Berufskleidung für Tischler und Schreiner
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Damit sich diese nicht zu unerwünschten Störenfrieden auswachsen, hat Arbeits- und Berufsbekleidung für Tischler und Schreiner bestimmte Besonderheiten, die auf das Profil der Holzhandwerker abgepasst sind.
Die wesentlichen, eine Branchenberufskleidung bestimmenden Faktoren lassen sich mit wenigen Worten umschreiben: Robustheit und Schutzfunktion, Bequemlichkeit und Klimakomfort, Stauraum, Farbwahl und Pflegeleichtigkeit. Alle diese Eigenschaften sollten in einer Montur berücksichtigt sein, damit sie bei der Arbeit unterstützend wirkt. Darüber hinaus ist auch die Optik wichtig, denn Tischler und Schreiner arbeiten häufig direkt beim Kunden. Die Berufskleidung übernimmt dort die Funktion einer visuellen Visitenkarte und bestimmt die Wahrnehmung des Auftraggebers: Ein professionelles Erscheinungsbild wird vom Auftraggeber mit einer professionellen Handwerksleistung gleichgesetzt.
Bewegungsfreiheit fürs Handwerk
Der Arbeitsalltag eines Tischlers beziehungsweise Schreiners wird durch viele unterschiedliche Bewegungen und Arbeitsabläufe bestimmt. Bücken, Strecken, Beugen, Knien sind nur einige Positionen im Berufsalltag. Allerdings setzen solche Bewegungen, insbesondere die Hosen, unter großen Stress. Damit Bund- und Latzhose selbst bei extremen Belastungen halten, verwenden die Hersteller reißfeste Gewebe. Da aus einem robusten Textil allein noch keine haltbare Kleidung wird, sind auch stabile Nähte notwendig. Überwiegend werden in der Konfektion Doppelnähte genutzt, mitunter sieht man auch Dreifachnähte. Der großen Spannungen ausgesetzte Schrittbereich einer Hose wird bei einigen Herstellern noch durch eine Zusatznaht gesichert, Belastungspunkte werden durch Riegel extra abgesichert.
Strapazierfähige Bekleidung
Die Forderung nach einer robusten Berufskleidung erklärt sich aber auch durch die von Holzhandwerkern bearbeiteten Materialien. Die Gewebe müssen einem Holzspan schon aus Sicherheitsgründen einen gewissen Widerstand entgegensetzen, damit er nicht ohne weiteres zu Hautverletzungen führt. Außerdem müssen Staub und Sägespäne leicht abzubürsten sein. Aus diesem Grund werden besonders strapazierfähige, glatte Mischgewebe, teilweise auch mit der Markenfaser „Cordura“, für Fach-Berufskleidung verarbeitet. Weil „Cordura“ gegenüber Abrieb, Rissen und rauen Materialoberflächen unempfindlich ist, wird sie außerdem für die Verstärkung von Werkzeugtaschen oder für Kniepolstertaschen verwendet.
Obwohl die Kleidung „stark“ sein muss, soll sie gleichzeitig leicht und luftig sein, denn Tischler und Schreiner arbeiten überwiegend in Innenräumen. Geht es auf die Baustelle, sind witterungsbedingte Ergänzungsartikel wie Softshell-Jacken oder Shirts wichtig. Fleece-Jacken verbieten sich – die haarige Oberfläche ist ein idealer Ankerpunkt für Sägespäne.
Bequeme Arbeitskleidung
Auch Bequemlichkeit ist ein großes Thema. Oberteile und Hosen sollen mit dem Arbeitsalltag Schritt halten. Daher folgt moderne Berufskleidung einer ergonomischen Schnittgestaltung, nutzt die Elastizität dehnbarer Gewebe oder sieht Stretch-Einsätze vor, die einen hohen Bewegungskomfort und eine uneingeschränkte Mobilität erlauben. Taschen müssen in das Gesamtkonzept eingebunden sein. Hier variieren die von den Berufskleidungsherstellern angebotenen Lösungen: Sie reichen von zahlen- und funktionsmäßig austarierten, großen Taschen über bei Bedarf herausnehmbare oder abnehmbare Holstertaschen bis zu elastischen, sich dem Volumen anpassenden Taschen. Sie müssen verschließbar sein, damit sich möglichst wenig Staub oder Späne darin sammeln. Knöpfe sind dabei weniger empfindlich als Reißverschlüsse; diese sollten durch eine Patte oder Blende abgedeckt sein. Klettverschlüsse sollten gemieden werden. Unverzichtbar sind außerdem Kniepolstertaschen, in die bei Bedarf die Schützer für das Gelenk eingeschoben werden können. Sie müssen an der richtigen Stelle sitzen und dort auch bleiben.
