thermischer Beanspruchung absolut formstabil.“

 

Autor

Dipl.-Ing. Sascha Karallus ist Produktmanager Hochbau bei der Deutschen Rockwool in Gladbeck.

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