Schlanke Dämmung

Die wesentliche Aufgabe bei der Dachmodernisierung ist derzeit die Verbesserung der Wärmedämmung. Um die Ziele der EnEV zu erreichen, müssen bei konventionellen Dämmstoffen hohe Schichtdicken eingeplant werden. Dies ist technisch nicht immer einfach zu lösen, und häufig hat die Ästhetik darunter zu leiden.

Um gestalterische und anwendungstechnische Probleme in den Griff zu bekommen, werden zunehmend Hochleistungsdämmstoffe für ein wirtschaftliches Dämmen eingesetzt. Dämmstoffkonzepte wie die Thermo-Line von Klöber kombinieren geringe Konstruktionshöhen mit abgestimmten Zubehörlösungen und leisten so ihren Beitrag zur konsequenten Heizkostensenkung.

Auf dem Dach wird Permo therm als Aufdach-Dämmelement vollflächig oberhalb der Sparrenebene verlegt. In Verbindung mit der behelfsdeckungsfähigen Dampfsperre Wallint T3 SK2 wird so die gesamte Dachfläche lückenlos luft- beziehungsweise winddicht sowie wärmebrückenfrei geschlossen. Die geschlossenzellige Struktur des Resol-Schaums bietet herausragende Lambda-Werte. Daher kann sich die Wärme im Aufdach-Dämmelement deutlich schlechter bewegen als beispielsweise innerhalb einer Faserstruktur. Vorteilhaft ist auch die außergewöhnlich hohe Dampfdurchlässigkeit von Resol-Schaum. So kann Feuchtigkeit leicht aus der Dachkonstruktion diffundieren; gesundheitsschädlicher Schimmelbildung wird vorgebeugt.

Hochleistungsdämmstoffe wie Permo therm als Bestandteil des Thermo-Line-Systems bieten mit einem Dämmwert von WLG 022 maximale Dämmung bei minimaler Plattendicke. Bereits bei einer Einsatzdicke von 12 cm ergibt dies einen U-Wert von 0,173 W/m²K.

Die Systemkomponenten der Thermo-Line sind aufeinander abgestimmt und in die Systemgewährleistung eingebunden. Sie ermöglichen eine funktionsgerechte und sichere Montage. Die Dämmstoffelemente lassen sich mit Säge und Messer leicht zuschneiden. Sie werden durch die aufkaschierte behelfsdeckungsfähige UDB-A Unterdeckbahn mit SK² Doppelselbstklebestreifen winddicht verklebt und gelten in Verbindung mit Klöber Klebe-Dichtmitteln als naht-/perforationsgesicherte Unterdeckung der Klasse 3. Die Betretbarkeit und Durchsturzsicherheit ist für Permo therm in Anlehnung an GS Bau 18 geprüft.

Praxisbeispiel: Systemlösung Dachmodernisierung

Die EnEV 2009 sieht für einen modernisierten Dachaufbau einen U-Wert von mindestens 0,24 W/(m2K) vor. Für die anstehende Modernisierung des Daches eines Wohnhauses in Rundstammbauweise kam für den Bauherrn nur eine hoch diffusionsfähige Lösung in Frage. Nach Abriss des nicht mehr funktionsfähigen Gründachaufbaus sollte das Dach langfristig wärmedämmtechnisch aufgerüstet und, mit einer Ziegeldeckung versehen, geschützt werden. Das Altdach wurde bis zur Schalung abgerissen. Mit der Modernisierungsdampfsperre Wallint T3 SK² bauten die Handwerker eine neue funktionsfähige Luft-/Dampfsperre mit einem sd-Wert von 3 m ein. Diese war leicht auf der Schalung zu verlegen; integrierte doppelseitige Klebestreifen erleichterten dabei die luftdichte Verklebung, selbst bei schlechter Witterung oder verschmutzter Oberfläche. Die Bahn wurde nach Öffnen der Konstruktion in Teilbereichen direkt an die bestehende Luftsperre der Innenausbauschicht mit dem Kleb-Dichtstoff Pasto luftdichtend angeschlossen. Die Innenausbauschicht des bewohnten Dachraums blieb dabei erhalten. Bei einem sd-Wert von 3 m diffusionsäquivalente Luftschichtdicke erlaubt die Wallint T3 SK² durch Umkehrdiffusion auch zusätzlich das Austrocknen der Dachkonstruktion zur Rauminnenseite. Wallint T3 SK² erfüllt die hohen Wasserdichtigkeitsanforderungen der Klasse UDB-A und USB-A, und ist behelfsdeckungsfähig ab 14 Grad Dachneigung mit einer Freibewitterung als Behelfsdeckung von maximal zwei Wochen gemäß dem Regelwerk des ZVDH.

