Kombination aus Schwalbenschwanzplatten und Leichtestrich-Fertigmörtel für die Fußbodensanierung

Muss bei der Sanierung der Fußböden in einem Altbau der Boden auf einer Holzbalkendecke grundlegend neu aufgebaut werden, stellt die Kombination aus Lewis Schwalbenschwanzplatten und „PCI Novoment Light“ Leichtestrich-Fertigmörtel eine einfache und schnelle Lösung dar.

Leichtestriche spielen – wie der Name schon sagt – ihre Vorteile im geringen Gewicht aus. Daher ist ihr Einsatz vor allem dort interessant, wo es statisch auf jedes Kilogramm pro Quadratmeter ankommt. Beste Beispiele sind hierbei die Sanierung von Altbauten oder auch nachträgliche Ausbauten. Praktischer Nebeneffekt ist das geringe Gewicht bei hoher Ergiebigkeit – weniger Traglast nicht nur für das Gebäude, sondern auch für den Handwerker, besonders in den meist engen Treppenhäusern der Altbau - und dann auch noch ohne Aufzug.

Moderne Leichtestrich-Fertigmörtel eignen sich für den Einbau auf  Wärmedämmung, Trennlage und natürlich im Verbund. Doch was ist bei Untergründen wie Holzbalkendecken zu tun, bei denen die Dielen nicht mehr intakt sind?

Die Zwischenräume zwischen den einzelnen tragenden Balken dürfen nicht belastet werden und können, wie nachfolgend beschrieben, einfach mit Schwalbenschwanzplatten überspannt werden. Auf diese Weise ist schnell eine Unterkonstruktion erstellt, die in Kombination mit dem Leichtestrich eine tragende Verbundkonstruktion ergibt (siehe Systemzeichnung oben links).

Untergrundvorbereitung

Als erstes muss der alte Fußbodenaufbau restlos entfernt werden, ebenso wie altes Füllmaterial zwischen den Balken. So kann der Zustand der Balken besser bewertet werden, denn eine Prüfung der Balken auf Tragfähigkeit ist erforderlich. Ist diese erfolgreich, kann auf der freigelegten Balkenoberseite weitergearbeitet werden. Um eine ebene Unterkonstruktion zu erhalten, wird der notwendige Höhenausgleich direkt auf oder neben den Balken angebracht.

Anschließend befestigt der Handwerker Randdämmstreifen bis zur geplanten Estrichhöhe an der Wand, um Schallbrücken durch das Entkoppeln von Estrich und Wand zu unterbinden und um unkontrolliertes Eindringen des Estrichs in den Untergrund (Balkenzwischenräume) während des Einbringens zu verhindern.

Zur wesentlichen Verbesserung der Trittschalldämmung können auf die Balken zusätzlich Sylomer Trittschallschutzstreifen aufgebracht werden, bevor die Lewis Schwalbenschwanzplatten verlegt werden. Beim Verlegen der Platten muss der Handwerker generell darauf achten, dass die einzelnen Platten eine ausreichende Überlappung haben.

Sowohl bei Estrichen als auch Leichtestrichen gibt es deutliche Unterschiede im Verformungsverhalten während der Erhärtung. Daher muss der Handwerker normalerweise eine zusätzliche temporäre Befestigung der Platten in den Ecken anbringen, um dem Aufschüsseln des Estrichs entgegen zu wirken. Bei der Verwendung von „PCI Novoment Light“ ist dies hingegen nicht notwendig, da dieser Leichtestrich-Fertigmörtel nur eine sehr geringe Schwund- und Verwölbungsneigung aufweist. Das spart Zeit und Aufwand in der Vor- und Nachbereitung.

Estrichverlegung

Einzelne Gebinde können in einem passenden Mischgefäß (zum Beispiel einem Hobbock) mit einem Wendelrührer als Aufsatz auf ein Handrührwerk angerührt werden. Die Anmachwassermenge wird im Mischgefäß vorgelegt: Je 15-kg-Sack beträgt die benötigte Wassermenge etwa 3,0 Liter sauberes Wasser. Die praktische Aufreißlasche des „PCI Novoment Light-Sacks“ erleichtert die Handhabung: einfach aufreißen, zugeben und auf vollständige Entleerung achten. Der Leichtestrich-Fertigmörtel ist ausreichend durchmischt, sobald eine homogene, steifplastische Konsistenz erreicht ist. Größere Mengen werden in einem Zwangsmischer angemischt, wobei der Leichtestrich-Fertigmörtel im Mischer vorgelegt und anschließend Wasser zugegeben wird.

Den angemischten Mörtel verteilt der Handwerker mit Schaufel, Estrichschwert oder Kelle. Durch seine feine Kornstruktur werden die einzelnen s-förmigen Vertiefungen der Schwalbenschwanzplatten ohne großen Kraftaufwand gefüllt und der Estrich lässt sich leicht verdichten. Für einen gefügedichten Leichtestrich hat er ein sehr geringes Eigengewicht von nur 11 kg/m2 und cm Schichtdicke und erreicht sehr gute Druck- beziehungsweise Biegezugfestigkeiten von mindestens 20 N/mm2 beziehungsweise 4 N/mm2. So ist im Vergleich mit herkömmlichen Standardzementestrichen bei gleichen Schichtdicken nicht nur die gleiche Stabilität gewährleistet, sondern auch das Flächengewicht beinahe halbiert.

Ein weiterer Vorteil der Verwendung von „PCI Novoment Light“: Der Handwerker muss nicht, wie bei Leichtestrichen sonst üblich, die Oberfläche aufwändig zureiben und glätten. Er zieht den verteilten Mörtel mit der Richtlatte auf die gewünschte Höhe ab, reibt mit einem Reibbrett eben zu und glättet bei Bedarf mit der Glättkelle – fertig ist die perfekte Oberfläche für jeden Oberbelag.

Wünscht der Kunde eine Fußbodenheizung, kann diese auf dem Leichtestrich verlegt werden – sinnvollerweise eignen sich dünnschichtige Aufbauten. Wegen der im Vergleich zu herkömmlichen Estrichen niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,27 W/mK wird dabei die Wärme gezielter in den Wohnraum abgegeben und es geht weniger im Untergrund verloren.

Werden Bodenbeläge direkt auf dem Leichtestrich verlegt, kann dies – abhängig vom gewählten Belagsmaterial – nach einem oder spätestens nach drei Tagen erfolgen. Die Empfehlung: für keramische Fliesen zum Beispiel „PCI Flexmörtel S1 Flott“, für Natursteine „PCI Carrament“. Die PCI- und Thomsit-Parkettklebstoffe ermöglichen auch die direkte Verklebung von Echtholzparkett auf der erhärteten Leichtestrichoberfläche.

 

Autor

Tobias Gutberlet ist Produktmanager Bautechnik bei der PCI Augsburg GmbH in Augsburg.

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