Gesund wohnen am Meer

Am Windebyer Noor entsteht derzeit in Eckernförde ein neues Wohnviertel. Typisch für dieses sind vier Mehrfamilienhäuser, mit massiver Gebäudehülle aus großformatigen Kalksandsteinen Silka XL und trockenem Innenausbau mit greenline Gipsfaserplatten von Fermacell.

Das im Nordwesten von Eckernförde gelegene ehemalige Gelände der Bundesmarine blickt auf eine Geschichte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. In der Nachkriegszeit wird das Kasernengelände zunächst als Flüchtlingslager und Lazarett, später als Ausbildungsstätte für Spezialeinheiten der Bundesmarine genutzt. 2008 erwirbt ein privater Investor die Anlage. Seitdem entsteht dort im Rahmen des Projektes Carlshöhe ein moderner Stadtteil, der insbesondere durch seine Verbindung von historischem Bestand und modernen Neubauten neue Perspektiven zum Wohnen und Arbeiten bietet. In der parkähnlichen Anlage sind auch vier neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Eigentumswohnungen entstanden. Die gegeneinander versetzt angeordneten Haushälften und Wohnungstrennwände aus Silka Kalksandstein entsprechen den erhöhten Schallschutzanforderungen von 55 dB und sorgen damit für Privatsphäre. Barrierearme Grundrisse und Wohnungsgrößen zwischen 90 m² und 119 m² bieten den Rahmen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse. Der Innenausbau mit Gipsfaserplatten ermöglicht eine flexible Raumaufteilung. Dem Aufteilungskonzept folgt auch die Penthousewohnung im Staffelgeschoss. Mit rund 172 m² ist sie jedoch beinahe so groß wie zwei Etagenwohnungen.

Großformatiges massives Bausystem

Um zusätzlich zur Ausstattung der Wohnungen auch durch die Bauausführung einen hohen Qualitätsstandard sicherzustellen, wurden der Außenbau sowie die tragenden Innenwände und die Wohnungstrennwände mit Kalksandstein ausgeführt. 24 cm dicke Außenwände und Wanddicken von 17,5 cm in den Wohnungen gewährleisten einen erhöhten Schallschutz. Die Wohnungstrennwände wurden aus Schallschutzgründen sogar 30 cm dick ausgeführt. Eingesetzt wurde das großformatige Bausystem Silka XL, beim dem die Maurer mit dem eigens entwickelten Silka Secure Dünnbettmörtel neben den Lagerfuge nun auch die Stoßfugen vollflächig vermörtelten können. Für die Park-Wohnungen auf der Carlshöhe in Eckernförde wurde das Bausystem als vorkonfektionierter Silka XL Plus Wandbausatz inklusive Verlegepläne just-in-time auf die Baustelle geliefert. Der Abruf der vorkonfektionierten Elementbausätze erfolgte jeweils wandbezogen sowie bauteil- und geschossweise. Eine passgenaue Lieferung aller Elemente sparte den Handwerkern das Zuschneiden von Pass-Steinen auf der Baustelle und ermöglichte das einfache Platzieren mit mechanischen Versetzgeräten. „Vorteilhaft war natürlich, dass wir vier gleiche Häuser gebaut haben, so dass sich nach kurzer Eingewöhnungszeit ein guter Wiederholungseffekt eingestellt hat,“ sagt Dipl.-Ing. Alexander Florinski, Bauleiter der Heinrich Karstens Bauunternehmung aus Kiel. So machten sich auch ungewohnte Arbeitsabläufe wie etwa die Vermörtelung der Stoßfugen mit einer eigens dafür entwickelten Stoßfugenkelle zeitlich nicht bemerkbar.

Schadstoffarmer trockener Innenausbau

Für den trockenen Innenausbau der Wohnungen verwendeten die Handwerker die Fermacell greenline Gipsfaserplatten, die in der Lage sind, flüchtige organische Verbindungen aus der Raumluft zu binden und dauerhaft zu neutralisieren. „Das Thema Wohngesundheit wird immer wichtiger. Wegen der geprüften gesundheitlichen Unbedenklichkeit haben wir uns in diesem Fall bewusst für den Einsatz von Fermacell greenline entschieden,“ begründet Alexander Florinski die Baustoffwahl. Hinzu kommt, dass greenline aufgrund der Faserarmierung die gleiche hohe mechanische Beanspruchbarkeit bietet, wie die klassische Gipsfaserplatte. Zum Einsatz kamen die greeline Platten in allen Etagen für Wand- und Deckenkonstruktionen. Dabei führten die Handwerker sämtliche nichttragenden Innenwände als Fermacell Montagewand 1 S 11 aus. Diese Konstruktion ist besonders geeignet für raumabschließende Lösungen im hochwertigen Wohnungsbau, bei denen gleichzeitig brandschutztechnische Eigenschaften (F30-A) mit hohem Schallschutz (Rw,R 54 dB) kombiniert werden müssen. Die Hohlraumdämmung erfolgte mit mineralischem Faserdämmstoff in einer Dicke von 60 mm und einer Rohdichte von 20 kg/m³.

Verarbeitet wurden raumhohe Platten in Standardbreite, die objektbezogen in den erforderlichen Höhen im Werk hergestellt wurden. Die Montage erfolgte auf einer Stahlunterkonstruktion aus UW-Anschlussprofilen mit Dämmstreifen und CW-Ständerprofilen, die im Abstand von 62,5 cm angeordnet waren. Die Beplankung erfolgte beidseitig mit einer einfachen Lage aus 12,5 mm dicken greenline Gipsfaserplatten, die wie herkömmliche Gipsfaserplatten ohne Spezialwerkzeuge durch Ritzen, Brechen, Sägen, Fräsen oder Bohren bearbeitet und auf der Metallunterkonstruktion mit Schnellbauschrauben (3,9 x 30 mm) im Abstand von 25 cm befestigt werden konnten. Für die Fugen kam greenline Fugenkleber zum Einsatz. Die Wände erhielten abschließend einen diffusionsoffenen Oberbelag. Für die Decken verwendeten die Handwerker die Fermacell Unterdecken 2 S 11, ebenfalls mit greenline Platten. Die Befestigung erfolgte wiederum mit Schnellbauschrauben auf einer Unterkonstruktion aus CD-Profilen im Abstand von 300 mm.

Autorin

Rita Jacobs M.A. führt ein PR-Büro mit Schwerpunkt Bau und Architektur in Düsseldorf. Sie arbeitet als freie Journalistin unter anderem für die Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

„Das Thema Wohngesundheit wird immer wichtiger“

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