3D-Druck mit Beton auf der BAU in München

Auf der Messe BAU in München zeigte die Firma Sika ihr patentiertes 3D-Betondruckverfahren, mit dem nun die ersten Unternehmen im Baugewerbe in die Produktion von 3D-Betonfertigteilen gehen können. Das additive Verfahren ist schnell und zum Teil noch wirtschaftlicher als die Herstellung von Schalbeton. Durch die Einführung des 3D-Betondrucks rechnet Sika mit einem zusätzlichen Marktpotenzial im Baugewerbe von einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2025.

„Sika ist das einzige Unternehmen, das sämtliche Komponenten für den 3D-Betondruck aus einer Hand liefern kann“, erklärt Peter Löschnig, Marktfeldmanager bei Sika Deutschland. Die Komplettlösung umfasst die Robotik, die Sika Pulsment-Prozesssteuerung sowie die Extrusion mit dem Sika MiniShot-System. Im Druckkopf erfolgt die Mischung des speziellen 3D-Mörtels mit dem zugehörigen Beschleuniger. Die Aushärtung des Betons lässt sich so bedarfsgerecht steuern. Die Druckgeschwindigkeit liegt bislang bei einem Meter pro Sekunde bei einer Schichtdicke von 4 bis 5 mm. Die produzierbare Bauteilhöhe beträgt 10 m.

Durch die additive Fertigung von Betonteilen bekommen Architekten, Fertigteilhersteller und Bauunternehmer völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten, die nicht mehr an rechte Winkel gebunden sind. Neue Formen wie Bögen und futuristische Strukturen können direkt und effizient aus digitalen Plänen gedruckt werden. Dabei ist eine Präzision bis auf 1 mm genau. Der während des Druckprozesses mögliche Farbwechsel des Mörtels eröffnet Architekten und Bauherren zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Bauwerke.

Bei der Entwicklung hat Sika von Anfang an mit führenden Universitäten, Schlüsselindustrien und Architekten zusammengearbeitet. Das Unternehmen hat dafür ein eigenes 3D-Kompetenzzentrum in Widen in der Schweiz aufgebaut.

x

Thematisch passende Artikel:

Erstes Wohnhaus aus dem 3D-Drucker entsteht in Beckum

Dass man Beton mit einem 3D-Drucker verarbeiten kann, das haben wir vor zwei Jahren mit eigenen Augen in Wien gesehen. Gedruckt wurden dort schon ziemlich große Gefäße. Von ganzen Gebäuden war...

mehr
Ausgabe 1-2/2022

Deutschlands erstes Wohnhaus aus dem 3D-Drucker in Beckum mit Abdichtung von Remmers

Das zweigeschossige Einfamilienhaus in Beckum wurde komplett im 3D-Druckverfahren aus Beton erstellt

Die Idee zur Erstellung eines Wohnhauses im 3D-Druck stammte von einem Unternehmer aus Beckum. Gemeinsam mit drei weiteren Unternehmern gründete Waldemar Korte 2019 die Hous3Druck UG – dann begannen...

mehr
Ausgabe 12/2020

Erstes Wohnhaus Deutschlands aus dem 3D-Drucker entsteht in Beckum aus Spezial-Betonmörtel

Hintergrundfoto: Neben den Fenstern wurden kleine Teilfl?chen der Fassade mit Schmuckstrukturen gedruckt

Maßstäbliche Pläne Maßstäbliche Pläne finden Sie in der gedruckten Ausgabe der Zeitschrift bauhandwerk Hier geht es zum Heft -> Oder entscheiden Sie sich gleich für ein Abonnement-> Es...

mehr
Ausgabe 06/2023

Sika bietet 3D-Betondruck mit Mikrobeton

Betondruck mit Sikacrete 3D auf der BAU 2023 in M?nchen - Sika

Hinter „Sikacrete 3D“ von Sika verbergen sich gebrauchsfertige Mikrobetone für ein breites Anwendungsspektrum. Die 1-komponentigen Betonmischungen „Sikacrete-733 3D“ und „Sikacrete-751 3D“...

mehr

Peri druckt erstes Gebäude Österreichs

Peri erstellt das erste Gebäude Österreichs aus einem 3D-Betondrucker im niederösterreichischen Hausleiten. Kunde ist die österreichische Strabag SE, einer der größten Baukonzerne Europas....

mehr