Plattenbau aus Holz im ZKM Karlsruhe

Für die Ausstellung „Celebrity – The One & The Many“ benötigte das Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe (kurz ZKM) einen originalgetreuen Plattenbau – allerdings zur Aufstellung in einer Halle. Die Schreinerei Käshammer aus Ottenhöfen im Schwarzwald hat die Herausforderung mit Wabenplatten von Egger gemeistert. Dafür erhielt Axel Käshammer eine Anerkennung beim Thalhofer Innovationspreis des Schreinerhandwerks Baden-Württemberg. Die Idee für das Haus stammt vom skandinavischen Künstlerduo Elmgreen & Dragset: Ein „Plattenbau-Ungetüm“ 8,6 m Breite, 12 m Tiefe und 10,5 m Höhe wurde in einer großen Lagerhalle aufgebaut. „Das Museum war anfangs nicht sicher, wie ein solcher Bau in den Innenräumen verwirklicht werden könnte“, erinnert sich Axel Käshammer. Das Problem war die Statik; unter der Museumshalle befindet sich eine Tiefgarage. Eine Lösung mit gestapelten Schiffscontainern wurde schnell verworfen. Daher nahm die Museumsleitung Kontakt mit Christofer Gutmann von der Firma Pollux auf, der ein Spezialist für derartige Aufgaben ist. Dieser wiederum brachte Schreiner Käshammer ins Spiel, der auch schon Erfahrung mit künstlerischen Arbeiten hatte – wenn auch nicht in solchen Dimensionen. Die Firma Pollux entwarf ein Innengerüst mit angedockten Aluminiumprofilen. Dieses erzeugte das für Plattenbauten typische Rasterbild, das jedoch nicht mit Betonfertigteilen, sondern mit Wabenplatten ausgefüllt wurde. Dabei sollten die Wabenplatten nicht nur wie Beton aussehen, sondern sich auch so anfühlen. „Wir haben den Effekt schließlich mit einer Quarz-Haftbrücken-Grundierung und mit einer Zementschlemme erzeugen können“, erläutert Schreinermeister Käshammer. Den Eindruck von Plattenbautypischen Silikonfugen erzeugten Kautschukbänder, die angestrichen und zwischen den Eurolight Platten angebracht wurden.




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