Holzimitation

Die Holzimitation ermöglicht es dem Handwerker, mit Gipsputz eine Oberfläche herzustellen, die der von bearbeitetem Holz ähnelt. Diese Handwerkstechnik besticht vor allem durch ihre Farbigkeit und durch ihre einzigartige Struktur.

Für eine Holzimitation ist ein ebener, sauberer und tragfähiger Untergrund notwendig. Eine Haftbrücke muss zuvor aufgebracht werden. Im ersten Arbeitsschritt wird dann der Gipsputz mit einer Traufel gleichmäßig aufgetragen. Je höher die Schichtdicke, desto deutlicher ist die Struktur nach Fertigstellung erkennbar. Eine Mindestschichtdicke von 2 mm sollte hierbei nicht unterschritten werden. Bei Flächen über etwa 4 m² sollten Handwerker die Fläche nicht alleine bearbeiten. Ab dieser Flächengröße  kann der Putz aufgrund ungleichmäßiger Schichtdicken teilweise für das Strukturieren schon zu  fest sein. Durch die gleichzeitige Bearbeitung an mehrereren Stellen lassen sich auch Ansätze bei der Schlussbeschichtung vermeiden.

Die Oberfläche wird erst nach dem Antrocknen weiter bearbeitet. Dabei wird der  nun matte Putz mit einem Schlingschaber, je nach Wunsch waagerecht oder senkrecht,  mit unterschiedlichem Druck und Länge abgetragen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Struktur gerade bleibt. Die Verarbeitungsrichtung muss hin und wieder geändert werden, um die Strukturbeschaffenheit zu erhöhen. Sobald die Oberfläche komplett getrocknet ist, wird das überschüssige Material mit einem Staubbesen oder Ähnlichem abgebürstet.

Mit einem angefeuchteten Schwamm trägt der Handwerker die Lasur dünn auf die Oberfläche auf. Sobald die gesamte Oberfläche lasiert ist, wird die noch frische Lasur an den erhöhten Stellen leicht abgetragen, um die typische Holzmaserung zu erhalten.

Autor

Sven Bronner ist als Anwendungstechniker bei der Firma Baumit in Bad Hindelang beschäftigt.

Wie man mit Gipsputz und Lasur eine an bearbeitetes Holz erinnernde Oberfläche herstellen kann

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