Schlicht und einfach: Kirche in Böhming

Etwas außerhalb von Böhming steht die Filialkirche St. Johannes Baptist samt umgebendem Friedhof und ehemaligem Mesnerhaus. Die Restaurierung des Mesnerhauses wurde in der Bautradition der Region  ausgeführt. Man erneuerte Fenster, Türen und Böden und legte ein neues Dach aus Plattenkalk. 

Die Innen- und Außenrenovierung der Kirche bildete den Abschluss der Arbeiten am Böhminger Ensemble. Das Gotteshaus wurde im späten 12. Jahrhundert auf Grundmauern der einstigen Kommandantur des römischen Kastells errichtet und von Bischof Otto geweiht. Die Sanierung der Raumschale war aufwendig, weil Wände und Decken der Kirche durch Ruß und Staub stark verschmutzt und von zahlreichen Rissen durchsetzt waren. Außerdem erschwerten die grobe Oberfläche und eine instabile Oberflächenhaftung die Restaurierung. „Ziel war die Reinigung, Erhaltung und Pflege der derzeit vorhandenen Sichtfassung“, erklärt Bernd Pfaller, beauftragter Kirchenmalermeister und Restaurator im Handwerk. „Aufgrund der ungünstigen Gegebenheiten kam eine Renovierung mit üblicher Kalklasur nicht infrage.“ Zur Konservierung der Altfassung empfahl der Fachmann einen Schutzanstrich mit dem reversiblen mine­ralischen Keim „Reversil“-System, damit diese zu ge­ge­­bener Zeit befundet und res­tauriert werden kann. Das Deckenfresko in der Mitte des Langhauses mit der Darstellung der Hinrichtung von Jo­han­nes dem Täufer, die barocken Altäre sowie das bewegliche Inventar in Putz, Stuck oder Holz wurden sorgfältig trocken gereinigt und wo nötig retuschiert, gekittet und verfestigt.

Auch die Kirchenfassade war durch Verschmutzungen, Risse, Abplatzungen und Vermoosung in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Zunächst reinigten die Mitarbeiter des ausführenden Malerbetriebs Becker die Wände mit dem Hochdruckstrahler, anschließend rückten sie dem hartnäckigen Algen- und Moosbewuchs mit Keim „Algicid“ zu Leibe. Nachdem Risse und Fehlstellen im Putz ausgebessert worden waren, wurde die Fassadenfläche mit Keim Ätzflüssigkeit neutralisiert und anschließend mit Keim „Fixativ“ vorfixiert. Nach der Grundierung mit „Granital-Grob“, einer hochgefüllten Fassadenfarbe auf Silikatbasis für Grund- und Zwischenanstriche, erfolgte die Endbeschichtung in zwei Lagen mit „Granital Altweiß“.

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