Farbe und Pflege
Der berufsmäßig anfallende Holzstaub erklärt die Farbigkeit und den Wunsch nach Pflegeleichtigkeit der Branchenberufskleidung. Auf Beige-Tönen sowie hellen Natur- und Erdfarben wie Khaki, Lehm, Torf, Haselnuss, Kastanie, Terra oder Sandbraun sind Staub und Späne wenig auffällig. So kann ein Handwerker einem Kunden auch dann entgegentreten, wenn er direkt aus der Werkstatt kommt. Doch auch wenn die für die Kleidung gewählten Gewebe glatt sind und Staub einfach ausgeklopft werden kann, muss die Garderobe angesichts der Verschmutzung durch Maschinenöl gut zu pflegen sein. Sie sollte mindestens Waschtemperaturen von 60 °C und den Trockengang im Wäschetrockner aushalten. Tipp: Dichte Gewebe mit einer glatten Oberfläche erschweren das Durchdringen von Sägespänen. Sie lassen sich gut mit einer Bürste mit weichen Borsten von der Kleidung entfernen. Vor der Wäsche sollte die Kleidung ausgeklopft oder ausgebürstet werden, um die Waschmaschine zu schonen.
Blakläder in Ratingen www.blaklader.de
Die neue Kollektion „Unite your team“ verfolgt das Ziel, einen Betrieb in einem einheitlichen Look auszustatten und dabei mit viel Vielfalt auf die Bedürfnisse der Beschäftigten und des Betriebs einzugehen. Die Farbkombinationen Dunkelolivgrün/Schwarz und Braun/Schwarz lassen sich auf das Corporate Design vieler Betriebe anpassen.
BP in Köln www.bp-online.com
Auch wenn BP keine speziellen Kollektionen für Schreiner und Tischler anbietet, finden sich für die Berufsgruppe verschiedene, frei untereinander kombinierbare Sortimente im Gesamtprogramm. Empfehlenswert sind nach Unternehmensangabe die Kollektionen „BPlus“ und „Comfort Plus“ in Kombination mit „BP Outdoor“. Durch Ergänzung der „BP Essentials“ mit neuen Fleece-, Softshell-, Pilotjacken lassen sich außerdem alle Wetterlagen meistern.
Die Linie „BPlus“ bietet dank großer Stretch-Einsätze und einer ergonomischen Passform eine maximale Bewegungsfreiheit. Leichte, schnelltrocknende, atmungsaktiv Materialien sorgen für zusätzlichen Komfort. Auch Arbeitskleidung des Sortiments „Comfort Plus“ macht dank Stretch-Einsätzen, Rückenfalten und ein spezielles Armliftsystem alle Bewegungen mit, zeichnet sich aber zusätzlich durch viele Taschenlösungen aus.
Eiko in Lutter am Barenberge www.eiko.de
Engelbert Strauss in Biebergemünd
www.engelbert-strauss.de
F. Engel in Haderslev www.f-engel.com
FHB in Spenge www.fhb.de
Kübler in Plüderhausen www.kuebler.de
Mascot in Flensburg www.mascot.de
Die neue „Mascot Advanced-Kollektion“ folgt dem Zwiebelprinzip und baut auf mehreren Bekleidungslagen auf. Die innere Schicht bilden dünne, enganliegend geschnittene Shirts aus elastischen Polyester-Material. Für die Übergangszeit kommen verschiedene Oberteillösungen hinzu: eine mit Stretch-Einsätzen und Reißverschlusstaschen versehene, gefütterte „Stepp-Jacke“ sowie Fleeceoberteile mit einer glatten Oberfläche, enganliegenden Passform und guter Bewegungsfreiheit sowie Daumenlöcher an den Ärmelbündchen. Die Outershell-Jacke mit verlängertem Rücken dient dem Wetterschutz; sie ist leicht und dehnbar, atmungsaktiv, winddicht, wasserdicht und gemäß der Regenschutznorm EN 343 zertifiziert. Die Kollektion ist ergänzt um Hosen, die aus strapazierfähigem Vierwege-Stretch-Material gefertigt sind. Auch die Taschen bestehen aus diesem Material und sind in den Schnitt der Hosen integriert. Dadurch passen sie sich flexibel dem „Füllgrad“ an.
Snickers Workwear in Vlotho
www.snickersworkwear.de
Weitblick in Kleinostheim
www.weitblick.vision
Würth Modyf in Künzelsau
www.modyf.de
Dipl.-Ing. Sabine Anton-Katzenbach ist Textilveredlungsingenieurin und Inhaberin der Textilberatung Hamburg. Sie arbeitet als Beraterin und Journalistin. www.textilberatung.com
Vor der Wäsche sollte die Kleidung ausgeklopft oder ausgebürstet werden, um die Waschmaschine zu schonen