Rohrdorfer informiert über künftige Auswirkungen des CO2-Emissionshandels auf Beton

Die Vermeidung von Kohlendioxid bei der Herstellung von Zement und Beton ist die zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft, wenn sie den Klimawandel stoppen und gleichzeitig ihren seit Jahren steigenden Bedarf an Baustoffen decken will. Dieser Aufgabe stellt sich auch Rohrdorfer als regionaler Baustoffhersteller. Deshalb lud das Unternehmen  zur Veranstaltung „Betone der Zukunft“ ein. Es informierte die Teilnehmer darüber, wie das europäische Emissionshandelssystem die Baustoffindustrie beeinflusst und welche Auswirkungen auf den Baustoff Beton zu erwarten sind.

Rohrdorfer treibt die Entwicklung CO2-reduzierter Produkte voran

Die Reduktion von Kohlendioxidemissionen in allen Herstellungsprozessen sei das erklärte Ziel der Rohrdorfer Unternehmensgruppe, heißt es in einer Pressemitteilung. Den größten Hebel bietet die Herstellung von Zement, der die Grundlage fast aller Rohrdorfer-Produkte ist. 2022 wurde am Standort Rohrdorf Zement mit 40 Prozent weniger Kohlendioxid als1990 hergestellt.

Erklärtes Ziel ist die CO2-neutrale Produktion bis 2038. Durch unterschiedliche Maßnahmen zur CO2-Vermeidung und Rückgewinnung ist man in Rohrdorf mehr als zuversichtlich, das Ziel zu erreichen. Auch ein, im Vergleich zum Normalprodukt, um 25 Prozent CO2-reduzierter „Klimabeton“ ist bereits im Produktsortiment erhältlich. Technisch sei es möglich, Beton so herzustellen, dass kein Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt.

Finanzielle Anreize für klimafreundliches Bauen

Nicht nur unter dem Nachhaltigkeitsaspekt ist die Verwendung klimafreundlicher Baustoffe für Bauunternehmen attraktiv. Bereits jetzt erhalten sie staatliche Förderungen, wenn sie nachweislich CO2-reduziert bauen. Auch der Einfluss auf den Kapitalmarkt ist heute schon zu spüren. Gebäude werden zertifiziert und der CO2-Fußabdruck hat Einfluss auf Kapitalgeber oder Fördermittel. Mit dem CO2-Emissionshandel setzt die Politik Rahmenbedingungen, damit die Zementindustrie letztendlich in eine CO2-freie Produktion investiert. Mit den Einnahmen finanziert die Europäische Union die Energiewende und den industriellen Wandel.

Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, wird hier das Tempo immer rascher anziehen, ist man sich bei Rohrdorfer sicher. „Bauunternehmen sollten sich schon jetzt darauf einstellen, dass sich die Abläufe und Konditionen bei Bauvorhaben stark verändern und die Kosten aufgrund des Emissionshandels steigen werden. Mit unserer Veranstaltung haben wir unseren Kunden aufgezeigt, wie sie sich schon jetzt für die Zukunft optimal aufstellen können,“ sagt Alexander Mangstl, Leiter der Sparte Transportbeton bei Rohrdorfer.

Ein Teil der Gäste besichtigte am Nachmittag das Zementwerk Rohrdorf. Eine wichtige Station war die CO2-Rückgewinnungsanlage, die im Hintergrund zu sehen ist.
Foto: Rohrdorfer Unternehmensgruppe

Ein Teil der Gäste besichtigte am Nachmittag das Zementwerk Rohrdorf. Eine wichtige Station war die CO2-Rückgewinnungsanlage, die im Hintergrund zu sehen ist.
Foto: Rohrdorfer Unternehmensgruppe
Während der Vormittag von Fachvorträgen geprägt war, besichtigten die Gäste am Nachmittag das Rohrdorfer Zementwerk und nahmen dort vor allem die Anlagen, die zur CO2-reduzierten Produktion beitragen, in Augenschein. Höhepunkt war die Besichtigung von Deutschlands erster Pilotanlage zur Rückgewinnung von Kohlendioxid, die seit September 2022 täglich zwei Tonnen Kohlendioxid abscheidet, das zu Ameisensäure umgewandelt wird.

„Zum CO2-Fußabdruck von Beton wurden viele Fakten vermittelt“, sagt DI Bruno Doll, Geschäftsführer der Doll GmbH aus dem österreichischen Seekirchen.“ Dass CO2-Speicherung in Deutschland bereits so konkret gedacht und geplant wird, hat mich positiv überrascht. Das stimmt zuversichtlich, dass der Umstieg auf CO2-neutrale Betone in der anvisierten Zeit gelingen kann.“ (bhw/ela)

 

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