Sonnenschutz auf der Baustelle – Aktionstage der BG Bau für Azubis

Sonnenschutz auf der Baustelle ist extrem wichtig. Mit Sommerbeginn steigen auch die Sonnenstunden – und damit nimmt die ultraviolette Strahlung zu, die Haut und Augen schädigen kann. So ist der weiße Hautkrebs eine der häufigsten angezeigten Berufskrankheiten in der Bauwirtschaft.

Grund genug, weiterhin für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren. Deshalb führt die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) auch in diesem Jahr bundesweit UV-Aktionstage für Auszubildende durch und zeigt, wie sie sich vor der schädlichen UV-Strahlung schützen können.

Der Schutz vor UV-Strahlung ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Präventionsarbeit. Denn am Bau wird überwiegend im Freien gearbeitet. Die Beschäftigten sind also dauerhaft der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Und die kann langfristig zu Hautkrebs führen“, sagt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau. Im Jahr 2021 wurden der Berufsgenossenschaft der BG Bau rund 2600 Verdachtsanzeigen für die Berufskrankheit weißer Hautkrebs gemeldet. Besonders betroffen sind Beschäftigte aus dem Hoch-, Straßen- und Gerüstbau, der Glas- und Fassadenreinigung sowie dem Dachdecker- und Zimmererhandwerk.

Helm mit Nackenschutz schützt auf der Baustelle

Helme mit Nackenschutz schützen vor Sonnenbrand auf der Baustelle.
Foto: Thomas Lucks / BG Bau

Helme mit Nackenschutz schützen vor Sonnenbrand auf der Baustelle.
Foto: Thomas Lucks / BG Bau
Die Sensibilisierung für die Gefahren von UV-Strahlung ist wichtig. Und das möglichst zum Beginn des Berufslebens. Daher führt die BG BAU auch im Jahr 2022 wieder ihre UV-Aktionstage durch, und zwar unter dem Motto „Rette deine Haut“. In acht überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft werden damit deutschlandweit circa 1100 Auszubildende erreicht. Ziel ist es, mit diesen ins Gespräch zu kommen und sie über praxistaugliche Maßnahmen zum Schutz vor UV-Strahlung zu informieren.

Dabei steht das Ausprobieren im Vordergrund: Ob UV-Schutzbrille, Helm mit Nackenschutz, luftdurchlässige Kleidung aus unterschiedlichen Materialien oder UV-Schutzmittel - vor Ort können die Jugendlichen alles einmal anfassen und testen. Durch die Bestimmung des eigenen Hauttyps bekommen die Jugendlichen zudem ein Gefühl dafür, wie empfindlich ihre Haut ist. Ebenso kann die Haut per UV-Kamera betrachtet werden: Damit lässt sich die Wirkung von Sonnenschutzmitteln im Vorher-Nachher-Vergleich sichtbar machen.

Wichtig ist es, dass in Betrieben der Sonnenschutz auch tatsächlich zur Verfügung gestellt wird. Denn daran hapert es in den meisten Firmen, wie die BG festgestellt hat. Mit einer repräsentativen Befragung hat sie in Kooperation mit dem Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Führungskräfte und Beschäftigte der Baubranche befragt. 2.439 Teilnehmer hatten  im Jahr 2021 mitgemacht. Die Zahlen zeigen zwei Ergebnisse:

Probleme bei der Umsetzung von Sonnenschutzmaßnahmen in Firmen

1. Das Bewusstsein für die Risiken ultravioletter Sonnenstrahlen  ist vorhanden und dies über alle  Branchen und Gewerke sowie alle Altersstufen hinweg.

2. Aber Probleme in der Umsetzung verhindern die konstante Anwendung von Schutzmaßnahmen.

85 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Sonnenschutz wichtig sei. Gefragt nach den technischen Maßnahmen gaben weniger als die Hälfte, also 42 Prozent an, die Hilfsmittel zur Verfügung gestellt zu bekommen. 58 Prozent erhalten diese nicht.  (bhw/ela)

Weitere Infos:

Die BG Bau zum Thema UV-Schutz

Broschüre: Gut geschützt durch den Sommer

Arbeitsschutzprämien der BG Bau

Informationen des AMD der BG Bau zum Thema UV-Schutz

 

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