Auftragschancen 
Malermeister Stiebritz schaut optimistisch in die Zukunft

Aufträge fliegen einem kleinen Handwerksbetrieb nicht immer zu. Deshalb empfiehlt es sich, auf mehreren Wegen Kunden zu akquirieren, sei es durch Werbung, ein gutes Netzwerk oder durch die Zuhilfenahme spezieller Auftragsinformationen. Auch der Malerbetrieb Stiebritz aus Oberkochen fährt mehrgleisig. Mit den Planungsinformationen von ibau hat er gute Erfahrungen gemacht und erhält dadurch einen beachtlichen Teil seiner Aufträge.

Oberkochen ist ein kleines Städtchen auf der Schwäbischen Alb, inmitten einer Gegend, die nicht nur schön anzuschauen, sondern auch wirtschaftsstark ist. Mittelständische Unternehmen prägen die Region. Der einstmalige Erzabbau im nahen Wasseralfingen bei Aalen hinterließ seine Spuren: Metallverarbeitende Betriebe mit Weltruhm siedelten sich an. Die Carl Zeiss AG ist hier ebenso ansässig wie der Werkzeughersteller Leitz. An diesen Firmen vorbei gelangt man über eine kleine Straße in ein Wohngebiet in die Brunnenhaldestraße zum Malterbetrieb Stiebritz. Schon an der roten Fassade des Hauses lässt sich das Gewerk erkennen: Hier hat sich Peter Stiebritz vor fast 30 Jahren mit seiner Frau niedergelassen und einen kleinen aber feinen Familienbetrieb aufgebaut. Neben den klassischen Malerarbeiten hat er den Betrieb auf mehrere Standbeine gestellt. Die vor dem Haus lagernden Fassadendämmstoffe und Farben lassen erahnen, dass das Thema Dämmung für seinen Betrieb eine wichtige Rolle spielt. Hinterm Haus wird zurzeit umgebaut. „Wir erweitern die Werkstatt“, erklärt Peter Stiebritz. Ein kleineres Lager ist im Haus untergebracht. Der Platz ist aber begrenzt – ein zweites größeres Lager liegt deshalb an einer anderen Stelle im Ort.

 

25 Prozent private und 75 Prozent öffentliche Aufträge

 

Im Angebot hat der 10-köpfige Betrieb alles, was das Maler- und Lackierergewerk ausmacht: Von den klassischen Malerarbeiten angefangen, über die Fassadengestaltung, Lackierungen und Beschriftungen bis hin zu Betonsanierung und Vollwärmeschutz. Auch Tapezierarbeiten werden häufig nachgefragt. „Selbstverständlich haben wir auch eigene Gerüste und bieten auch den Gerüstbau an“, erläutert Peter Stiebritz.

Seine Kunden kommen haupt­sächlich aus dem gewerblichen Bereich, viele Aufträge sind auch aus der öffentlichen Hand. Dementsprechend hilfreich sind für den Meisterbetrieb die Ausschreibungsunterlagen von ibau. „Wir werden zwar von Architekten und Planern informiert und wir durchforsten auch die Tageszeitungen, aber häufig bekommt man nicht alles mit“, sagt Luise Stiebritz, die sich um die kaufmännische Abwicklung im Betrieb kümmert. Das Verhältnis der Kundschaft – 25 Prozent privat und 75 Prozent öffentlich – ist auch der Grund, weshalb der Malerbetrieb seit über zehn Jahren regelmäßig die Planungsinformationen in einem gebundenen Heft bezieht. Neben Fachinformationen sind hier aus dem angeforderten Bezirk auch die Ausschreibungen enthalten. Zwei Mal pro Woche liegt das Ausschreibungsblatt auf dem Schreibtisch und wird von Peter Stiebritz durchgearbeitet. Hier erhält er die nötigen Informationen auf einen Blick. „Diese Art der Publikation ist sehr hilfreich und praktisch“, betont der 55-jährige Schwabe.

 

Baustellen im Umkreis

von 100 Kilometern

 

Der Betrieb ist vor allem im Ostalbkreis tätig. Allerdings reicht der Wirkungskreis manchmal auch darüber hinaus. „Wir haben einen Wirkungskreis von 100 Kilometer“, erläutert Stiebritz, „so, dass wir die Distanzen noch fahren können und nicht übernachten müssen.“ Baustellen von Ulm bis Schwäbisch Gmünd und Bad Mergentheim sind deshalb keine Seltenheit. Zurzeit sind einige der vier Gesellen und der drei Auszubildenden in einem Alten­heim in Aalen tätig. Das fünfstöckige Gebäude wird komplett saniert. Dabei übernimmt das Malergeschäft Stie­britz die Tapezier- und Malerarbeiten. Die Arbeiten für diesen Großauftrag werden noch einige Monate dauern.

„Im Moment sind wir sehr gut ausgelastet“, sagt Malermeister Stiebritz mit einem Unterton, der erahnen lässt, dass es auch gerne einmal ein bisschen ruhiger zugehen könnte. Zum Ausruhen bleibt aber keine Zeit: Nicht einmal Urlaub gönnt sich der Malermeister im Sommer, nur dann wenn es ruhiger ist. „Im Winter fahren wir zwei Wochen auf die kanarischen Inseln. Unser Jahresurlaub“, so Stiebritz.

 

Auftragskontinuität

durch Arbeiten im Bestand

 

Glücklich schätzen kann sich Malermeister Peter Stiebritz über konstante Aufträge vom Land Baden-Württemberg. „Wir arbeiten regelmäßig in drei Schlössern“, sagt er fast schon ein bisschen stolz, denn schließlich arbeitet man nicht immer in solchen Bauten, die besondere Kenntnisse erfordern. Für Malerarbeiten in den Schlössern in Ellwangen, Bad Mergentheim und Weikersheim werden Stiebritz und seine Männer aber immer wieder gebucht. „Zwei Mitarbeiter sind regelmäßig an diesen Orten beschäftigt, die Arbeit geht dort nie aus“, sagt Stiebritz zufrieden. Eine komfortable Situation, die Ruhe in das hektische Alltagsgeschäft bringt.

 

Betriebsnachfolge

in der Familie

 

Von dieser Ruhe ist im Tagesgeschäft allerdings wenig zu spüren. Später geht es für Stiebritz noch ins knapp 50 Kilometer entfernte Langenau bei Ulm – Baustellenbesuch. Und auch in nächster Zeit werden einige Veränderungen auf die Familie Stiebritz zukommen und die Räder nicht stillstehen lassen. Der 25-jährige Sohn Marcel macht im Moment seine Meisterprüfung mit Betriebswirt-Ausbildung (zudem ist er Lacktechniker) und steigt danach eventuell in den Betrieb ein. „Der hat natürlich wieder andere Ideen und wird andere Schwerpunkte setzen“, vermutet Luise Stiebritz.

Fazit

Veränderungen bedeuten auch Chancen. Auch deshalb schaut der Malermeister Peter Stiebritz mit seinem Betrieb in Oberkochen optimistisch in die Zukunft. Seine Mitarbeiter und er sind ausgelastet und von einer wirtschaftlichen Flaute ist bei ihm im Moment noch überhaupt nichts zu spüren.

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