Das Aufdach-Dämmelement Klöber Permo Therm mit einer Schichtdicke von 10 cm wurde danach vollflächig auf der Dampfsperre verlegt und die aufkaschierte Unterdeckbahn mit SK² Doppelselbstklebestreifen winddicht verklebt. Über ein Schubholz an der Traufe werden die Schubkräfte aufgenommen und in die Tragkonstruktion eingeleitet. Die Befestigung erfolgte nach einem werkseitig optimierten und statisch berechneten Verlegeplan. Dabei schraubten die Handwerker systemgerechte Spezialschrauben zur Abtragung der Schublast im 60-Grad-Winkel zur Dachfläche mit einer Lehre ein. Zur Windsogaufnahme wurden die Spezialschrauben in einem 90-Grad-Winkel zur Dachfläche eingebracht.Die erforderliche Nageldichtung erfolgte unterhalb der Konterlatten im System Permo seal, so dass Permo therm als naht-/perforationsgesicherte Unterdeckung der Klasse 3 verlegt wurde.

Autor

Dipl.-Ing. Hanns-Christoph Zebe ist Geschäftsführer der Dr. Kiefhaber+Zebe Ingenieur Consult GmbH in Kaiserslautern. Er berät Unternehmen aus der Baustoffindustrie und ist als Fachautor unter anderem für die Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau tätig.

Dämmstoffkonzept kombiniert geringe Konstruktions-
höhen mit abgestimmten Zubehörlösungen

Der sd-Wert verschafft Klarheit


Die elementaren bauphysikalischen Voraussetzungen bestimmen die Anforderungen an den konstruktiven Feuchteschutz. Neben den definierten Anforderungen an die Luftdichtheit gilt das Augenmerk der Diffusion, also dem molekularen, dampfförmigen Wassertransport durch Bauteile. Hier werden häufig die Begriffe Dampfsperre und Dampfbremse verwendet, die allerdings nur unzureichend beschrieben sind.
Allein in der DIN 4108-3 werden die Sperrwirkungen einer Bauteilschicht oder Konstruktion definiert und entsprechend ihrer Diffusionseigenschaften eingeordnet:

Diffusionsoffene Schicht:
Bauteilschicht mit sd < 0,5 m;

Diffusionshemmende Schicht:
Bauteilschicht mit 0,5 < sd < 1500 m

Diffusionsdichte Schicht:
Bauteilschicht mit sd > 1500 m

Damit ist die Leistungsfähigkeit einer Bauteilschicht bezogen auf die dampfsperrenden Eigenschaften beschrieben. Unklarheiten können allerdings in der Praxis auftreten, wenn Begriffe wie Dampfbremse verwendet werden oder wie in der neuen DIN 68 800-2 von Dampfbremsschichten gesprochen wird. Als Begriff ist nur die „Dampfsperre“ nach DIN EN 13 984:2005-02 mit ihren Materialeigenschaften beschrieben. Auch das Regelwerk des ZVDH verwendet in seinem Produktdatenblatt den Begriff Dampfsperre für diffusionshemmende und diffusionsdichte Schichten. Entscheidend ist also das Diffusionsverhalten einer Bauteilschicht. Diese Anforderung ist am sichersten mit der Vorgabe eines bestimmten sd-Wertes beschrieben. Wird dieser Wert zum Beispiel in einer Ausschreibung gefordert, dann ergeben sich auch keine Unklarheiten bei der Frage: „Welchen Sperrwert hat eine Dampfbremse?“ oder „Was ist eine Dampfbremse?“

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