Praxis im Forsthaus

In der ersten Etage des ehemaligen Forsthauses von Bad Herrenalb befindet sich heute eine moderne Zahnarztpraxis – die „Praxis im Forsthaus“. Beim Umbau für die neue Nutzung spielte der Einbau von Spanndecken aus gestalterischer Sicht eine wichtige Rolle.

Den Bauherren, Anja-Nadine und Dr. Michael Hummel hatte die Geschichte des ehemaligen Forsthauses in Bad Herrenalb gefallen, so dass sie an die komplette Modernisierung der Räume für ihre Praxis die Bedingung knüpften, das „Flair“ des alten Forsthauses zu erhalten. Über Pluradent, einem führenden Dentaldepot und Dienstleistungsunternehmen für Zahnärzte, kamen sie in Kontakt mit der dort arbeitenden Innenarchitektin Brigitte Scheller, die sich auf den Aus- und Umbau von Arztpraxen spezialisiert hat. Begeistert von ihren Ideen und langjährigen Erfahrung beauftragten die Bauherren sie mit der Planung ihrer Praxis. Brigitte Scheller arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit Raumausstatter Martin Franzwa aus Remchingen zusammen, den sie auch bei diesem Projekt gleich hinzuzog.

Hochwertige Praxismodernisierung 

Der Parkettboden des Altbaus wurde abgeschliffen und neu versiegelt, alle Naturhölzer weiß lasiert, die Wände wurden mit Gipskartonplatten verkleidet und mit schmalen, rechteckigen Ausschnitten für schlichte, wandplane Beleuchtungslösungen versehen. Als die Überlegung aufkam, aufgrund der vielen unterschiedlichen Deckenhöhen, die Decke abzuhängen, präsentierte Martin Franzwa eine Lösung mit einer weißen hochglänzenden Spanndecke. Mit ihr könnten die Zimmerdecken ebenfalls auf ein Niveau gebracht werden, sie würde aber die Raumhöhe nicht drücken, wie im Falle der abgehängten Variante, sondern sie aufgrund des Spiegeleffekts sogar noch erhöhen. Die saubere Montage sowie die Anforderungen an die Hygiene haben dabei eine ebenso wichtige Rolle gespielt wie die Langlebigkeit und die Optik der Spanndecke. Ausschließlich anhand vieler anschaulicher Beispielfotos entschieden sich die Bauherren für die Spanndeckenlösung. Wie sagte Anja-Nadine Hummel, die Praxismanagerin, so passend: „Auf Risiko sozusagen. Aber das Risiko hat sich gelohnt.“ Sie musste ihrem Mann nur versprechen, dass Qualität und Hochwertigkeit der Decke im Einklang mit Qualität und Hochwertigkeit der Praxis stehen. Ihm konnte Martin Franzwa versichern, dass für die Spanndecken von Ciling ausschließlich Folien aus deutscher Produktion mit der höchsten Qualitätsstufe verarbeitet werden.

Vollkommene Handwerkskunst 

Die Haltbarkeit der Spanndecken war natürlich auch ein Thema. Um in diesem alten Haus die Decke sicher auf Spannung halten zu können, baute Martin Franzwa zusätzliche Verstrebungen ein. So konnte er auch dem Wunsch der Bauherren nachkommen, die Decke ohne sichtbares Trennprofil durchzuziehen. Bei der Glaswand hinter der Empfangstheke, die die Behandlungszimmer optisch abtrennt, kam er auf die gute Idee, das Trennprofil in die Führungsschiene für die Glaswand einzubauen. Die Decken werden zu kleinen Kunstwerken: 42 Ecken bei 35 m2 Spanndecke für Rezeption und Wartebereich und 8 Ecken für 20 m2 Flur. Das lässt sich mit einem anderen Werkstoff so schnell nicht nachmachen. Zudem ließ Franzwa beide Decken komplett in der Spanndeckenmanufaktur von Ciling in der Schweiz auf Maß vorkonfektionieren – mit sämtlichen Ausschnitten und dem Keder und der Randverstärkung, mit der die Spanndecke in die Wand- oder Deckenprofile eingespannt wird. Als Dr. Michael Hummel dies sah, bemerkte er nur staunend: „Die verstehen ihr Handwerk. Da müssen wahre Profis am Werk sein.“ Alle Daten- und Elektroleitungen, die zusätzlich für den Praxisumbau benötigt wurden, liegen versteckt hinter der Spanndecke. Und falls man sie doch einmal erreichen muss, ist auch das kein Problem, da die Spanndecke vom Handwerker jederzeit mühelos aus- und wieder eingespannt werden kann.

Zudem vermittelt die Decke aufgrund der Schattenfuge in allen Räumen Leichtigkeit und Weite. Sie weist an einigen Stellen die gleichen schmalen rechteckigen Ausschnitte für deckenplane Leuchten auf, die schon für die Wandbeleuchtung gewählt wurden. Diese Wiederholung unterstreicht die Schlichtheit des Gesamteindrucks.

Autorin

Jutta Ulrike Lammersdorf betreibt das Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit JUL-PR in Bad Krozingen.

Um die Decken sicher auf Spannung zu halten baute man zusätzliche Verstrebungen ein

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