FAF in Köln: Messe für mehr als Farbe

Die FAF Farbe Ausbau Fassade findet alle drei Jahre an wechselnden Standorten statt. In diesem Jahr war sie vom 20. bis 23. März in Köln zu Gast. Viele Aussteller zeigten Mal- und Spachteltechniken und die Stuckateure und Maler der Deutschen Nationalmannschaft, was sie „auf dem Kasten haben“.

Die FAF Farbe Ausbau Fassade ist mit ihrem dreijährigen Rhythmus die wichtigste Fachmesse für das Maler- und Stuckateurhandwerk. Entsprechend großflächig war die Präsenz der großen Farbenhersteller wie Brillux, Caparol, Keim, Relius, Sikkens und Sto auf der Messe. Aber nicht alle Hersteller zeigten auf der Messe ihre Produkte. Brillux verzichtet darauf ganz. Dem Farbenhersteller aus Münster ging es auf seinem Messestand ausschließlich um die Gewinnung und Förderung von Nachwuchs im Maler- und Stuckateurhandwerk und darum, wie Brillux den Betrieben dabei helfen kann. Die Firma Keim nutzte die Messe als Premiere für ihre neue PPF Technologie (Pigment Powder Fluid), mit der es nun möglich ist, Mineralfarben beim Händler qualitativ so einzufärben, wie dies sonst nur bei einer Werksmischung möglich wäre. Bei Caparol setzt man in Sachen Bindemittel auf nachwachsende Stoffe wie Leinöldotter und Kartoffelstärke.

Wir haben aber auch bei so manchem Aussteller, der seine Produkte nur auf kleiner Standfläche zeigte, interessante Verarbeitungstechniken gefunden, die wir Ihnen nach und nach in der bauhandwerk vorstellen werden. Auch die Anbieter der zur Verarbeitung der Farben, Lacke, Lasuren sowie Putz- und Spachtelmassen erforderlichen Werkzeuge und Maschinen waren natürlich vertreten. Bei den Werkzeugen für Maler waren dies allen voran Firmen wie Storch und Nespoli, bei der Maschinentechnik zum Beispiel Wagner und Inotec.

Putze der Zukunft 

Während viele Putzhersteller auf der FAF fehlten, so war ihr Thema mit der Ausstellung „DNA für den Putz der Zukunft“ dennoch auf der Messe vertreten. Zu sehen waren Exponate von vier Herstellern, die auf Basis der Studie „renderingCODES“ entstanden waren, durchgeführt vom Verband der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie gemeinsam mit dem Institut International Trendscouting der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim und dem Forschungsteam von Professor Markus Schlegel. Präsentiert wurden im „WorkLab“ Produktstudien einer neuen Putzgeneration mit den Schwerpunkten Konnektivität, Multifunktion, Flexibilität, Reversibilität, Robotik und Individualisierung. Bei Baumit gab es eine als Modulation in Waben gedruckte Putzfassade zu sehen, Caparol präsentierte sich mit einer leichten und zugleich reversiblen textilen Putzfassade, die Maffert Farbwerke zeigten eine mit Licht- und Speicherfähigkeit ausgestattete energetische Putzfassade und bei Sto gab es eine in Sachen Konnektivität vernetzte Putzfassade zu sehen. Im „WorkLab colorCODES“ ermittelte das Forschungsteam am Beispiel der Farben Kölns regionalspezifische Farbcodierungen der Architektur in Deutschland.

Training der deutschen Nationalmannschaft
im Stuckateur- und im Malerhandwerk 

Dank des Trainings der deutschen Nationalmannschaft im Stuckateurhandwerk für die Mitte August in Kasan (Russland) stattfindenden WorldSkills (Handwerker-Berufsweltmeisterschaften), zeigten auch diejenigen ihr handwerkliches Können auf der Messe, die auf der Baustelle täglich Putz verarbeiten müssen. Die jungen Stuckateure der deutschen Nationalmannschaft stellten auf dem Stand des Bundesverbandes Ausbau und Fassade an Trockenbauexponaten unter Beweis, was sie handwerklich „auf dem Kasten haben“. Auch das Nationalteam der Maler trainierte in Köln an allen Messetagen auf dem Stand des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz für die Berufsweltmeisterschaften und zeigte verschiedene Arbeitstechniken im Malerhandwerk.

Lastenräder zum Ausprobieren 

Das erste Mal bot die GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen) als Organisator auf einer Handwerkermesse auch einen Lastenradparcours an. Zwar konnten die Besucher dort nur wenige Modelle testen, beim „Procargo CT1“ von Sortimo war das Interesse bei den Malern und Stuckateuren jedoch so groß, dass so mancher eines der Lastenräder gleich mit nach Hause nehmen wollte und es noch auf der Messe kaufte beziehungsweise bestellte, so dass die GHM darüber nachdenkt, den Lastenradparcours auf weiteren Handwerkermessen anzubieten.

Autor

Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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